Ripped Out

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...das kann doch nur gut werden oder?

"Woher kommst du denn Jimin? Ich glaube nicht das ich dich hier schonmal gesehen habe, zumindest könnte ich mich nicht mehr daran erinnern" leitete er die Kennlern-Phase ein und ich musterte den größeren. "Ich komme Ursprünglich aus Korea und du?" stellte ich die Gegenfrage und sein Blick änderte sich zu einem verwunderten und er stellte sich neben mich an die Theke "Wie kann ich das denn verstehen? Ich dachte Korea ist dicht und das seit Jahren" stellte er fest und ich seufzte. Innerlich weigerte ich mich die ganze Story nochmal zu erzählen, das zu weiß ich noch nicht ob ich ihm trauen kann "Naja, ist eine lange Geschichte und ich will die nicht hundert mal wiederholen" redete ich mich heraus und er nickte verständnisvoll "Na gut, also ich bin schon hier geboren, habe meine Wurzeln aber auch in Korea. Meine Vorfahren haben bis vor 4 Generationen noch dort gelebt, während des Krieges sind sie hierher geflohen und seit dem Leben wir hier, natürlich wurde ich zu Hause in unserer Sprache erzogen. Ich bin Bilingual, ich kann koreanisch und chinesisch" erzählte er stolz und ohne irgendwelche Hemmungen. Ich musste lächeln bei seiner fröhlichen Erzählung "Das ist sehr interessant" sagte ich und stieß mich von der Theke ab. Er tat es mir gleich, ging an mir vorbei und begann auf der anderen Seite zu räumen und Flaschen zu sortieren.

Ich suchte mit meinen Augen nach Arbeit, so teilnahmslos wollte ich hier nicht herum stehen "Was kann ich denn machen?" erkundigte ich mich und Joon hob den Kopf "Kannst du dir den Besen da drüben nehmen und nochmal grob durch den Raum kehren?", ich sah mich um. Das alles? Diese riesen Fläche soll ich alleine kehren? Na super. "Ja natürlich" bestätigte ich lächelnd und nahm mir den besagten Besen und fing an den Raum von vorne nach hinten zu säubern. "Wie alt bist du denn? Und wie kamst du darauf Barkeeper zu werden?" fragte mich der Blonde weiter aus und ich versuchte meine Multitasking Fähigkeiten unter Beweis zu stellen "23 und eh..ich habe die Anzeige in der Zeitung entdeckt und da ich schon zu Hause keine Arbeit hatte oder wenigstens einen Plan muss ich ja mit irgendwas anfangen" erklärte ich und er lachte kurz "Ehrlich? Du hattest nach der Schule keinen Plan was du beruflich machen willst?" ging er sich nochmal sicher "Ja, also, ich hab nie etwas gefunden worin ich gut bin. Außerdem war ich froh die Schule geschafft zu haben um meiner Mutter helfen zu können, sie ist allein erziehend seitdem ich klein bin" erklärte ich meine Situation und er blieb kurz still "Warum das denn? Ist dein Vater einfach ab gehauen?" wollte er neugierig wissen und ich stoppte kurz meine Arbeit um auf zu sehen. Joon tat es mir gleich als ich nicht sofort antwortete "Nein, er ist tot" sagte ich leicht traurig und plötzlich sah ich Schuld in den Augen des größeren "Oh man, entschuldige, ich konnte nicht wissen das-" "Schon okay, ich rede nicht oft darüber, aber ich hab es verarbeitet" unterbrach ich seinen Versuch mich zu bemitleiden und es kehrte Stille ein. Ich fuhr mit meiner Arbeit fort und er ebenfalls, den Rest der drei Stunden redeten wir nicht sonderlich viel bis auf Sachen die die Arbeit angingen.

17: 48 Uhr, "Es wird langsam Zeit, wir öffnen in weniger als einer viertel Stunde" kündigte er an und ich wurde etwas nervöser "Geht das hier echt so extrem zu?" stellte ich die Tatsachen nochmal sicher und er lachte etwas "Keine Sorge, die meisten Nächte verlaufen ruhig, aber natürlich gibt es auch die bekannten ausnahmen. Also, am besten ist du lässt dich auf keine großen Gespräche ein, die meisten die hier sind und zu viel getrunken haben neigen dazu die Angestellten in Gespräche zu verwickeln die meist komisch ausgehen." warnte er mich und ich traute mich kaum genauer nachzufragen "Wie meinst du das?", er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich an "Seitdem wir hier keine Frauen mehr in unserem Team haben kommen zum Glück nicht mehr so viele Männer sondern mehr Frauen, aber die männlichen Gäste die wir haben sind sexuell meistens anders orientiert und haben die Gewohnheit entwickelt mich oder meinen ehemaligen Mitarbeiter zu belästigen. Natürlich gibt es auch sämtliche Frauen die das versuchen. Also egal welches Geschlecht es kann immer passieren, deshalb musst du abgehärtet sein, aber keine Angst, ich helfe dir im Notfall selbstverständlich".