...ich muss mir dringend einfallen lassen was ich sagen soll.
Wir kamen vor einem Raum an der zwischen sämtlichen anderen lag aus welchen die Verschiedensten Geräusche kamen. Nur der lag komplett im Stillen. Der Mann führte mich in den etwas freundlicheren Raum mit einem vergitterten Fenster welches Tageslicht ins Zimmer warf indem wieder ein Tisch und zwei Stühle standen. "Setz dich schonmal hin. Mrs. Park kommt gleich dazu", nickend näherte ich mich dem Stuhl und ließ mich nieder. Um gemütlicher zu sitzen legte ich die Arme auf den Tisch, war natürlich sehr ungünstig mit den Handschellen, meine Mutter wird sonst etwas von mir denken wenn sie das sieht.
Angespannt spielte ich mit der kleinen Kette und sah ständig zur Tür. Am liebsten würde ich die Begegnung verhindern, diese Spannung zeriss mich innerlich, vor allem weil sie sicher nicht mal kurz vorbei schaut weil sie sich freut das ich noch lebe. Sie wird mir definitiv ordentlich den Kopf waschen, trotzdem will ich sie nicht sehen, nicht so zerstört und enttäuscht von ihrem einzigen Kind. Mein rechtes Bein konnte nicht einmal still halten, es wippte auf und ab, vor allem als ich das quietschen der Türklinke hörte und im nächsten Moment Schritte plus Stimmen. Angespannt drehte ich den Kopf und biss mir auf die Unterlippe als ich meine Mutter in der Tür stehen sah die den Träger ihrer Tasche mit beiden Händen fest umklammerte. Als sich unsere Augen kurz trafen erkannte ich eine Menge Trauer und Enttäuschung, also genauso wie ich es erwartet hatte. Der Kloß in meinem Hals wuchs so sehr an das ich dachte ich musste ersticken und egal wie stark ich schluckte, er verschwand einfach nicht.
"Setzen sie sich Mrs. Park. Ihr habt 15 Minuten, dann ist die Besucher Zeit vorbei" informierte sie der Polizist von vorhin und schloss die Tür nachdem sie sich ein paar Schritte in den Raum bewegte. Sobald wir von abgeschnitten waren vom Rest des Reviers kehrte eine unangenehme Stille ein und die Stimmung war extrem merkwürdig, wie ein dünner Faden der kurz vor dem zerreißen stand.
Die Frau kam langsam zu mir, stellte ihre Tasche neben das Tischbein und öffnete einfach nur ihre Jacke bevor sie sich gegenüber von mir nieder ließ und den Blick hob "Mein Sohn" murmelte sie in einem Ton den ich von ihr noch die gehört hatte und nicht einordnen konnte ob positiv oder negativ gemeint. "Mama..ich.." begann ich gleich mit dem Versuch mich irgendwie zu rechtfertigen, aber ich konnte nicht, es gab nichts was das Geschehene entschuldigen könnte. "Du musst dich nicht rechtfertigen, da gibt es nichts. Du sollst einfach ehrlich zu mir sein und sagen warum du das getan hast. Warum bist du einfach so geflohen?" sprang sie gleich vor zum wichtigsten Punkt und ich schluckte nochmals. Am liebsten hätte ich jetzt eine Beruhigungspille genommen. "Ich hab die Möglichkeit gesehen. In Freiheit zu leben war schon immer mein Traum, ich will hier nicht alt werden und sterben Mama, so will ich mein Leben nicht leben" blieb ich bei der kompletten Wahrheit die ich ihr mehr als schuldig war, aber das machte die Sache nicht besser.
"Jedes Land hat ein System Junge, warum kannst du dich nicht dran halten? Das ist doch nur zum Schutz der Bürger, außerhalb ist es noch viel zu gefährlich und du gehst einfach? Nutzt einen Anschlag aus bei dem du hättest sterben können um extrem schwach in die Arme eines kriminellen zu fallen? Was ist denn los mit dir? So wagemutig warst du noch nie, ich verstehe das nicht. Du hast mich mehr als 6 Monate im Ungewissen gelassen, du magst es nicht verstehen wie es ist ein Kind zu haben von dem man nicht mal weiß wie es ihm geht. Das ist das erste Mal das du mich enrom enttäuscht hast Jimin, deshalb frage ich dich jetzt, wärst du jemals wieder gekommen? Wenn dich niemand gefunden hätte mit ihm hättest du die jemals wieder gemeldet? Oder hättest du gewartet bis ich endlich aufgeben und zustimme dich für Tot zu erklären?" brach sie hervor mit all den Sachen die ihr Gewissen belagert hatten, aber am schlimmsten war die letzte Frage. 'Wäre ich mit Yoongi durch gebrannt und hätte mein altes Leben entgültig aus meinen Gedanken entfernt?', hätte ich das getan? So weit habe ich mir das alles bis jetzt noch nicht überlegt, nicht mal im Ansatz.
Still saß ich da und kramte nach einer Antwort, aber ich weiß genau wenn ich nein sagen würde wäre es gelogen also muss ich ehrlich bleiben und meinem Herzen folgen. "Ich..Ich hab nicht so weit gedacht aber, wenn es soweit gekommen wäre dann vermutlich schon...aber versteh auch meine Situation, ich bin jung, ich möchte die Welt sehen frei sein, machen können was ich will, neue Sprachen lernen. Ich bin kein Typ dafür gefangen zu sein, was soll ich bitte meinen Kindern später erzählen? Das ich niemals vom Fleck kam? Das will ich nicht und auch wenn ich weiß das es falsch war nichts zu sagen wären wir so oder so am diesem Ort, also musste ich es Geheim halten und ich habe gehofft das du mich endlich aufgibst, das wäre besser für dich gewesen" gestand ich und spürte wie es das Herz meine Mutter zeriss, meine Worte waren die letzten die sie hören wollte und wenn ich sie kurz ansah verstand ich das sie mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Das bist nicht du, das ist alles die Schuld von diesem kriminellen. Er hat einen schlechten Einfluss auf dich, merkst du nicht bereits wie du manipuliert wurdest? Diese Menschen können dich so leicht kontrollieren und du lässt das mit dir machen. Ihr hättet euch niemals kennen lernen dürfen, es war fast genauso schlimm zu erfahren das du dich auch noch in ihn verliebt hast, das ihr ein gemeinsames Leben führt...ich hab das Gefühl du hast mir dein ganzes Leben verheimlicht und langsam finde ich immer mehr dein wahres Ich heraus. Ich habe als Mutter versagt" drückte sie sich nur die Schuld auf, aber ich schüttelte energisch den Kopf "Nein, nein nein nein. Er ist an nichts schuld und du auch nicht. Es war alles alleine meine Entscheidung und ich bin auch alt genug mein Leben in die Hand zu nehmen, ich bin nicht mehr dein kleiner süßer Junge Mama. Ich bin ein Erwachsener Mann der weiß was er tut und tun soll, nimm doch bitte endlich mal die Scheuklappen ab und schau dich um, die Welt ist nicht mehr so wie sie damals war. Liebe in allen Formen ist legal und es war auch nicht seine Manipulation, ich liebe ihn aus freien Stücken und ich wünschte du würdest wenigstens das akzeptieren. Du musst mich nicht mehr unterstützen, aber akzeptiere wenigstens meine Liebe" verlangte ich von ihr, aber das war wohl gleich zu viel, denn sie stand auf und beugte sich ein Stückchen nach vorne. "Wie kann ich so einen Unsinn akzeptieren? Dieser Mann ist gefährlich und ein Verbrecher und du läufst ihm einfach nach wie ein verliebter 13 jähriger? Öffne doch endlich deine Augen Kind und merke welches Spiel er spielt! Du wirst unter gehen, mit ihm zusammen, diese ganze gespielte Liebe wird dir irgendwann teuer zu stehen kommen, sei schonmal gewarnt und komm dann nicht wieder zu mir wenn ich Recht habe, dann hättest du eher auf mich hören sollen und benutze deinen gesunden Menschenverstand!" fuhr sie mich plötzlich böse and, schnappte ihre Tasche und ging zur Tür "Wir sind hier fertig Officer! Lassen sie mich gehen". Der Mann sah kurz auf die Uhr "Sicher? Sie haben noch 5 Minuten" bot er an, aber sie schüttelte den Kopf "Ich will sofort gehen. Wir sind hier fertig" wiederholte sie sich nochmal genauer und schon wurde sie nach draußen begleitet und beide ließen mich alleine in dem Raum zurück.
Sobald die Ruhe wieder ein kehrte schlug ich mir beide Hände gegen die Stirn sodass der Knall durch den Raum hallte. Ich wusste nicht genau ob ich mich für meine Worte hassen oder lieben sollte und ob ich meine Mutter für ihr blindes voran gehen mögen oder verdammen sollte. Ein kleiner Teil von mir zog ihre Worte in Betracht, denn er könnte mich ja wirklich nur verarschen, aber das glaube ich nicht, er ist einfach perfekt und ich werde ihm trotz den Zweifeln meiner Mutter treu bleiben. Er hat mich verdient und ich ihn, zusammen sind wie stark und das wird meine Mutter auch irgendwann noch merken. Gerade bin ich wirklich froh das wir uns nicht so schnell wieder sehen werden, dann hat sie Zeit sich alles nochmal zu überlegen ohne mich sehen zu müssen.
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Ripped Out
FanfictionEine Mauer um Südkorea. Eine, um das Land zu beschützen und die Bevölkerung einzusperren. Nun bin ich erwachsen und habe ein Recht darauf die Welt zu sehen, meine Mutter kann mich genauso wenig wie Tzuyu davor beschützen etwas Dummes anzustellen. ...