Ripped Out

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...nicht solange meine Beine sich nicht ein bekommen.

"Ich bins Yoongi" sagte die gedämpfte Stimme und irgendwie fiel mir in dem Moment ein Stein vom Herzen. Trotzdem war ich mir nicht sicher ob ich ihn herein bitten sollte, aber ich kann nicht nochmal ausweichen, ich muss jetzt meine Schauspieler Künste unter Beweis stellen oder er findet eben heraus das etwas passiert war.

Schnell überprüfte ich nochmal ob mein Hals von der Decke komplett verdeckt war und atmete nochmal durch um meinen Atem generell etwas mehr herunter zu fahren "Komm rein" bat ich ihn schließlich und verkrampfte meine Finger mehr in dem Stoff wegen der ansteigenden Nervosität. Außerdem bewegte ich mich kein Zentimeter, nicht mal als er die Tür öffnete, ich blieb eben einfach liegen wie ein Häufchen Elend. Eher drehte ich mich weg als sich unsere Blicke trafen, damit konnte ich nur noch hören was er gerade tat.

Seine Schritte waren nicht zu überhören und auch nicht wie er die Tür schloss. Mit einem Rascheln bewegte er sich auf mich zu, aber stoppte nach ein paar Sekunden und stellte etwas leichtes auf dem runden Holztisch ab was ein kurzes Rascheln durch den Raum schickte "Ich hab dir was zu essen mitgebracht, du musst nach so langer Zeit kein Essen doch sicher Hunger haben" informierte er mich, aber ich blieb still und wechselte den Blick zu meinen Fingern.

War es etwa schon spät? Hatten wir es bereits Abends? Ich bekam hier in diesem Gefängnis gar nichts mehr mit, nicht mal ob es draußen schon dunkel war oder nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu erschöpft um mir darüber Gedanken zu machen. Was jedoch wenn er Fragt was ich den ganzen Tag gemacht habe hier, was soll ich dann sagen? Bestimmt nicht 'Den Großteil dieser Zeit hatte mich Jungkook zum Sex gezwungen'. Wenn ich das sage, wird zu 100% mindestens ein Kopf Rollen und wir alle wissen von wem.

Seine Augen lagen auf mir. Sie fühlten sich an wie seine Berührungen die meinen Körper abtasteten, aber nur um zu überprüfen ob es mir wirklich noch gut ging oder er mir lieber nicht glauben sollte. Aus Reflex zog ich die Beine mehr gegen meinen Bauch und dabei rutschte die Decke an meinem Hals wohl zu weit nach unten "Wieso hast du blaue Flecken am Hals?" fragte er misstrauisch und ahnte schon das schlimmste. Ich schluckte und überlegte mir einen Satz um die Situation zu entschärfen "Ich...eh..hab das öfter mal, da reißen mir sämtliche Adern meistens im Hals auf. Das hab ich schon seit Ewigkeit und keiner weiß so wirklich warum, aber man gewöhnt sich daran" log ich ihm die Welt bunt. Natürlich war es falsch und natürlich sollte ich lieber die Wahrheit sagen, aber ich hab mich selbst in die Situation rein geritten und muss mich auch selber wieder heraus ziehen, er soll mich nicht immer retten, ich kann sowas auch alleine.

"Ist alles in Ordnung?", es tat mir weh, verdammt weh ihn so brutal weg zu stoßen und ihm die kalte Schulter zu zeigen. Lieber wöllte ich ihm mein Herz ausschütten und sehen wie Jungkook dafür bezahlt, für jedes einzelne Mal wo seine Haut meine berührte, dafür müsste er extra bezahlen. Er lief um das Bett herum und setzte sich neben mich an die Bettkante "Du bist abwesend und irgendwas scheint dich zu bedrücken" bemerkte er und ich sah ihn nur kurz an, aber blieb still. Er soll meine Probleme nicht ständig lösen wollen, es ist besser wenn ich schweige und er in Ruhe weiter leben kann, immerhin habe ich ihm mehr als genug Probleme bereitet.

Ich sah auf meine Finger und spielte leicht mit dem Bettlaken als er seine Hand sanft auf meine legte, aber ich zog meine schnell wieder weg und versteckte diese unter der Decke ohne meinen Blick zu verändern. "Mir geht es echt gut, ich denke nur an zu Hause" wich ich aus und Zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. Er stand nur auf und lief wieder zur Tür "Iss bevor es kalt wird" ging er sich noch sicher das ich es auch wirklich essen werde und verließ anschließend den Raum. Mich wunderte es das er nicht weiter nach fragte oder hartnäckig blieb, vielleicht war es aber auch besser so.