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Sienna konnte nicht mehr einschätzten, wie lange Sie dort am Boden gekauert hatte, doch mittlerweile waren selbst die Qualvollen Geräusche von Severus verstummt.

,,Ich dachte er hat mehr Ausdauer."

Lucy setzte ein trauriges Gesicht auf und ließ sich auf seinem Schoß nieder.
Sein Gesicht hing schwach nach unten und seine Augen waren geschlossen. Mehrere Schnittwunden zierten seinen Körper und die Haare klebten Nass an seinem Gesicht.

,,Nutzlos.", stieß Lucy aus, erhob sich wieder, löste die Fesseln und sein Körper kippt nach vorne zu Boden.

,,Severus, bitte."

Sienna quälte sich ein Stück vorwärts, bis Ihre Hand an seinen Körper gelangte.

,,Du musst wach bleiben."

Lucy bückte sich und lies den Blick über die beiden schweifen.

,,Ist das nicht rührend? Die schöne und das Biest."

Eine Träne tropfte aus Ihren Augen und zersprang auf seinem Blutverschmierten Arm.

,,Weißt du eigentlich, warum ich den Werwolf umgebracht habe?"

Es herrschte Stille im Raum.

,,Weißt du es , Sienna?"

Langsam schüttelte Sie mit dem Kopf.

,,Ich werde es dir verraten. Hörst du zu?"

Sienna nickte leicht mit dem Kopf, denn eine andere Wahl hatte Sie nicht.

,,Er erinnerte mich an deinen Onkel Jonathan."

Langsam blickte Sie Lucy an.

,,Er war dein Onkel."

Sie seufzte auf.

,,Aber doch nicht wirklich."

Sienna senkte den Blick und blickte in das nun entspannte Gesicht von Severus zurück.

,,Er war auch so verdammt gutmütig. Hätte alles für mich getan. Hat einem Zucker ums Maul geschmiert."

,,Remus war nicht so. Er war wie ein Bruder."

Siennas Stimme zitterte vor Wut.

,,Du hast recht. Er war."

,,Wusstest du eigentlich, dass deine, also meine Mutter, unglaublich guten Tee kocht? Du solltest Ihn probieren."

Sienna blickte mit trüben Augen auf.

,,So einen Tee wie der, mit dem Sie meine leibliche Mutter umgedacht hat ?"

Lucy lächelte.

,,Du bist so dramatisch, Sienna. Sieh es doch positiv. Du hattest eine schöne Kindheit und nun nehme ich einfach deinen Platz ein und werde das Familienerbe fortführen."

,,Du führst eine Lüge fort, Lucy. Es gibt kein Erbe mehr."

Sie zog einen Schmollmund.

,,Lügen existieren nur, wenn jemand die Wahrheit kennt."

Siennas Augen weiteten sich.

,,Meine Mutter, mein Vater und Jonathon. Alle wissen davon."

Lucy ließ sich Rückwärts auf den Boden plumpsen und stocherte ein Paar mal mit Ihrem Zauberstab in Severus Seite herum.

,,Du meinst den Mann, der sich in der Früh in seinem Büro vor lauter Kummer um seine verlorene Tochter selbst umgebracht hat? Der Tee war wohl nicht mehr ganz so gut. Oder die Frau, die vor lauter  Schuldgefühle wahnsinnig geworden war und die Hütte, in der alles geschehen war, angezündet hatte und darin verbrannte?"

Sienna schüttelte schmerzerfüllt mit dem Kopf.

,,Riechst du es, Sienna?"

Jetzt wo Sie es sagte, stieg Ihr ein rauchiger, chemischer Geruch in die Nase und im gleichen Moment gab es einen Ohrenbetäubenden, dumpfen Knall und die Gläser in einem der Schränke, wackelten wie bei einem Erdbeben.

,,Da ist wohl eines der Experimente von Onkel Jonathan in seinem Keller schief gegangen."

Gespielt empört hielt Lucy Sich die Hand vor den Mund.

,,Du bist ein Monster.", hauchte Sienna, der im selben Moment bewusst geworden war, dass Sie endgültig alles verloren hatte.

Better in Black  ( Part 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt