Kapitel 63: Aha

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"Und für dich ist es wirklich okay ganz alleine hier zu bleiben?", Neugierig musterte Sandra mich nachdem sie wieder aus dem Badezimmer getreten ist. Hier in Los Angeles hatte ich mehr Glück mit der Zimmeraufteilung und hatte ein Zimmer mit Sandra erwischt. Die Jungs hatten wieder einen Sieg erringen können und standen nun im Finale gegen Bakersfield, welches dann in zwei Wochen bei uns ausgetragen werden würde. Ich nickte während ich meinen Laptop neben mir auf meinem Bett absetzte.

"Dieses ganze Partyding ist absolut nichts für mich. Tut mir Leid" Entschuldigend lächelte ich sie an. Sie wank ab.

"Was sagt Cole dazu?" Überrascht hob ich die Augenbrauen.

"Nichts? Er ist nicht mein Vater", bemerkte ich und strich eine verirrte Strähne hinter mein Ohr. Cole hat nicht gerade 'nichts' gesagt, doch nach unserem letzten Gespräch über meine Abneigung zu Partys war er nicht mehr so hartnäckig. Er hatte sogar angeboten mit mir in der Jugendherberge zu bleiben, weil er nicht wollte, dass ich ganz alleine blieb. Doch ich hatte abgelehnt. Wegen mir musste er nicht seine Pläne fürs Wochenende mit seinen Freunden über den Haufen werfen. Ich würde das Gröbste für den Artikel bereits aufschreiben. Dann würde ich mich ans lernen machen, da ich immer noch nicht den ganzen verpassten Stoff der letzten drei Wochen aufgeholt hatte und es war schwierig dem Unterricht zu folgen wenn man absolut keinen Schimmer hatte, was gerade lief.

"Aha", meinte sie nur als sie in ihren Sachen nach einem geeigneten Outfit für heute Abend sucht. Sie hielt ein Top und einen Rock hoch und wandte sich mir zu.

"Trason wird es lieben", kommentierte ich es während ich meinen Laptop wieder auf meine Oberschenkel balancierte.

"Das soll es auch", grinste sie bevor sie in besagtes Outfit schlüpfte. Kurz darauf verschwand sie wieder im Badezimmer, ließ die Tür jedoch geöffnet. Wahrscheinlich schminkte sie sich noch.

"Sag mal", begann ich während meine Finger über die Tasten flogen.

"Ich hab dich das nie gefragt, aber wie haben Trason und du dich eigentlich kennengelernt?" Aus dem Badezimmer erklang schallendes Lachen und plötzlich stand sie im Türrahmen.

"Er hat mich auf einer Party angesprochen. Natürlich wusste ich bereits wer er war. Sein Ruf eilte ihm vorraus, wie bei Nash und Cole auch. Ich war etwas frustriert, da ich mich eigentlich mit einem anderen Kerl treffen wollte, doch der hatte mich sitzen gelassen, und er schien das bemerkt zu haben. Wir haben zusammen gefeiert und uns unterhalten und er hat mich wirklich oft zum Lachen gebracht. An dem Abend ist nichts weiter passiert, doch ich musste die ganze Woche oft an ihn denken und mir fiel dann auch auf, dass er wirklich attraktiv war mit seinen dunklen Locken und warmen Augen. Außerdem haben wir beide den gleichen Sinn für Humor. Leider habe ich ihn in der Schule nur sehr flüchtig gesehen, weil wir wirklich keinen einzigen Kurs zusammen haben. Auf der nächsten Party hoffte ich ihn dann wieder zu sehen, was dann auch passierte. Wir hatten einfach dort weiter gemacht, wo wir aufgehört hatten und landeten an dem Abend auch zusammen im Bett. Wir hatten schließlich Nummern getauscht, falls einer mal Lust auf den andern haben sollte. Das haben wir dann immer so weiter geführt, doch aus den gemeinsamen Stunden wurden dann gemeinsame Nächte und dann gemeinsame Tage. Einige Wochen später hat er mich dann einfach bei seiner Familie als seine Freundin vorgestellt" Ich lachte auf.

"Ohne dich zu fragen?" Grinsend nickte sie.

"Ich hab ihn dann später zur Rede gestellt, er könne mich doch nicht einfach so als seine Freundin vorstellen ohne das vorher mit mir abzusprechen. Er zuckte einfach mit den Schultern und meinte 'Ich weiß doch, dass du es willst, warum das unnötig kompliziert machen" und seitdem sind wir also offiziell zusammen"

"Ihr seid also zusammen gekommen, weil der eine Typ dich versetzt hat" Wieder nickte sie kichernd. Grinsend blickte ich sie an.

"Wusstest du, dass Nash sich fast in die Hosen gemacht hat um Daria zu fragen ob sie seine Freundin sein möchte? Er sagte, dass es bei Trason und dir so einfach ausgesehen hat und jetzt erzählst du mir einfach, dass Trason es sich wirklich so einfach gemacht hat" Wieder brachen wir beide in Gelächter aus.

"Jetzt wo du es sagst, ich glaube Trason hat ihnen nie erzählt wie wir zusammen gekommen sind."

"Wahrscheinlich reden sie nicht über solche Sachen" Ich zuckte mit den Schultern. Sandra wandte sich wieder dem Spiegel zu um ihre Wimperntusche aufzutragen.

"Ja, wahrscheinlich", murmelte sie. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Als Sandra sie öffnete stand Trason im Türrahmen, wenn man vom Teufel sprach. Er nickte mir kurz zu bevor er seine Freundin ausgiebig von oben bis unten musterte.

"In dem Aufzug willst du rausgehen? Willst du mich so unbedingt durch einen anderen Kerl ersetzen?" Schon an seinem Ton merkte man, dass er es nicht ernst meinte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Tja, dann musst du wohl gut auf mich aufpassen", entgegnete sie ihm und stolzierte einfach an ihm vorbei.

"Ja, scheinbar muss ich das", murmelte er mehr zu sich selbst. Er hob nochmal die Hand zum Gruß bevor er die Tür hinter sich wieder schloss. Seufzend fischte ich meine Schulbücher aus meiner Tasche und machte mich an meine Hausaufgaben.

Nobody like youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt