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,,Wie viel haben Sie getrunken?"

Ohne Ihn dabei anzusehen, konfrontierte Sie ihn direkt mit Ihrem Verdacht und Augenblicklich lies er die Hände sinken.

,,Ein wenig.", gab er zu, schaffte es aber nicht, Ihr dabei in die Augen zu sehen.
Sienna's Blick wanderte durch den Raum und blieb an dem kleinen Beistelltisch neben einem Sessel hängen, auf dem ein Glas aus Kristall stand, welches noch zur Hälfte gefüllt war, daneben hingegen, eine fast leere Flasche mit Feuerwhiskey.

,,Die Flasche ist fast leer."

Demonstrativ schüttelte Sie die letzten Tropfen in der Flasche herum.

,,Die war schon fast leer."

Er rieb sich die Schläfen und ließ sich in den Sessel plumpsen, griff nach dem Glas und kippte den letzten Inhalt herunter.

Wortlos blickte Sienna ihn an, griff nach einem roten Stück Wachs und hielt es ihm unter die Nase.

,,Sie kaufen also fast leere, versiegelte Flaschen?"

Mit einem schnippen warf Sie ihm die Wachshülle zu und verschränkte die Arme.

,,Sienna Clarke, du klingst wie meine Mutter."

Ihre Augen wurden zu Schlitzen. Es war das erste mal, dass er Sie nicht siezte und Sie war sich sicher, das es am Alkohol lag, der nun wieder den Weg in seinen Blutkreislauf gefunden hatte.

,,Da wissen Sie aber mehr als ich, Professor Snape."

Sie lies sich ebenfalls auf einen der Sessel nieder, griff nach der Flasche und kippte den letzten Schluck herunter, bereute diesen Schritt jedoch, noch bevor der Alkohol Ihre Kehle benetzte. Ihr ganzer Körper schüttelte sich und Sie musste heftig husten, als die Flüssigkeit den Weg durch Ihren Hals gefunden hatte. Sie fand Alkohol schon immer abscheulich und konnte nicht verstehen, wie es als Genussmittel bezeichnet werden konnte.

,,Pure Verschwendung.", raunte der alkoholisierte Mann und drehte die Leere Flasche in seinen Händen herum und eine Weile herrschte Stille im Raum.

Langsam neutralisierte sich der Geschmack in Ihrem Mund und Sie blickte verträumt in das knisternde Feuer. Es erinnerte Sie an Ihre Kindheit. An die Zeit, in der die Welt noch rosig war und in der es keine Verantwortung und Pflichten gab.
Eine der Flammen drohte langsam zu ersticken und so beugte Sienna sich vor, griff nach einem neuen Stück Holz und warf es geschickt in die Flammen. Rechts von Ihr hörte Sie ein amüsiertes Schnauben.

,,Ich glaube, du bist keine Hexe."

Er stützte den Kopf auf seine Handfläche und blickte Sie schief an.

,,Wie kommen Sie darauf?"

Langsam lehnte Sienna Ihren Kopf gegen den Sessel und schlug die Beine übereinander.

,,Alles per Hand machen, keinen Zauberstab bei sich tragen. Da stimmt doch was nicht."

Die junge Frau schluckte einmal schwer und wandte den Blick erneut den Flammen zu.

,,Sie sollten sich ausschlafen."

,,Mir geht es sehr gut."

Sie schüttelte kaum merklich mit dem Kopf, stützte sich auf die Handgelenke und erhob sich von Ihrem Platz.

,,Beweise es."

Aus der Ritze seines Sessels, zog er den verloren geglaubten Zauberstab und hielt ihn Ihr halbherzig entgegen.

,,Gehen Sie ins Bett.", wiederholte Sie mit ernster Stimme und machte keine Anstalten, nach dem Stab zu greifen.

,,Na los!"

Seine Stimme wurde lauter und seine Hand schleuderte Ihr den hölzernen Stab entgegen, doch anstatt Ihn aufzufangen, wich Sienna ihm aus und er fiel geräuschvoll auf den steinernen Boden.

Mit unkontrollierten Bewegungen, erhob sich Snape von seinem Sessel, wankte auf seinen Stab zu, griff danach und verlor dabei beinahe das Gleichgewicht.

,,Na los!"

Erneut streckte er Ihr das Holz entgegen und Sienna kämpfte mit sich, nicht die Kontrolle zu verlieren. Nachdem Sie erneut nicht reagierte, trat er näher auf Sie zu, richtete den Stab auf Sie und bevor es Ihr möglich war zu reagieren, lösten sich Funken aus dessen Spitze. Die Wucht die Sie traf, war nicht groß, doch reichte aus, um Sie auf den steinernen Boden zu befördern.

,,Wehr dich, Hexe."

Scheinbar Unverletzt, rappelte Sie sich auf, machte einen Satz auf Ihn zu und schleuderte Ihm mit einer schnellen Handbewegung den Stab aus der Hand. Dieser flog einige Meter durch den Raum und blieb in der hintersten Ecke liegen.

,,Sie werden jetzt in Ihr Bett gehen, Ihren verdammten Rausch ausschlafen und sich Hoffentlich darüber klar werden, was Sie hier gerade getan haben!"

Auch wenn Sie es nicht wollte, löste sich eine einzelne Träne aus Ihrem Augenwinkel und fiel geräuschlos zu Boden, während Sie sich von dem perplexe dreinblickenden Professor abwandte und mit schnellen Schritten das Büro Verließ und die Tür mit einem lauten Knall hinter sich schloss.

Better in Black  ( Part 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt