Kapitel 37: Ach, hast du das?

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Coles P.o.V

"Seit wann beehrst du uns eigentlich wieder mit deiner Anwesenheit?" Sofort sah Nash von seinem Tablett auf.

"Weil ich meine besten Freunde vermisst habe?" Grinsend sah er uns an. Als keiner von uns darauf antwortete, drehte er sich kurz zu dem Tisch um an dem Elizabeth mit Daria saß und seufzte.

"Ich saß ja eigentlich nur bei Elizabeth damit sie nicht so allein war. Doch sie scheint jetzt ja scheinbar... ähm... Gesellschaft gefunden zu haben" Trason hob eine Augenbraue, sagte jedoch nichts. Kurz drehte Elizabeth sich zu uns um, drehte sich aber gleich wieder zurück und man konnte erkennen, dass Daria rot wurde. Scheinbar sprachen sie gerade über Nash. Kurz darauf kam Sandra, winkte uns, oder eher Trason, kurz zu und setzte sich dann zu den beiden. Verwirrt musterte ich diese Konstellation. Trason, der seiner Freundin noch zurück gewunken hatte, schien auch überrumpelt.

"Seit wann sind die drei miteinander befreundet?", fragte ich gerade raus. Nash drehte sich auch kurz um, um auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Trason zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß, das Sandra manchmal mit Elizabeth gesprochen hatte, aber ich dachte das wäre mehr aus Höflichkeit. Sandra und Daria haben eigentlich auch nie sehr viel miteinander zu tun"

"Ich hab Elizabeth und deine Schwester auf deiner Party zusammen gesehen", meinte Nash bloß schulterzuckend.

"Ach, hast du das?" Der Tonlaut von Trason klang ziemlich abfällig. Wütend ließ Nash seine Gabel auf den Teller sinken.

"Was ist eigentlich dein Problem?"

"Mein Problem ist, dass ich gerne wissen möchte, warum meine Schwester, nachdem sie lange mit dir alleine im Garten war, nachts heulend im Bett liegt?" Überrascht musterte ich Trason, der nun die Arme vor der Brust verschränkte und Nash prüfend musterte. Wollte er wirklich jetzt dieses Thema ansprechen? Nashs Kiefer spannte sich an.

"Da musst du Elizabeth fragen, denn Daria hat schon verheult ausgesehen als ich dazugekommen bin" Beide blickten nun mich an. Ausweichend hob ich die Hände.

"Ich weiß nichts, ehrlich. Liz hat kein Wort darüber verloren", redete ich mich aus der Sache raus. Doch tief im Inneren musste ich Trasons Verdacht beipflichten. Nash hat definitiv etwas mit dieser Sache zu tun, immerhin meinte sie gestern noch, dass Daria und sie über ihn gesprochen hätten.

"Warum verdächtigst du eigentlich gleich mich?" Skeptisch musterte Nash Trason genauso wie er ihn.

"Wenn ich dir das jetzt erklären muss, dann bist du ein noch größerer Dummkopf als ich gerade dachte", bemerkte Trason nur und widmete sich wieder seinem Essen. Nash wollte gerade etwas darauf erwidern doch wurde unterbrochen.

"Hey, Cole", fing eine bekannte weibliche Stimme an zu schnurren. Ich konnte mich gerade noch so beherrschen nicht die Augen zu verdrehen. Dafür schienen Trason und Nash mehr als sonst ihre Abneigung gegenüber Jessy zu zeigen.

"Falls du das noch nicht bemerkt haben solltest, wir sind hier in einem Gespräch", meinte Nash pampig und Trason stimmte ihm zu. Wenigstens waren sie sich da mal einig. Jessy schien das jedoch nur wenig zu stören, denn sie lächelte mich unentwegt weiter an und begann meinen Arm zu streicheln. Ich nahm ihn weg und stützte meinen Kopf darauf ab damit sie damit aufhörte.

"Was willst du?", fragte ich sie gerade heraus. Es klang wahrscheinlich etwas abweisender als ich eigentlich wollte. Sie stellte ihren Milchshake vor mir ab während sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und lächelte wieder.

"Weißt du meine Eltern sind heute Abend nicht zu Hause und ich dachte, dass du vielleicht vorbeikommen willst um mir Gesellschaft zu leisten" Sie setzte ihren verführerischsten Blick ein. Hinter mir konnte ich ein unterdrücktes Lachen hören. 

"Mir ist heute nicht wirklich danach", verkündete ich ihr. Das war nicht mal gelogen, sie ist mir in der letzten Woche mehr auf den Sack gegangen als sonst was. Zudem erinnerte ich mich an das, was Elizabeth mir gestern sagte.

"Und ich glaube, es ist besser wenn wir auch weitere solcher Treffen in nächster Zeit vermeiden", erklärte ich ihr so diplomatisch wie möglich. Kurz hob sie überrascht ihre Augenbrauen an, doch verfiel gleich wieder in ihre lächelnde Maske. Dabei nickte sie verständnisvoll.

"Ich verstehe. Und wann denkst du, würdest du wieder Zeit haben?" Hoffnungsvoll blickte sie mich an. Ich konnte nicht fassen, dass sie es einfach nicht raffte, was ich ihr damit sagen wollte. Nash hatte immer mehr Mühe sein Lachen zu unterdrücken. 

"Ich glaube, du verstehst nicht ganz, was ich dir damit sagen möchte, deswegen sage ich dir es jetzt gerade heraus, anders scheinst du es nicht zu begreifen. Wir werden uns nicht mehr treffen, nie mehr und hör auf in uns etwas hinein zu interpretieren denn das wird nie im Leben passieren"Schockiert sah sie mich an und ich konnte sehen, dass ihre Unterlippe bebte. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass sie mir leid täte. Ihr Blick sprang kurz rüber zu Liz, die sich mit Sandra und Daria unterhielt und ihre Miene verdunkelte sich.

"Es ist wegen ihr, oder?" 

"Nein", log ich einfach und hoffte, dass sie mir es abkaufte. Doch sie lachte nur boshaft auf, schnappte ihre Sachen und verließ unseren Tisch. Sofort brach Nash in Gelächter aus und auch Trason musste grinsen.

"Wie konntest du es nur so lange mit ihr aushalten? Mir hat ein einziges Mal mit ihr gereicht", brachte Nash lachend hervor.

"Ja, sie war echt laut", stimmte Trason ihm grinsend zu. Doch sein Grinsen verschwand kurz darauf wieder.

"Ähm, Cole?" Fragend blickte ich ihn an.

"Ich glaube, dass Jessy dir deine Geschichte nicht ganz abgenommen hat", meinte er nur und zeigte auf den Tisch an dem Elizabeth saß. Ich konnte gerade noch sehen, wie Jessy an ihren Tisch stürmte und dann ihren Milchshake über Elizabeth goss. Dabei zischte sie ihr noch irgendetwas zu, bevor sie schließlich aus der Cafeteria verschwand. Kurz darauf standen Sandra und Daria auf und schoben Liz ebenfalls raus. Ich wollte auch aufstehen, doch Trason drückte mich zurück auf meinen Platz.

"Überlass das den Mädchen. Ich glaube, sie wissen was sie tun", meinte er bloß. Dann wandte er sich Nash zu.

"Und du, bring das mit meiner Schwester in Ordnung. Es ist mir egal wie, nur tu es einfach", sprach er dann gerade heraus. Nash wollte etwas erwidern doch Trason ließ ihm keine Chance.

"Und deine ungeschriebenen Gesetze bezüglich Geschwister des besten Freundes sind mir egal, nur so als kleine Info am Rande" Mit diesen Worten zischte er ab. Überrascht blickte ich ihm nach. Vor wenigen Wochen hatte das noch ganz anders geklungen. Auch Nash schien schwer verwundert zu sein.

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