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...ich kann froh sein wenn er mich Nachts nicht tötet.

"Und wo ist er jetzt?" fragte ich halbwegs neugierig. Oder ich wollte einfach sicher gehen das er weit genug von mir weg ist. "Er arbeitet als Koch und füttert unsere ganze Mannschaft durch jeden Tag. Dieser Mann kann wirklich alles und wir danken ihm jeden Tag für das unglaubliche Essen und die Vielfalt die er uns auftischt, wirklich ein begabter junger Mann, aber er arbeitete immer alleine bis heute. Da hab ich doch glatt schon Arbeit für dich gefunden, er kann eine helfende Hand sicher gut gebrauchen" schlug er lächelnd vor, aber ich seufzte nur unbemerkt. Ich kann sicher alles, aber nicht kochen, das wäre die Katastrophe.

Yunho bat mich ihm weiter zu folgen. Ich ließ nochmal einen flüchtigen Blick durch den Raum schweifen bevor ich ihm durch die Gänge folgte auf denen uns einige Insassen entgegen kamen oder Beamte. Alle schauten mich so komisch an, als wüssten sie genau wer ich bin und was ich hier will, als hätten sie mein ganzes Leben bis zu dem Punkt verfolgen können, gruselig. 

Wir gingen im Treppenhaus die Stufen immer weiter runter in eine Art Keller, mit dem Unterschied das es hier nach Essen roch, nach zauberhaften Essen, sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen, aber ich ließ es mir nicht anmerken. "Wie lange macht er das denn schon?" wollte ich mehr über meinen Zimmergenossen herausfinden "Schon vor seinem Aufenthalt hier war er Hauptberuflich Koch in einem Hotel und das wollte er gerne hier weiter führen, also überließen wir ihm das alles. Seitdem blüht er jeden Tag auf in seinem Beruf, man merkt einfach wie viel Spaß es ihm macht" erklärte mir der braunhaarige und ich nickte immer wieder während mein Gehirn die Informationen auf saugte die ein Schwamm der in eine Pfütze gefallen war und diese restlos in sich auf nahm.

Zusammen kamen wir in einer typischen Küche an wie sie in jedem Restaurant und Hotel steht. Ein relativ groß gewachsener Mann tänzelte von einem Arbeitsfeld zum nächsten, komplett alleine verwandelte er die Küche in eine Bühne, echt unglaublich wie leichtfüßig er über die Fließen schwebt und seine Arbeit elegant ausführte, als wäre das gar nichts. "Jin!" rief Yunho und der braunhaarige erwachte aus seiner Konzentration indem seine Augen sich an uns fest hielten. Sofort stoppte er seine Aktionen und wandte sich uns zu, auf seinen vollen Lippen erschien ein breites Lächeln und er näherte sich uns "Yunho, ist ja lange her das du mich das letzte Mal in meinem Hobbykeller besuchen kamst" stellte er spielerisch fest und gab dem Betreuer die Faust bevor seine braunen Augen meine trafen. 

Unglaublich wie perfekt das Gesicht des Mannes aussah. So weiche Haut die im Licht leicht glänzte und vor Gesundheit nur so strahlte, seine Lippen so schön rosa und voll, seine Augen groß und freundlich, seine Iris so braun wie bei einem unschuldigen Reh. Der Mann konnte doch nichts verbrochen haben, das glaube ich nicht.

 Der Mann konnte doch nichts verbrochen haben, das glaube ich nicht

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"Es gibt ja auch einen besonderen Anlass. Ich bringe dir deinen neuen Zimmergenossen Park Jimin, er ist eben erst eingetroffen und wir sind gerade auf einem Rundgang" stellte uns Yunho indirekt vor und ich lächelte Jin etwas unbeholfen an "Hallo, freut mich" sagte ich kleinlaut und er neigte einfach lächelnd den Kopf "Du kannst mich Jin nennen, freut mich dich kennenzulernen und wie es aussieht bekomme ich bald Unterstützung hier unten nicht wahr" las der förmlich die Gedanken des Betreuer welcher nur lachte "Immer wieder dasselbe mit dir, kein Geheimnis ist sicher in deiner Gegenwart", der gutaussehende junge Mann nickte einfach nur "Tja, das nenne ich Menschenkenntnisse", zusammen lachten die beiden nochmal "Gut, dann lassen wir dich mal wieder alleine Jin, die Tour erledigt sich immerhin nicht von selbst, aber heute Abend hast du ja endlich deine verdiente Hilfe" versicherte ihm Yunho und Jin begann wieder zwischen den Tresen hin und her zu pendeln "Ich freue mich darauf, man sieht sich" verabschiedete er sich noch bevor er ganz in seinem Element versank.

Der braunhaarige und ich führten damit die Tour weiter. Er zeigte mir paar von den anderen Arbeitsplätzen. Zeigte mir die Besucherräume, die Bibliothek, das Tattoo- Studio was einer der Insassen führte, ja sogar sowas gab es hier. Dann liefen wir noch an den therapeutischen Stationen vorbei für Menschen mit Hüft-Rücken und Gelenkbeschwerden, die kleine Krankenstation sowie die großen Besucherräume. Es gab sogar einen kleine Poststation wo die Familie Pakete und Briefe schicken konnten sowie die Insassen, natürlich wurde der Inhalte streng überwacht und das Briefgeheimnis außer Kraft gesetzt, aber man konnte sich auch so nahe sein und Nachrichten überbringen sowie Geschenke zu besonderen Anlässen wie der der uns bevor steht. Mein erstes Weihnachten im Knast.

"So, das wars, bei Fragen kannst du dich jederzeit an jemanden wenden, aber komm erstmal an und richtete dich weitestgehend ein, solange wird dich niemand belästigen." sagte er noch zum Abschluss und ließ mich dann alleine in meinem neuen Zimmer. Einrichten war gut gesagt, ich hatte ja nichts, nicht mal ein Bild von Yoongi was ich mir hätte irgendwo hinhängen können als Erinnerung an mich selbst das es noch Hoffnung gibt in meinem Gottverdammten Leben. In dem Moment fiel mir etwas ein, es gibt eine Post-Station und ich kenne die Namen als auch die Adressen von Kook und Tae. Sie waren doch lange mit ihm befreundet, sie haben sicher zufälliger Weise irgendwo ein Bild von ihm, das ist es!

Sofort lieh ich mir ein Stift und Papier von meinem Mitbewohner Jin und setzte mich an meinen Schreibtisch der noch so ungewohnt leer war und begann zu schreiben. Ich entschied mich zwar an Tae zu adressieren, aber beide zu meinen, sie setzen sich sicher in Verbindung wenn das jemand an kommt.

Hey Tae, Kook, mir bleibt nichts anderes übrig als einen Brief zu schreiben der vielleicht das Gefängnis verlässt. Zuerst mal bin ich gut angekommen, ist bis jetzt nichts schlimmes passiert, ist sogar relativ angenehm hier, aber es gibt etwas das ihr für mich machen müsst. Eher etwas nach dem ihr suchen müsst. In meinem Raum steht noch absolut gar nichts und ich möchte euch bitten als Yoongis engste und längsten Freunde ein Bild von ihm zu suchen und mir zu schicken, ich wäre euch so dankbar, wirklich.

Jimin

Nachdem ich die Zeilen relativ unsauber und schnell geschrieben hatte packte ich den Zettel ein und irrte durch die Gänge zu der besagten Station die auch endlich mal nach 15 Minuten fand. Also als Neuer ähneln diese Gänge einem Labyrinth, ich hoffe ich finde dann wieder zurück und gewöhne mich schnell an den komischen Aufbau des Gebäudes. "Guten Tag, sie möchten einen Brief nach draußen versenden?" fragte mich der Mann am Schalter der aussah wie einer der Insassen und ich nickte leicht "Dann geben sie ihn mir" verlangte er und ich rückte das Stück Papier raus, der Mann mit den blonden Haaren las sich meine Zeilen genaustens durch bevor er mich aufforderte ihm zu folgen.

Schon peinlich wenn ein Fremder seine Briefe liest..

Er führte mich zu einem Tisch mit Briefumschlägen, Briefmarken und einem Stift. "Du musst den Brief nur noch Verpacken, einen Absender und Empfänger drauf schreiben und natürlich die Briefmarke nicht vergessen, dann kümmern wir uns darum das der genehmigte Brief die Post-Station noch heute Abend verlässt" versicherte mir der Mann und ich nickte, befolgte seine Worte und fügte einen Briefumschlag sowie Tae's Adresse hinzu und die des Gefängnisses als Absender mit meinem Namen, dann klebte ich eine der vielen Briefmarken drauf während der Blonde mir dauerhaft über die Schulter guckte und schon den fertigen Brief dann zur Seite welcher gleich wieder in de Händen des Mannes landete "Danke, wir werden dich informieren wenn eine Rückmeldung oder das gewünschte Produkt eingetroffen ist. Da der Brief nach China soll wird es eine bis zwei Wochen dauern bis eine Antwort kommt" informierte er mich und ich nickte und stand wieder auf "Vielen Dank", kurz neigte ich den Kopf und wollte gehen, aber er hielt mich auf "Oh, hätte ich fast vergessen, sagst du mir noch kurz in welcher Einzelzelle beziehungsweise Doppelzelle du dich befindest?".

Schnell fing ich an zu überlegen, ich hab zwar gesehen das die Zellen nummeriert sind, aber noch kann ich mir das absolut nicht merken "Tut mir Leid, ich weiß die Nummerierung noch nicht" gab ich zu und er winkte ab "Keine Sorge, dann sag mir einfach falls vorhanden den Namen deines Zimmergenossen und ich weiß wo du wohnst" schlug er mir vor und ich nickte akzeptierend. Da sind mir die Bewohner hier schon einen Schritt voraus. "Kim Seokjin ist mein Mitbewohner", "Ahh, dann die 23, gut danke dir, wir melden uns" verabschiedete er sich und ich nickte nur bevor ich den Weg zurück zu unserer Zelle suchte.

Hätten wir Auftrag Nummer 1 schonmal abgehakt. Ich hoffe das kommt nicht ungelegen oder komisch das ich sowas verlange, ich bete einfach das sie meine bitte annehmen und mir ein schönes Bild von ihm heraus suchen. Innerlich freute ich mich auf die Ankunft davon und spürte schon gleich wie mein Herzschlag schneller wurde nur weil ich an ihn dachte. Jetzt bin ich zuversichtlich das unsere Liebe einige Jahre halten wird, ich hoffe es jedenfalls, diese Flamme darf nicht verbrennen, sie soll nicht verbrennen, das verhindere ich irgendwie.

Ripped OutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt