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...Nein ich bin nicht Eifersüchtig.

Warum mach ich mir eigentlich so viele Sorgen? Er steht nicht auf Frauen und dazu noch ist er ein treuer und Erwachsener Mann. Dazu noch ist er mein Freund und würde mir niemals fremd gehen, vor allem nicht hier und in so einer kurzen Zeit, das ist absurd also ließ ich die Gedanken schnell fallen, die waren sowieso total über dramatisiert.

Die Frau kam wenig später zurück mit drei weißen Flaschen in der Hand welche sie auf dem kleinen Tischchen neben mir ab stellte. Dann drehte sie sich zu mir und fuhr mit ihren zartem Fingern durch meine Haare "Du hast sehr schöne Haare, mit denen lässt es sich gut arbeiten" komplimentierte sie mich, aber meine Konzentration lag darauf das mir gerade der Kopf gekraukt wurde, das liebe ich mehr als alles andere. Eine Gänsehaut zog sich meinen Rück herunter und ich hatte Mühe es mir nicht anmerken zu lassen wie toll ich das fand.

Sie zog sich dann Handschuh an und rührte etwas Conditioner mit hellblauem Pulver zusammen. Das machte mir irgendwie Sorgen da ich nicht wusste was das sein sollte, meine Mutter hatte mir zwar paar Mal angeboten etwas frischen Wind auf meinen Kopf zu bringen, aber letztendlich hab ich noch nie etwas anderes vom Friseur machen lassen außer schneiden. "Also, ich werde zuerst deine Haare blondieren damit die Farbe dann besser drauf hält und stärker zur Geltung kommt", als sie das sagte wurde mir einiges klar. Blondierungen sind eigentlich sehr schädlich für die Haare weil diesen die Farbpikmente entzogen werden, damit bekommt man wieder die Ursprüngliche Haarfarbe zurück die eigentlich jeder Mensch hat, Blond. Was sein muss, muss sein.

Ich nickte leicht und gleich nachdem die Masse richtig aufgequollen war teilte sie meine Haare auf in kleine Partien, legte Alufolie zurecht und nahm die erste Strähne zwischen ihre Finger. "Wozu brauchen sie denn die Alufolie?", auch wenn ich schon viel von Haare blondieren gehört hatte war mir die Nutzung von dieser silbernen Folie darauf bezogen ziemlich neu. "Damit gelangt vorerst nicht alles auf deine Kopfhaut. Blondierungen haben die Angewohnheit diese auszutrocknen. Manche sind sogar darauf allergisch, also muss man aufpassen" erklärte sie mir und packte die Strähne bereits in die Folie ein "Achso, na gut" gab ich nur von mir und betrachtete jeden ihrer Handgriffe durch den Spiegel.

Bis sie meinen Kopf komplett in Silber gehüllt hatte verging locker eine halbe Stunde. In der Zeit war ich nur daran interessiert was sie machte oder konzentrierte mich darauf still sitzen zu bleiben um die bei ihrer Arbeit nicht zu behindern. "Das ganze muss nun erstmal ungefähr 60 Minuten drauf bleiben" informierte sie mich, aber meine Augen würden nur größer "Was? So lange?" fragte ich ungläubig "Ja, dadurch das deine Haare schwarz sind wird es wohl nicht der letzte Durchgang gewesen sein. Umso dunkler die Haare umso länger brauch die 'Farbe' um ihre Wirkung zu zeigen, dazu bleibt nach dem ersten Mal meist ein starker Oranger Stich übrig den wir ebenfalls entfernen müssen, damit lässt sich ganz schlecht arbeiten" erklärte sie mir alles genaustens und ich nickte mehrmals leicht mit dem Kopf ohne das wirklich mit zu bekommen "Gut zu wissen, aber wir haben ja Zeit und sie hoffentlich auch", sie lächelte mir zu "Keine Sorge, wir sind ein 24 Stunden Betrieb. Nachtschichten sind nichts neues" spülte sie meine Sorgen nach unten "Muss das nicht anstrengend sein so lange zu arbeiten?" eröffnete ich ein Gespräch während sie die Handschuh wechselte und schon erste Vorbereitungen für die zweite Runde traf "Manchmal schon, aber man gewöhnt sich dran und solange einem die Arbeit Spaß macht gibt es nichts besseres".

Ihre Worte klangen sehr inspirierend. Ich will auch eine Berufung finden in der ich so auf blühen kann, jedoch wird es wirklich schwer ohne seine eigenen Stärken zu kennen. "Und wie ist es bei dir?" fügte sich noch hinzu und ich brauchte ein paar Sekunden zum verarbeiten ihrer Worte "Bei mir?", sie stürzte sich auf meiner Stuhl Lehne ab "Naja ich meine ob du ein Beruf hast und wenn ja welchen" wiederholte sie ihre Frage etwas genauer und meine Augen suchten einen anderen Punkt zum fixieren "Nein, ich bin seitdem ich aus der Schule raus bin Arbeitslos. Ich weiß einfach nicht worin meine Stärken sind" gab ich zu und spielte etwas mit dem schwarzen Umhang der mir bis zu den Knien ging. "Ach ja? Das wundert mich, aber einen Job zu finden ist auch nicht so einfach. Sei jedoch unbesorgt, der Arbeitsmarkt hat eine riesen Auswahl, da findet sich schon früher oder später etwas." machte sie mir lächelnd Mut und ich zog ebenfalls die Mundwinkel hoch "Danke dir".

Ripped OutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt