Kapitel 8: Noch immer?

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Coles P.o.V

"Denkt ihr ich sollte es nochmal versuchen?", fragte Nash uns mit einem Blick auf Elizabeth, die ein paar Tische weiter saß und mit ihrem Handy beschäftigt war. Vor ihr lag nur ein Apfel. Ich zuckte mit den Schultern.

"Warum nicht?", meinte Trason ohne den Blick von seinem Teller zu heben.

"Sag ihr, sie soll was essen", meinte ich noch als Nash sich mit seinem Tablett erhob und sich gegenüber von ihr niederließ. Sie war so sehr in ihr Handy vertieft, dass sie stark zusammen zuckte als er sich zu ihr setzte und ich glaubte sogar, dass sich ihre Wangen rot färbten.

"Denkst du nicht sie wäre die perfekte Freundin für Daria?", fragte ich plötzlich da es mir einfach so in den Sinn kam. Daria war Trasons kleine Schwester, die auch hier an der Schule war doch sich, anders als ihr Bruder, sehr im Hintergrund hielt. Ich glaubte sogar, dass die meisten nicht wussten, dass sie Trasons Schwester war.

"Wie kommst du denn darauf?" Verwirrt musterte er mich. Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht. Ich finde, dass sie sich sehr ähnlich sind. Sie sind sehr in sich gezogen und verschlossen", meinte ich als ich die Reste auf meinem Teller zusammen schabte.

"Daria würde ihr die Augen auskratzen", bemerkte er nach einem kurzen Blick auf Elizabeth. Fragend blickte ich zu ihm.

"Nash will was von Elizabeth. Daria ist in Nash verliebt", erklärte er.

"Noch immer? Ich dachte das wär nur so eine Phase" Trason seufzte.

"Ich auch. Doch ich sehe immer diese Blicke, die sie Nash zuwirft wenn er bei uns ist. Jeder bemerkt sie nur dieser Idiot nicht" Er schüttelte den Kopf.

"Ich glaube eher er will sie nicht sehen. Er würde sich nie an deine Schwester ranmachen", überlegte ich laut.

"Er soll trotzdem aufhören diese Nummer mit Elizabeth abzuziehen. Das verletzt Daria nur noch mehr" Er schüttelte den Kopf über Nash.

"Wie lange wirst du ihn das eigentlich noch durchgehen lassen?", fragte er als ich beobachtete wie Nash Elizabeth seinen Nachtisch anbot, den sie jedoch verhemmend ablehnte.

"Wie meinst du das?" Ernst blickte ich ihn an.

"Na, wie er sich an Elizabeth ranmacht. Mach dir nichts vor. Du weißt wie sehr dein Vater Julia liebt und andersrum wahrscheinlich auch. Sie ist so gut wie deine Schwester. Würde es dir nichts ausmachen wenn du wüsstest, dass es Nash wäre, der über Nacht bei ihr ist" Ich verzog angeekelt das Gesicht. Das wollte ich mir nicht mal vorstellen.

"Das meine ich. Das gleiche Problem habe ich bei Daria. Nash ist ein guter Kerl aber ich möchte nichts von seinen nächtlichen Aktivitäten wissen, vor allem nicht wenn meine Schwester involviert ist" Er legte sein Besteck auf den Teller ab und rückte das Tablett etwas von sich weg.

"Ich glaube nicht, dass das zwischen ihnen lange gehen wird", meinte ich.

"Also das mit Nash und Elizabeth", fügte ich noch hinzu.

"Was macht dich da so sicher?" Trason lehnte sich mit verschränkten Armen zurück und musterte mich. Ich zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Vielleicht kommt es nur mir so vor, doch sieh sie dir doch mal an. Ist doch ein ziemlich einseitiges Gespräch, oder nicht?" Beide versuchten wir, nicht zu auffällig, zu ihrem Tisch zu sehen. Nash quasselte Elizabeth ziemlich voll und sie hörte auch zu aber sagen tat sie eigentlich nichts. Sie duldete Nash einfach an ihrem Tisch.

"Ich weiß nicht. Sie ist doch auch ziemlich schüchtern", bemerkte Trason. 

"Ja, hier", schnaubte ich. Zuhause konnte sie zu einem richtigen Biest werden. Trason grinste.

"Nach deiner tollen Begrüßung hätte ich dich auch nicht leiden können an ihrer Stelle. Aber jetzt mal ehrlich, ist sie so schlimm?" Noch einmal musterte er sie neugierig.

"Also wenn wir uns nicht gerade streiten, verschanzt sie sich in ihrem Zimmer. Aber ich denke, dass liegt eher an ihrer Mutter als an mir" Schon gestern fiel mir diese merkwürdige Stimmung zwischen den beiden auf und diese Szene gestern ging mir nicht aus dem Kopf.

"Ihre Mutter? Was ist denn mit Julia? Sie ist doch immer nett" Trason schien mehr als verwirrt, was ich auch verstehen konnte. Ich kannte diese Seite von Julia auch erst seit Elizabeth bei uns war.

"Ich weiß auch nicht. Sie hackt ständig auf ihr rum und macht Bemerkungen und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Elizabeth verletzen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sie das absichtlich tut" Nachdenklich runzelte Trason die Stirn.

"Liegt es vielleicht an ihrem Vater?" Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich habe keine Ahnung, was mit ihm ist. Er wird mit keinem Wort erwähnt. Nicht von Julia und auch nicht von Elizabeth. Diese ganze Situation ist irgendwie merkwürdig" 

"Was auch immer. Ich denke auf jeden Fall, dass du auf sie aufpassen musst als ihr neuer Bruder. Hier auf jeden Fall. Ich habe nämlich das Gefühl, dass sie noch jede Menge Ärger auf sich ziehen wird" Fragend blickte ich Trason an und er gab mir zu verstehen mich mal unauffällig umzusehen. Tatsächlich schienen viele Mädchen sie mit Blicken erdolchen zu wollen, was wohl daran lag, dass Nash sich zu ihr gesetzt hatte. Ich wusste, dass die meisten Mädchen sie nur gedanklich umbringen wollten bei den Cheerleadern jedoch war ich mir nicht so sicher. Sie konnten einen richtig fertig machen, dass hatte ich schon oft mitbekommen. Ein Mädchen ist wegen ihnen sogar umgezogen, weil sie sie, selbst nachdem sie die Schule gewechselt hatte, nicht in Ruhe ließen. Und genau diese Cheerleader starrten mit zusammengekniffenen Augen zu ihr rüber und flüsterten sich irgendetwas zu. Trason hat recht, da würde sich bestimmt noch etwas anbahnen, vielleicht nicht heute aber in nächster Zeit.

"Ich glaube, du hast recht. Das wird wahrscheinlich noch eine interessante Zeit" Trason nickte und beobachtete mit mir wie Nash und Elizabeth sich erhoben und die Cafeteria verließen.

"Um zu dem eigentlichen Gespräch zurück zu kommen. Ich denke nicht, dass Elizabeth so eine ist, die sich gleich nach ein paar Tagen mit einem Kerl einlässt", erklärte Trason mir. Mit meinem Nicken zeigte ich ihm meine Zustimmung.


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