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...das ist schonmal sicher.

Ein Klopfen unterbrach unsere entspannte Runde. Wir drei sahen in die Richtung aus der das helle Geräusch kam und erblickten einen der Betreuer der am Rahmen stand mit dem Gelenkknochen des Zeigefingers am Metall, das verursachte also dieses Geräusch. "Jimin, dein Taxi kommt in 10 Minuten, es wird Zeit" leitete er damit den Abschied ein und wir drei sahen uns an.
Keiner konnte den Moment gerade realisieren, aber wenn es an der Zeit war wollte ich keinen warten lassen, dazu noch hatte ich nur 10 Minuten Zeit um mich von allen zu verabschieden, da zählt jede Sekunde.

Wir erhoben uns. Ich nahm meinen Koffer, die anderen beiden schnappten sich die beiden Taschen. Mein Handgepäck schallte ich an den Griff des Koffers um nicht so viel tragen zu müssen. Die Jacke hatte ich bereits angezogen, sie gehörte zu meinem Outfit und draußen stiegen auch mit jedem neuen Tag die Temperaturen ein klein wenig.
"Heute sogar mit Gehilfen" stellte der Mann Lächelnd fest und drehte sich dann um "Gut, gehen wir" ließ er mir keinen Zeit zu antworten und ging voraus. Wir drei liefen ihm nach wie Baby Enten ihrer Mutter, schön hintereinander.
Als wir den Gang entlang gingen zur Treppe und uns welche entgegen kamen beglückwünschten sie mich zu meiner Freilassung, ich bedankte mich stätig gut erzogen bis wir am Eingang angelangt waren und nun konnte ich das erste Mal eine andere Art von frischer Luft spüren.
Diesmal genoss ich jeden lauwarmen Winzug der durch meine Haare fuhr welche dann auf meiner Stirn kitzelten. Es war einfach ein unbeschreibliches Glücksgefühl welches jede Zelle meines Körpers erfreute.

Vor dem großen Tor stellte ich meinen Koffer ab. Jin und T legten die Taschen daneben und sahen mich mit Freude aber auch Trauer in den Augen an "Jetzt ist es Zeit zum Abschied nehmen" sagte der schwarzhaarige als ob ihm der Moment dann klarer erscheinen würde, aber es fühlte sich immer noch surreal an, für uns alle.
Ich nickte leicht "Ich denke schon" gab ich ihm Recht. Er zog mich an den Schultern dann direkt in eine feste Umarmung auf welche ich absolut nicht vorbereitet war und damit erst nach wenigen Sekunden meine Hände auch auf seinen Rücken legte. "Machs gut Jimin, ich wünsche dir nur das allerbeste und wehe du lässt dich hier wieder Blicken. Nur die Besucherzelle als Gast ist die erlaubt okay? Stell nichts dummes an und genieße die Zeit mit deiner Familie, ihr habt viel zusammen nachzuholen" ließ er einfach die Worte aus seinem Mund strömen. Ich bemühte mich meine Tränen zurück zu halten, es mischten sich um Augenblick einfach so viele Gefühle das diese Last auf meine Tränensäcke drückten.
Meine Nase vergrub sich in seiner Halsbeuge und ich schloss für einen Moment die Augen befor Ich antwortete "Versprochen, ich stelle nichts mehr an und komme dich so oft besuchen wie es geht" versprach ich ihm und damit lösten wir uns voneinander. Mein Herz begann zu schmerzen als er sich von mir entfernte "Gut, das freut mich zu hören. Du bist ein guter Mensch, lass dich von nichts und niemanden beeinflussen" gab er mir noch auf den Weg mit, ich nickte und schenkte ihm noch ein Lächeln bevor T über mich her fiel. "Mein Freund, machs gut. Das ist sicher kein Abschied für die Ewigkeit, aber du sollst jetzt in vollen Zügen deine Freiheit genießen. Mach dir keine Sorgen um uns, wie kommen schon klar, haben wir die letzten Jahre vor dir auch geschafft", damit lösten sich schonmal einige Sorgen die sich für einen Auftritt später schonmal bereit machten. Ich wollte mir anscheinend bis eben noch Sorgen machen sobald ich den Gebäudekomplex hinter mir ließ, aber seine Worte ließen diese Gefühle verschwinden.
"Danke, das freut mich zu hören, damit nimmst du mir echt eine Last ab" bedankte ich mich und genoss noch kurz den Moment in seinen Armen als ein Motorengeräusch in der Ferne zu hören war.

Ich ließ ihn los und drehte mich um. Am Horizont tauchte ein gelbes Taxi auf der Straße auf und bewegte sich auf uns zu. Ungläubig beobachtete ich den Fahrservice bis mir jemand auf die Schulter fasste, ich drehte mich um "Jimin, es war schön deine Bekanntschaft zu machen. Die Leute hier werden sich an dich erinnern, vor allem weil du ein Star bist, zwar keiner mit schönen Nachrichten aber solche bekannten Leute haben wir nicht jeden Tag bei uns" komplimentierte er meinen Ruf als unglaublicher Krimineller weshalb ich nur grinsend die Augen rollte "Vielen Dank, als Stargast fühle ich mich maßlos geehrt" scherzte ich mit und gab ihm die Hand um eine Ende einzuleiten, denn das Taxi erreichte uns und parkte auf dem kleinen Stück Steinweg auf der anderen Seite des Tores. Der Fahrer stieg aus und hob die Hand, dann öffneten die Scurity Männer das Tor und ich sah nochmal zu den dreien die Nebeneinander standen und mich keine Sekunde aus den Augen ließen.
Bevor ich zu meinen Sachen ging bekam ich noch mein Handy wieder, sowie Brieftasche mit allen wichtigen Ausweisen zurück.
Schleunigst verschwanden die Sachen in meinem Hosen-und Jackentaschen.

Leicht verletzt raffte ich meine Sachen zusammen, der Fahrer nahm meine Taschen und brachte sie bereits zum Auto. Ich kehrte dem Gefängnis den Rücken zu und folgte dem Mann langsam.
Am Kofferraum angekommen ließ ich ihm mein letztes Stück Gepäck da und ging auf die Tür zu den Rücksitzen zu, jedoch blieb ich mit der Hand Autotür nochmal stehen und drehte den Kopf zu den anderen.
Zwischen uns schloss sich das Tor und wir konnten uns nur noch durch den Maschendrahtzaun ansehen.
Ich hob die Hand und winkte, die drei machten es mir gleich, dann ließ ich mich auf den Rücksitz fallen und schlug die Tür zu. Hinter mir schloss sich auch der Kofferraum und der Fahrer nahm seinen Platz hinterm Lenkrad ein. Als der Motor startete und sich das Auto in Bewegung setzte warf ich ihnen zum letzten Mal Blicke zu, dann verschwanden sie in der Ferne als wir uns auf der Straße nach Busan befanden.

Seufzend sah ich durch die etwas verdunkelt Scheiben nach draußen und beobachtete wie die Natur an mir vorbei zog.
Die Fahrt musste ungefähr 3 Stunden dauern, denn das Gefängnis befand sich näher an Seoul dran als an meiner Heimat.
Endlich war ich frei, aber es fühlte sich immer noch nicht so an, eher wie ein realer Traum. Meine Freunde vermisste ich jetzt schon, also nahm ich das Bild aus meiner Tasche raus und betrachtete es erneut. Dabei erschien ein Lächeln auf meinen Lippen, denn unsere Momente spielten sich in meinem Kopf ab wie einen Film oder eher direkt eine Komödie.

Mit positiven Gedanken ließ ich mich den Weg nach Hause fahren, endlich.

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Ripped OutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt