...die eigentlich nur eine halbe Stunde war.
Ich hatte mich aufs Sofa gesetzt und die ganze Zeit Ungeduldig mit dem Fuß auf und ab gewippt bis endlich etwas an der Tür passierte. Man hörte einen Schlüssel und dann wie mit einem klacken die Tür auf ging gefolgt von einem schnaufen, Rascheln und Schritten auf dem Pakettboden im Eingangsbereich. Schnell sprang ich auf und lief zu der erwarteten Person die gerade die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ und die Tüte auf den Boden stellte, um aus den Schuhen heraus zu kommen die ganz Nass und bisschen dreckig waren von dem Matsch-Schnee draußen. "Du bist ja endlich wieder da" brach ich die Stille mit einer Stimmlage wie ein freudiges Kind von dem endlich die Eltern nach einem 8 Stunden Arbeitstag nach Hause kamen. Er schälte sich aus der Jacke und konnte sich dann endlich mir zu wenden "Entschuldige die Verspätung Schatz. Draußen ist so ein Drecks Wetter und genau heute mussten natürlich fast alle Bewohner von hier die Restaurants einrennen und Ramen kaufen" meckert er genervt und zog die Augenbrauen zusammen im Rückblick auf das Chaos was er ansehen musste. Wenn ich was von ihm wusste dann das er Menschen nicht gerade sehr leiden konnte außer mich, die Familie und den engsten Freundeskreis.
Lächelnd fiel ich ihm um den Hals "Keine Sorge" beruhigte ich ihn und sahen uns tief in die Augen. Die Hände meines Freundes legten sich auf meine Hüften und hielten mich so fest wie niemals zuvor, als würde ich an einer Klippe stehen, ich glaube er spürte meine Sorgen. "Ich habs überlebt, aber...es gibt etwas was wir dringend bereden müssen.." wechselte ich nun zum ernsten Thema und ließ ihn wieder los, aber er behielt mich fest an seinem Körper. Fragend sah ich in seine dunklen und leeren Augen zurück "Bevor wir jetzt auch nur irgendwas machen will ich erst meinen verdienten Kuss dafür das ich durch diese ganzen Menschen rennen musste" protestierte er mit kaltem Blick, aber bettelnder Stimmlage und darauf gab ich ihm seine Belohnung. Einen liebevollen und etwas längeren Kuss, dann ließ er mich auch endlich wieder gehen und nahm die Tüte zurück in die Hand um mir zum Küchentisch zu folgen und das Essen drauf zu stellen.
Ich ließ mich schonmal auf meinen Stuhl fallen und er setzte sich gegenüber von mir hin um uns das Essen aus zu schenken. Als ich meines vor mir hatte und er mir seine ganze Aufmerksamkeit endlich schenkte räusperte ich mich kurz und begann zu erzählen "Es wird dich nicht freuen. Mich wühlt es auch noch auf denn Hoseok war wieder her. Er betrat unseren Flur und..." kurz schluckte ich, denn auf die Reaktion von Mr. Min war ich nicht nur gespannt, ich hatte auch etwas Angst sie zu sehen "Er weiß alles Yoongi. Einfach alles" schmiss ich gleich die Karten auf den Tisch und beobachtete wie sich die Miene meines Freundes schlagartig verdunkelte. "Wie er weiß alles?", seine Stimme klang bedrohlich, angsteinflößend. Am liebsten wöllte er den Sohn der reichen Familie aufsuchen und zusammen schlagen bis er sich nicht mehr bewegt. "E-Er weiß das ich geflohen bin und das du derjenige bist der ihre Sachen gestohlen hat damals. Frag mich bitte nicht wie er alles herausgefunden hat, aber es ist so und er hat uns gedroht. Wir sollen die Zeit noch so lange genießen wie möglich denn es könnte bald vorbei sein. Er hat selbst meine Mutter und beste Freundin mit rein gezogen und gesagt er findet mich und bringt mich wieder nach Hause. Wie jedoch hat er ihnen nicht gesagt und ich ahne das schlimmste, der wird uns bestimmt bei der Polizei verpfeifen...oh..und er wird nochmal wieder kommen..." brach ich hervor und sein Blick füllte sich mit noch mehr Feuer." Dieser Bastard!...ich weiß nicht mal mehr was wir machen können oder sollten gegen ihn. Uns sind die Hände gebunden in dem Fall, er hat einfach zu viel Einfluss" begann er und aus der Wut wurde schnell Verzweiflung. Er war genauso Ratlos wie ich, aber wen wundert es, dieser Mann hat mehr Einfluss auf dieser Welt als die Queen von England, gegen sowas können wir nicht gewinnen. Nicht solche zwei normalen Menschen die auch noch eine kriminelle Vergangenheit haben.
Ein seufzten erklang von der anderen Seite des Tisches und ich hob den Blick wieder an "Es tut mir Leid das du durch so viel Bullshit jetzt schon gehen musst. Manchmal habe ich das Gefühl es wird einfach nicht mehr besser, eher schlechter für dich und ich kann nichts machen" ließ mein Freund seinen Sorgen und Gedanken freien Lauf, mein Blick wurde daraufhin mitfühlend, so emotional habe ich ihn bis jetzt noch nie erlebt. "Hey, ist schon okay, wirklich" begann ich vorsichtig und schob meine Hände über den Tisch, er wusste sofort was ich wollte und nahm meine Hände in seine etwas größeren. "Vielleicht dreht uns gerade die ganze Welt den Rücken zu und vielleicht ist es gerade alles einfach nur ein Albtraum aus dem wir beide aufwachen wollen. Vielleicht auch wissen wir nicht mal mehr wer unsere Freunde und wer unsere Feinde sind und vielleicht auch fällt uns gerade die Decke auf den Kopf, aber...mit dir ist das alles nur halb so schlimm. Ja, ich war im ersten Moment verzweifelt, jedes Mal wenn wieder eine schlechte Nachricht über den Tisch kam musste ich mich zusammen reißen nicht gleich alles hin zu schmeißen, aber sobald ich dich einfach nur ansehen kann verschwinden meine Probleme von der Welt für die nächsten Minuten und das ist mir mehr Wert als jede schlechte Erfahrung oder jede noch so schlechte Nachricht die in Zukunft noch auf uns wartet.", zum ersten Mal sprach ich wie durch meine Seele oder mein Herz. All meine positiven Gedanken und Gefühle gegenüber ihm sprudelten aus mir heraus wie ein Wasserfall.
Sein Blick erhellte sich und ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen "Mir geht es genauso, auch wenn es manchmal echt zum ausrasten ist kann ich meine Liebe zu dir gar nicht mehr in Worte fassen. Mit jeden Tag liebe ich dich mehr", ich musste anfangen zu lächeln, seine Worte brachten mein Herz zum dahin schmelzen. "Ich dich auch Mr.Min" erwiederte ich seine Worte während seine Daumen meine Hände leicht streichelten "Na hoffentlich kannst du dich selber auch bald Mr.Min nennen" sagte er plötzlich und ich legte einen verwunderten Gesichtsausdruck auf, denn ich hatte echt keine Ahnung was er damit meinte "Was? Wie kann ich das denn verstehen?" fragte ich verwirrt und er lachte einfach nur kurz "Naja" begann er und hob meine Hände an die er zu seinem Gesicht führte, kurz vor seine Lippen "Wenn ich dich heirate nimmst du meinen Namen an" flüsterte er noch laut genug das ich es hören konnte und drückte einen sanften Kuss auf meine Handrücken.
Sofort lief ich rot and und die Verlegenheit und Überraschung legte sich auf all meine Glieder und erfüllte mich mit Sorge sowie unendlicher Freude. Er und ich? Verheiratet? Für immer verbunden? Eine Traumvorstellung und definitiv etwas was ich mir mehr als gut vorstellen konnte. Meine Mutter mag da nicht so begeistert drüber sein und auch nicht Tzuyu, aber letztendlich unterstützen sie mich jeder Zeit und bei all meinen Entscheidungen. Also auch die wenn Yoongi mir einen Antrag machen sollte und ich mehr als nur einmal ja sage. In meinem Kopf malte ich das ganze Szenario schon aus und bekam deshalb das Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht. "Dir scheint die Vorstellung mehr als nur zu gefallen" stellte mein Freund amüsiert fest und blieb mit seinen Lippen an meinen Händen. Ich nickte wie ein wilder "Ich behalte es mir im Hinterkopf, aber auch wenn du es jetzt schon angekündigt hast werde ich trotzdem wieder so reagieren als würde ich es zum ersten Mal hören" bestätigte ich Lächelnd und konnte es immer noch nicht glauben das er mich sogar heiraten würde.
"Ich wette du hast es bis dahin sicher wieder vergessen" neckte er mich grinsend und ich drehte einfach spielerisch beleidigt den Kopf zur Seite "Tzz" gab ich einfach von mir bis ich mit einem kleinen Ruck nach vorne gezogen wurde und ihn damit wieder ansah "Hey, willst du das ich hier noch um komme weil ich an der Tischkante ersticke?" protestierte ich und wollte meine Hände aus seinem Griff entfernen, aber er hielt sie zu fest und ich hatte keinen Halt für meine Arme auf der glatten Tischoberfläche "Mit dir hab ich echt ein Glückstreffer gelandet", seine Augen sahen mich verliebt an und nun musste ich lachen "Baby, du erdrückst mich, außerdem wollten wir doch etwas Essen" erinnerte ich ihn an unser eigentliches Vorhaben und er schüttelte leicht den Kopf und ließ mich endlich los sodass ich wieder normal atmen konnte "Ohja, stimmt" murmelte er und widmete sich seinem Essen während ich es ihm schmunzelnd gleich tat.
Egal wie aussichtslos die Lage auch ist, mit ihm kann ich immer und überall lachen.
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Ripped Out
FanfictionEine Mauer um Südkorea. Eine, um das Land zu beschützen und die Bevölkerung einzusperren. Nun bin ich erwachsen und habe ein Recht darauf die Welt zu sehen, meine Mutter kann mich genauso wenig wie Tzuyu davor beschützen etwas Dummes anzustellen. ...