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Zögerlich trat Sie in den weitläufigen und enorm hohen Saal ein. Es schien, als gäbe es keine Decke, denn man konnte den Blick auf den strahlenden Himmel werfen, ohne jedoch das Gefühl von Kälte zu empfinden, geschweige denn Geräusche von außerhalb zu vernehmen. Dafür war die Geräuschkulisse im inneren noch um einiges Ausgeprägter, denn das aufgeregte plappern der Schüler und das Scharren der Gabeln über die Teller, füllte die Halle schon genug aus.

Langsam lief Sie durch die Mitte der Tischreihen hindurch und nur wenige Schüler schienen Ihr dabei Beachtung zu schenken und darüber war Maisie durchaus froh. Als Ihr Blick über den langen Tisch am andern Ende der Halle fiel, der anders als die übrigen Tische quer stand, bemerkte Sie den immer lächelnden Schulleiter, der ihr energisch mit seinen Händen zu verstehen gab, sich doch zu ihm zu begeben.
Sie schenkte Ihm ein gequältes Lächeln, denn die Situation war für Sie mehr als unangenehm, als alle Professoren von ihren Teller aufblickten und Sie dabei beobachteten, wie Die junge Frau sich auf einen Stuhl setzen sollte, den Dumbledore ihr zurückgeschoben hatte.

"Minerva McGonagall. Lehrerin für das Hauptfach Verwandlung, die Hauslehrerin des Hauses Gryffindor und stellvertretende Schulleiterin."

Irritiert wandte Maisie Ihren Kopf nach links und blickte in das aufgeregt plappernde Gesicht einer älteren Frau, mit spitzen Hut auf dem Haupt.

"Sie müssen Maisie Thompson sein! Die neue Lehrerin für Muggelkunde!"

Langsam blinzelte Maisie vor sich hin und war so überrumpelt, dass Sie für einige Augenblicke vergessen zu haben schien, wie man sprach. Stattdessen nickte Sie nur leicht und starrte die Dame weiterhin an, bis diese die Stirn in Falten legte und Sie aus ihrer Starre befreite.

"Dann wissen Sie ja schon genauestens über alles Bescheid.", entgegnete Maisie ruhig endlich und schenke ihrem Gegenüber ein Lächeln.

"Haben Sie sich denn schon gut in Ihren Räumlichkeiten eingelebt und alles gefunden?"

McGonagall nippte an Ihrer Teetasse und blickte nun über ihre kleinen, runden Brillengläser hinweg.

"Albus hat bereits einen guten Dienst geleistet und mich herumgeführt."

Die Augen von McGonagall begannen zu leuchten und ein Lächeln huschte über Ihre Lippen.

"So ist er, unser Schulleiter."

Sie seufzte auf und war einen Blick in seine Richtung und als er dies bemerkte, hob er sein Glas und prostete ihr zu. Die junge Lehrerin beobachtete Sie einen Moment lang und blickte dann wieder durch die Tischreihen. Einige Schüler hatten Ihr Mittagessen bereits beendet und liefen teilweise in Gruppen, teilweise alleine aus dem großen Tor heraus und verteilten sich dann im gesamten Gebäude.

Erst jetzt bemerkte Sie, das Sie das Essen, welches in Massen vor Ihr auf den Tisch aufgebaut war, noch nicht ein einziges Mal angerührt hatte, sondern nur durch die Gegend starrte. Sie griff nach einer Suppenkelle und begann, sich etwas von der roten Flüssigkeit auf den Teller zu kippen, welche in einen silbernen Kelch serviert wurde. Ein betörender Tomatenduft stieg ihr in die Nase und freudig griff Sie nach dem Löffel, der neben Ihrem Teller lag und führte eine Portion an Ihren Mund. Die heiße Flüssigkeit lief Ihren Hals herunter und sie konnte spüren, wie sich die Suppe den Weg in den Magen suchte.

Nachdem Sie auch den Rest gelöffelt hatte und sich ihr Körper gut gefüllt anfühlte, schob Sie den Teller ein Stück von sich weg und lehnte sich in den hohen Holzstuhl. Die Halle war nun so gut wie leer und nur vereinzelte Schüler unterhielten sich noch angeregt. Selbst Professor McGonagoll hatte sich bereits verabschiedet und mit Albus den Saal verlassen.

Maisie blickte auf die Flaggen, die über die Tischreihen gespannt waren und Sie konnte einen Löwen, einen Dachs, einen Adler und eine Schlange erkennen und Sie erinnerte sich erneut an Ihre Schulzeit und wie aufgeregt alle gewesen waren, als es darum ging, die Schüler in die Häuser zu sortieren. Dies war einer der wenige Augenblicke gewesen, in dem Sie glücklich gewesen war, doch darüber nachzudenken tat mehr weh, als die Tatsache selbst, einfach alles vergessen zu wollen.

Mit vollem Magen erhob Sie sich von ihrem Stuhl, schlenderte durch die Tischreihen und blickte dabei hoch zur Decke, wo sich mittlerweile dicke Regenwolken gesammelt hatten und hunderte von Kerzen verhinderten, das es zu dunkel in der Halle wurde. Als Sie das Tor erreicht hatte und noch am überlegen war, in welche Richtung Sie gehen sollte, stolzierte McGonagall mit geschwellter Brust auf Sie zu.

"Misses Thompson! Albus würde gerne noch einmal mit Ihnen in seinem Büro sprechen."

Sie legte Ihr ihre dürre Hand auf die Schulter und zog Sie ein Stück den kühlen Gang entlang , bis die beiden vor einem gigantischen Wasserspeier stehen blieben. Ein Wort huschte über Ihre Lippen, jedoch so, das Maisie es nicht verstehen konnte und das Steingebilde gab den Blick auf eine sehr Schmale Wendeltreppe frei.

"Sagen Sie Albus bitte, das ich später bei ihm vorbeikommen werde."

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte Sie sich schwungvoll herum und mit erhobener Nase, lief Sie den Gang nun in entgegengesetzter Richtung entlang und verschwand hinter einer Biegung.

Better in Black  ( Part 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt