37

809 69 3
                                    

Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel, als die warmen Strahlen durch sein Fenster fielen und ihm unsanft aus dem Schlaf kitzelten. Er öffnete zaghaft die Augen, kniff Sie jedoch sofort wieder zu, als das helle Licht das dröhnen in seinem Kopf verstärkte.

Mit schmerzenden Gliedern, erhob er sich stöhnend, hielt sich schützend die Hand vor die Augen und schwang die Beine über die Bettkante. Er fühlte sich elendig wie schon lange nicht mehr und sein Magen rebellierte Lautstark gegen jegliche Bewegung.

Mit wackligen Beinen erhob er sich und blickte verwirrt an sich herunter, denn er war sich absolut sicher gewesen, seine Robe abgelegt zu haben, bevor er es sich in seinem Sessel bequem gemacht hatte.
Barfuß lief er vorsichtig über den kalten Steinboden, erreichte das Wohnzimmer und warf einen Blick auf seinen Beistelltisch.
Das Glas stand auf der falschen Seite und die leere Flasche, die er mit einem Restlichen Schluck Alkohol zurückgelassen hatte, war vollständig leer.

Erst als er nach einer schier endlosen suche, seinen schwarzen Zauberstab in der Ecke hinter dem Kamin entdeckte, schienen die Erinnerungen an die letzte Nacht langsam und schmerzhaft in seinen Kopf zurückzukehren.
Vor seinem geistigen Auge sah er Sienna, wie Sie seine Robe zuknöpfte, in seinem Sessel saß und den letzten Schluck angewidert herunter schluckte und wie Sie auf den Boden geflogen war. Und er erinnerte sich an die einzelne Träne, die sich gelöst hatte und auf den Boden gefallen war.

Er raufte sich die Haare, trat mit voller Wucht gegen die Wand und verzog sofort schmerzerfüllt das Gesicht.

,,Verdammter Idiot!", fauchte er und trat erneut zu, egal wie sehr es ihn schmerzte.
Er hatte schon damals schlechte Erfahrungen mit Alkohol gemacht, doch er verdrängte die negativen Nebenwirkungen jedes Mal, denn für den einen Augenblick, half es ihm, den Schmerz zu ertragen, den seine Vergangenheit hinterlassen hatte.

Nachdem er eine ganze Weile hin und her getigert war, stürmte er entschlossen aus seinem Büro, vorbei an den Massen von Schülern, die erschrocken zurück wichen und blieb vor der hellen Bürotür stehen, klopfte beherzt  an und wartete auf eine Reaktion. Doch es blieb Still hinter der Tür.

,,Sienna?"

Laut rief er nach Ihr, Biss sich hart auf die Zunge und blickte sich in alle Richtungen um.

,,Maisie, Sind Sie da?"

Erneut, keine Reaktion.

,,Ich komme jetzt rein."

Langsam öffnete er, begleitet von einem quietschen die Tür und spähte hinein. Die Vorhänge waren zugezogen und der Raum, Menschenleer. Er stürmte durch die hinterste Tür und stand in Mitten des kleinen Schlafzimmers, das ebenfalls im Dunkeln lag.
Das Bett war  unberührt und von Sienna keine Spur.

Er spürte wie sich ein ungutes Gefühl in Ihm ausbreitete und er stürmte durch das Büro hinaus auf den Flur und mit klopfendem Herzen in die zweite Etage. Während er nervös auf die richtige Formation der wandelnden Treppen wartete, malte er sich die schlimmsten Szenarien aus. Lag Sie verletzt in einer Ecke? Wurde Sie entführt oder gar getötet?

Ohne langsamer zu werden, stieß er die Tür zu einem Klassenzimmer auf, die mit einem gewaltigen Knall gegen die Wand donnerte.

,,Maisie?"

Dreizehn Köpfe drehten Sich in seine Richtung und starrten Ihn schockiert an. Die Gestalt an der Tafel, trat einen Schritt hervor und blickte ungläubig zur Tür.

,,Professor Snape.", entgegnete Sie kühl und starrte Ihn aus emotionslosen Augen an.

Für einen Moment vergaß er die Schüler im Raum, lief energisch auf Sie zu, stockte jedoch abrupt, als sein Blick auf Ihr Handgelenk fiel, welches in eine dunkle Bandage gewickelt war und Ihr augenscheinlich schmerzen bereitete.

Das tuscheln einiger Anwesender holte ihn in die Realität zurück und er räusperte sich lautstark.

,,Kann ich Sie sprechen?"

Er beobachtete jede Bewegung  und Mimik von Ihr und versuchte daraus zu lesen, wie es Ihr ging, auch wenn er es schon längst wusste.

,,Ich bin mitten im Unterricht, Professor."

Sie drehte ihm den Rücken zu und wandte sich erneut Ihrer Tafel zu.

,,Das war keine Bitte, Misses Thompson."

Er hatte Mühe seine Stimme zu erheben, denn er wollte Sie nicht erneut verschrecken, doch er wollte seine Maske vor den Schülern bewahren. Mit einem Knall, pfefferte Sienna das Stück Kreide auf den Tisch, welches in etliche Teile zersprang und drehte sich mit einem aufgesetzten Lächeln herum.

,,Für heute ist der Unterricht beendet."

Geräuschvoll stürmten die Schüler am grimmig dreinblickenden Professor vorbei und mit einer  schnellen Bewegung seines Stabes, schloss er die Tür hinter dem letzten von Ihnen.

Better in Black  ( Part 1 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt