17

1K 76 5
                                    

Noch leicht humpelnd, erreichte Maisie Ihr Büro und betrat den kühlen Raum. Für einen Moment stockte Sie in Ihrer Bewegung. Der Raum war eiskalt und ein Windstoß wirbelte einige Unterlagen vom Tisch. Langsam trat Sie näher heran und hangelte sich am Rand des Schreibtisches entlang und blieb abrupt stehen, als eine der Schubladen sperrangelweit offen stand.

Sie war sich absolut sicher, diese Schublade seit Ihrem Einzug nicht mehr geöffnet zu haben und vor allem hatte Sie nicht die Unterlagen auf dem Tisch liegen gelassen.

Panik breitete sich in Ihr aus und mit zittrigen Beinen, trat Sie in Ihr Schlafzimmer ein und ein eiskalter Schauer lief Ihr über den Rücken. Die graue Gardine flatterte im Wind und ein Teil des bunten Glases, lag zersplittert im Raum verteilt.

Ein Knall aus dem Büro, ließ Sie zusammenzucken und mit einer der Scherben in der Hand, schlich Sie sich zurück und lugte durch den Türspalt. Bis auf das Chaos, welches durch den verwirbelten Blätterhaufen verursacht wurde, konnte Sie nichts ungewöhnliches entdecken. Das Foto im Bilderrahmen lag nun ebenfalls auf dem Fußboden und als Maisie sich danach bückte, um es zurück auf den Tisch zu stellen, spiegelte sich für einen kurzen Moment ein schwarzer Schleier in den letzten, vorhandenen Scherben.

In Zeitlupe richtete Sie Ihren Oberkörper auf und hielt den Bilderrahmen mit zitternden Händen und mit etwas Abstand neben ihr Gesicht. Ihre Augen hatte Sie während dieses Vorganges geschlossen gehalten und als Sie die Lieder wieder öffnete, entwich ein schriller Schrei Ihrer Kehle.

Der Rahmen fiel klirrend zu Boden und ruckartig drehte die junge Frau sich herum und starrte in eine undefinierbare, schwarze Schattenkreatur. Im ersten Moment hätte man vermuten können, es handele sich um einen Dementor, doch Maisie wusste es besser. Sie stolperte Rückwärts und hielt schützend die Hände vor Ihr Gesicht.

Nach einigen Schritten war ihr Weg zu Ende , denn Ihr Rücken stieß bereits gegen die kalte Steinwand und hinderte Sie an der Flucht.
Der Atem des Schattens brannte sich in Ihr Gesicht und reizte Ihre Augen und nur mit Mühe gelang es Ihr, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

Die schwarze Hand streckte sich nach Ihr aus und als Sie Ihre Wange erreicht hatte, schrie Sie erneut auf, jedoch war es dieses Mal der Schmerz, der diesen Schrei hervor rief, denn dort, wo Eben noch die Hand Ihrer Haut berührt hatte, durchzogen Schwarze Adern Ihre Haut, so als würde Tinte in Ihnen fließen.

Bevor die Hand erneut auf Ihre Haut traf, wurde die Tür energisch aufgestoßen und mit einem lauten Aufschrei drehte sich der Schatten in Richtung Eingang und Maisie sank zu Boden. Ob es der Kreislauf war oder einfach die Erleichterung darüber, endlich erlöst zu sein, war in diesem Moment unbedeutend für Sie gewesen.

Ein helles, blaues Licht erleuchtete den Raum, doch als daraufhin keine Reaktion von Ihrem Angreifer kam, hörte Sie erneut die Ihr bekannte Stimme und mit verschleiertem Blick, sah Sie gerade noch, wie der Schatten sich mit einem erneuten Aufschrei zu Ihr herumdrehte und obwohl man im Schatten kein Gesicht erkennen konnte, spürte Sie, wie es Ihr ein höhnisches Lachen schenkte und ohne einen einzigen Laut verschwand.

"Glauben Sie nicht, das ich Ihnen noch einmal das Leben rette!"

Außer Atem lief er auf Sie zu, half der völlig verängstigten Frau auf die Beine und starrte dann in Ihr Gesicht.

"Was haben Sie da?"

Sie verdeckte Ihre Wange mit Ihrer Hand und wandte den Blick ab, doch er griff nach Ihrem Handgelenk, zog die Finger beiseite und umfasste Ihren Kopf um zu verhindern, das Sie den Blick erneut abwenden konnte.
Mit seinem Zauberstab bohrte er leicht in der Stelle herum, ohne das diese Prozedur in irgendeiner Weise Schmerzhaft für Sie gewesen war.

Mit einem Ruck ließ er von ihr ab, stieß Sie ein Stück von sich weg, so dass Sie wieder gegen die Mauer knallte und hielt Ihr den Zauberstab an die Kehle.

Better in Black  ( Part 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt