Kapitel 52 :
Es gibt hier keine Arjeta? Aber wo .. hatte sie mir vielleicht den falschen Namen des Restaurants genannt? Oder steckte dahinter doch was anderes? Während ich mit schnellen Schritten nach draußen ging, kramte ich in meiner Handtasche nach meinem Handy und wählte ihre Nummer. Nach dem es eine halbe Ewigkeit klingelte, meldete sich schließlich die Mailbox. Verdammte scheiße! Was jetzt?
Die Stunden verstrichen und noch immer keine Spur von Arjeta. Ich saß in ihren Wohnzimmer und hatte mir fest vorgenommen hier zu warten, denn an ihr Handy ging sie ebenfalls nicht. Ihren Ersatzschlüssel hatte sie mir schon vor Monaten gegeben, das war aber das erste mal, dass ich ihn benutzte. Kaan hatte ich die Situation geschildert. Er meinte, sie würde schon wieder auftauchen und war einverstanden damit, dass ich in ihrer Wohnung wartete. Die Uhr zeigte mittlerweile schon nach 5 .. draußen begann es hell zu werden und meine Sorgen stiegen ins unermessliche. War ihr etwas passiert? Ein Riesen großer Stein fiel mir vom Herzen, als sie nur ein paar Minuten später die Tür aufschloss.
„Was .. was machst du denn hier?“
Sie hatte wohl absolut nicht mit mir gerechnet. Schnell strich sie sich die Haare glatt und wischte sich über das Gesicht. Kam es mir nur so vor, oder waren ihre Augen gerötet? Vom Weinen?
„Ich sterbe hier vor Sorge, das mache ich!“
„Was? Aber wieso?“, fragte sie verwirrt.Sie lief an mir vorbei ins Wohnzimmer und warf ihre Tasche auf die Couch.
„Ich wollte dich vorhin auf der Arbeit besuchen, aber du warst nicht da und ..“
„Ich war heute nicht arbeiten, hatte frei.“, fiel sie mir ins Wort.
„Aber wo warst du dann?“
„Bei Kujtim, wo sonst?“
„Wieso meinte der Kellner, dass es keine Arjeta gibt? Hast du mir das falsche Restaurant genannt, oder was zum Teufel geht hier vor?“Sie fing an zu Lachen, aber ich hörte ihre Unsicherheit heraus.
„Ich hab da keine Freundschaften geschlossen Dafin, mich kennt nicht jeder.“, meinte sie.
„Aber ..“
„Nichts aber.“Sie lächelte mich an und schob mich dann zur Tür.
„Du gehst jetzt schlafen, nachher komm ich dann vorbei, okay?“
Sie gab mir nicht einmal die Möglichkeit zu widersprechen, sondern schloss mir einfach die Tür vor der Nase zu. Ich wusste nicht genau wieso, aber das Ganze gefiel mir überhaupt nicht. Auf den Weg zum Aufzug, wurde mir schwarz vor Augen. Ich musste mich an der Wand stützen, um nicht auf den Boden zu knallen. Toll, echt klasse. Ich könnte mich gerade selbst ohrfeigen. Mal abgesehen davon, dass ich unter Schlafmangel litt, war mein Magen leer .. also, so komplett leer mein ich. Ich war so hungrig und so müde, dass ich alle anderen Gedanken in meinem Kopf beiseite schob.
Nachdem ich gefühlte 20 Nutella Brötchen in meinem Magen hatte, ging ich direkt ins Bett und fiel nur wenige Minuten später in einen tiefen Schlaf. Ich traute meinen Augen nicht, als ich beim Aufstehen einen Blick auf die Uhr warf. Ganze 12 Stunden hatte ich geschlafen. Das lustige an der Sache war, dass ich noch immer total von der Rolle war. Ausgepowert, Fix und Fertig, als hätte mir jemand die Kraft aus dem Körper gesaugt. Obwohl, welche Kraft eigentlich? Ich ging ins Wohnzimmer und sah Kaan auf der Couch sitzen. Hochkonzentriert hielt er seinen Controller in der Hand und spielte Fifa. Er schien mich nicht einmal zu bemerken.
„Wieso hast du mich nicht geweckt?“, fragte ich ihn.
Keine Antwort.
„Kaan?!“, sagte ich diesmal etwas lauter.
Immer noch nichts. Und das machte mich wütend! Diese idiotische Stimme des Kommentators, sorgte dafür, dass ich vollkommen ausrastete. Ich stampfte vor dem Fernseher und schalteten ihn aus. Oh, welch ein Wunder! Ich hatte endlich Kaans Aufmerksamkeit.
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Lautlose Schreie
Narrativa generaleDafina ist angehende Jura Studentin. Sie zieht von Mannheim nach Köln, wo sie an der Seite ihres besten Freundes studieren wird. Sie ist ein ganz normales Mädchen, doch der Schein trügt. Eine Kindheit voller schlimmer Erinnerungen, ein Schwager, der...