"Ich muss Daria unbedingt fragen, wie sie dich dazu gebracht hat zu dieser Party zu kommen", meinte Cole als wir zu Nashs Party gingen. Er wohnte etwas näher als Trason woraufhin Cole verantwortungsvoll beschlossen hatte das Auto Zuhause zu lassen.
"Sag mir einfach nur, dass nicht zu viele Leute da sind", erklärte ich. Cole überlegte kurz.
"Ich glaube, es sind ungefähr die gleichen wie bei Trasons Party. Ich glaube sogar, dass er nur vereinzelte Cheerleader eingeladen hat" Aufmunternd sah er mich an. Ich grinste.
"Das sagst du doch nur, weil du weißt, dass ich keine Lust auf sie habe" Er zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht ist es ja auch andersrum. Du bist immerhin Nummer zwei auf dieser bekloppten Liste" Ich stöhnte genervt auf.
"Kein Wort über die bekloppte Liste, Nummer eins. Ich weiß genau, dass ihr alle mich gewählt habt" Cole sagte nichts, doch ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass er rot wurde. Überrascht hob ich die Augenbrauen, sagte jedoch nichts. Abgesehen von der Situation bei der Hochzeit mit Coles Mum, hab ich ihn noch nie erröten sehen. Wir gingen schweigend weiter bis wir an einem Haus ankamen, aus dem laute Musik dröhnte. Vor dem Haus selbst standen nur vereinzelt einige Gruppen mit Leuten also denke ich, dass Cole Recht hatte und nur einige Leute eingeladen wurden. Auf dem Weg zur Tür grüßte er einige und ich folgte ihm schweigend. Vor der Tür drehte er sich noch einmal zu mir um.
"Ob die Liste nun bekloppt ist oder nicht, ich finde, dass du heute wirklich hübsch aussiehst" Er lächelte noch einmal schüchtern und verschwand dann im Haus. Ich merkte bereits, dass sich mein Gesicht erhitzte als ich das Haus betrat. Ich trug ein schwarzes Top mit Spagettiträgern und darüber ein schwarzes, langärmliges Oberteil, dass nur aus Spitze bestand mit einer einfachen Röhrenjeans. Ich war leicht geschminkt und hatte meine Haare zu einem hohen Zopf gebunden, obwohl ich das hasste, da ich fand, dass mein Gesicht so zu viel im Vordergrund stehen würde. Ich tat es nur Sandra zuliebe. Die jetzt lächelnd auf mich zukam und mich in den Arm nahm.
"Na? Du siehst gut aus. Wer hat dich denn jetzt schon in eine Tomate verwandelt?" Neugierig blickte sie mich.
"Cole", murmelte ich nur. Sie lächelte wissend und drückte mir einen Becher in die Hand. Ich hob ihn an um dran zu riechen, doch Sandra schüttelte beschwichtigend den Kopf.
"Ich weiß doch, dass du nichts trinkst. Das ist nur Wasser" Ich hob den Becher an meine Lippen und tatsächlich war es nur Wasser. Sie schlang einen Arm um meine Hüfte und führte mich ins Wohnzimmer wo Daria schließlich auf uns stieß.
"Also was hat Cole jetzt wieder getan?"
"Er hat mir ein Kompliment gemacht" erzählte ich und musste dabei leicht lächeln. Daria grinste.
"Ihr seid so süß", quietschte sie und Sandra nickte. Ein Arm schlang sich um Darias Hüfte und Nash tauchte auf. Daria drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Ah Wheeler. Eine Ehre dich auf meiner Party begrüßen zu dürfen" Er umarmte mich kurz bevor er dann wieder in der Menge verschwand. Auch Trason tauchte kurz darauf auf um mich zu begrüßen, verschwand danach aber gleich wieder. Kurz darauf tippte jemand mir auf die Schulter. Lächelnd drehte ich mich um doch schon beim Anblick der Person verflüchtigte sich das wieder.
"Was willst du?" Jessy lächelte mich unsicher an.
"Können wir irgendwo ungestört reden? Alleine" Sie blickte kurz zu Sandra und Daria und dann wieder zu mir. Seufzend nickte ich. Zusammen gingen wir also in eine Ecke, an der noch keiner stand.
"Ich hab endlich eingesehen, dass ich zu weit gegangen bin. Ich war wirklich ekelhaft zu dir und der Artikel war wirklich unter der Gürtellinie. Ich wollte mich entschuldigen und hoffe, dass die Leute es nicht zu ernst genommen haben" Überrascht hob ich die Augenbrauen.
"Ich nehme deine Entschuldigung nur an, weil es einen krank macht nachtragend zu sein", meinte ich bloß. Erleichtert atmete sie aus.
"Danke, vielen Dank. Deine Drohung mit der Klage hat mir echt die Augen geöffnet und ich schäme mich echt, dass es so weit hatte kommen müssen. Dabei hab ich dann auch gemerkt, dass Cole wirklich nicht an mir interessiert ist und dass ich ihn im Grunde auch eigentlich nie wollte. Ich dachte, mit ihm zusammen zu sein würde mich beliebter machen. Und ich war eifersüchtig auf dich. Du scheinst dich gut mit der gesamten Fußballmannschaft zu verstehen und bist dabei immer so bodenständig. Das war wahrscheinlich auch der Grund warum so viele dich gewählt haben. Du kommst einfach total sympathisch rüber" Ich schluckte. So hatte ich mich selbst noch nie gesehen. Ich nickte bloß. Jessy lächelte nochmal bevor sie wieder unter den anderen Leuten verschwand. Ich kehrte zu meinen Freundinnen zurück und erzählte ihnen alles.
"Denkst du das ist ein Trick?" Ich schüttelte den Kopf.
"Ich glaube nicht. Sie klang aufrichtig" Auf einer Party verging die ganze Zeit wie im Flug. Sandra, Daria und ich tanzten und erzählten uns Geschichten. Wir trafen verschiedene Leute aus verschiedenen Kursen und ich hätte nie gedacht, dass ich auf einer Party einmal so viel Spaß haben könnte. Mittlerweile war es bereits früher Morgen, Sandra, Daria und ich saßen mit Trason, Nash, Cole und einigen anderen im Kreis auf den Boden und erzählten uns irgendeinen Mist. Die meisten in der Runde waren bereits leicht betrunken und ich war bestimmt die einzige, die noch nüchtern war. Obwohl Cole auch nicht schien als hätte er besonders viel getrunken. Sandra erzählte gerade nach Aufforderung der anderen von ihrem ersten Kuss mit einem Kerl bei dem sich ihre Zahnspangen ineinander verfangen hatten. Lautstarkes Gelächter ging durch die Runde. Ich bewunderte Sandra immer wieder für ihr Selbstbewusstsein. Ihr schien das ganze überhaupt nicht peinlich zu sein. Ich wäre längst im Erdboden versunken.
"Hey Elizabeth! Hattest du bereits deinen ersten Kuss und wenn ja mit wem?" Sandra und Daria verkniffen sich alle beide ein Lächeln da sie die Antwort bereits kannten.
"Ehm ja, ich hatte meinen ersten Kuss mit Nash", erzählte ich schließlich. Die Runde schien nett zu sein, weswegen ich mich doch etwas wohler fühlte als wenn ich das komplett fremden erzählen müsste. Nash riss schockiert die Augen auf.
"Ernsthaft, das war dein erster? Hätte ich das gewusst, hätte ich es gar nicht getan" Unsicher blickte Nash zu Daria, doch diese konnte nicht mehr vor Lachen, wie auch alle andern, weswegen er sich jetzt doch besser fühlte. Trason war einer der ersten, der sich nach der Story wieder erholte und stellte die nächste Frage.
"Hey Cole. Nächste Frage ist für dich. Würdest du eher deinen besten Freund küssen oder deine Schwester? Mit Beweis" Grinsend zog Cole die Augenbrauen hoch. Nash und Trason warfen sich einen vielsagenden Blick zu und in der Runde wurde es zusehends stiller als Cole überlegte. Schließlich seufzte er resigniert und zuckte mit den Schultern.
"Sorry Jungs", meinte er noch als er sich mir zuwandte. Sein Gesicht kam meinem langsam näher und ich wusste, dass er das absichtlich machte um mir Zeit zu geben mein Gesicht wegzudrehen. Doch ich war zu schockiert, dass ich es nicht tun konnte bevor sich seine Lippen sanft auf meine legten. In meinem Bauch machte sich ein wohliges Gefühl breit, dass dafür sorgte, dass ich meine Augen schloss. Nach einigen Sekunden begann er seine Lippen leicht zu bewegen und ich spürte wie sich seine Hände sanft um mein Gesicht legten. Langsam erwiderte ich den Kuss, indem auch ich meine Lippen bewegte, obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte. Kurz drauf spürte ich seine Zunge, die über meine Unterlippe strich und da fiel mir wieder ein was ich hier gerade tat. Ich riss schockiert die Augen auf und Cole schien zu merken, dass etwas nicht stimmte, denn er zog sich sofort zurück. Meine Atmung beschleunigte sich und Cole sah mich besorgt an. Abrupt stand ich auf. Daria und Sandra warfen sich sorgenvolle Blicke zu.
"Ich muss gehen", meinte ich monoton und wandte mich auch schon dem Ausgang zu.
"Liz, warte. Ich -" Doch den Rest hörte ich schon gar nicht mehr als ich, wie auf Autopilot gestellt, das Haus verließ.
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Nobody like you
Romance"Ich mag mich immer nur wenn du bei mir bist"- Elizabeth Wheeler Elizabeth zieht zu ihrer Mum und deren Freund nach San Francisco. Dort muss sie dann nicht nur mit sich selbst klar kommen sondern auch mit ihrem neuen Stiefbruder. "Willst du wirklich...