Kapitel 70: Wie lange schon?

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Glücklich musterte ich Cole, der mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen neben mir schlief mit Cleo, die sich an seine Seite gekuschelt hatte. Ich fuhr meinen Laptop gerade runter, da ich mit meinem Artikel fertig war und tapste leise zum Schreibtisch um ihn nicht zu wecken. Cole hatte scheinbar nach der Party kein Auge zugetan und da ich daran ja teilweise schuld war, wollte ich ihn eine Weile schlafen lassen. Ich nahm ein Buch aus dem Regal und legte mich sachte wieder zu ihm. Ich lauschte seinen regelmäßigen Atemzügen, während ich mein Buch las. Heute morgen hätte ich niemals gedacht, dass das Verhältnis zwischen Cole und mir noch irgendwie zu retten wäre und doch lagen wir nun hier und ich zumindest war noch nie glücklicher gewesen. Kurz darauf befiel mich dann auch die Müdigkeit und mir fielen die Augen zu.

Verschlafen fuhr ich mit meiner Hand über meine Augen als ich das Vibrieren meines Handys in meiner Hosentasche spürte. Leise seufzte ich und holte es hervor. Ein Blick auf Cole zeigte mir, dass er noch immer schlief. Die Uhrzeit auf dem Handy sagte mir, dass ich gerade mal eine halbe Stunde geschlafen habe und ich fühlte mich noch müder als vor diesem kleinen Nickerchen. Daria rief wieder an. Ich verdrehte die Augen. Hatten die beiden nichts besseres zu tun? Ich nahm den Anruf entgegen.

"Hallo?", sprach ich leise ins Handy um Cole nicht zu wecken.

"Hast du dir schon überlegt, wie du das mit Cole klären willst?", fragte Sandra. Dieses Mädchen konnte einfach nicht locker lassen. Cole grummelte etwas und drehte sich dann mir zu, schlief aber weiter.

"War er das gerade? Ist er bei dir?", fragte Daria. Ich schloss kurz die Augen um mein Lachen zu unterdrücken.

"Ja, er schläft gerade", beantwortete ich ihre Frage.

"Heißt das, dass ihr das endlich geklärt habt? Lass dir doch nicht immer alles aus der Nase ziehen, Elizabeth!" Ich verdrehte die Augen. Sandra konnte echt ungeduldig sein, wenn sie unbedingt etwas wissen wollte.

"Ja, wir haben uns ausgesprochen und das endlich geklärt. Er liegt gerade neben mir im Bett und schläft. Noch etwas, das du wissen möchtest?", fragte ich gespielt genervt. Im Hintergrund konnte ich Daria kichern hören und Sandra murmelte etwas, das wie 'na endlich' klang. Sicher war ich mir aber nicht.

"Ich hoffe, ihr habt verhütet", bemerkte sie noch trocken. Coles regelmäßiges Atmen hörte abrupt auf und er stieß in kurzen unregelmäßigen Abständen Luft aus, weil er ein Lachen unterdrückte.

"Ernsthaft? Wie lange bist du schon wach?", fragte ich ihn und ich konnte Sandra am Handy laut lachen hören. Cole legte seine Arme um mich und zog mich dann zu sich und drückte sein Gesicht in meinen Nacken.

"Seit du den Anruf angenommen hast", murmelte er und drückte einen leichten Kuss auf meinen Nacken, wo meine Haut nun leicht zu kribbeln begann.

"Und es ist wirklich interessant wie lange ich schon euer Nummer eins Gesprächsthema bin", bemerkte er noch und drückte jetzt einen Kuss unter mein Ohr. 

"Du musst wissen, dass die beiden öfters über dich sprechen als ich", erklärte ich ihm. Er lachte wieder.

"Das glaub ich dir aufs Wort" Am anderen Ende der Leitung hörte man empörte Laute. Cole nahm mir das Handy ab.

"Liz erzählt euch morgen in der Schule wahrscheinlich alles, was ihr wissen wollt. Grüßt Trason und Nash von mir. Tschau!" Ohne auf ihre Antworten zu warten, legte er auf und deponierte mein Handy auf meinen Nachttisch. Dann zog er mich wieder zu sich.

"Warum seid ihr Frauen immer so verdammt neugierig?", fragte er mehr sich selbst als mich und begann auf meinem Kiefer kleine Küsse zu verteilen.

"Das ist ein Ur-Instinkt, weil früher gab es Jäger und Sammler und Frauen waren meistens die Sammler und durch Neugierde konnten sie die besten Stellen finden um Beeren zu pflücken-" Coles Lachen unterbrach meinen Vortrag.

"Das war eine rhetorische Frage, auch wenn ich deine Begeisterung und dein Wissen für solche Vorträge süß finde" Ich schnaubte gespielt und drehte mich, dass ich in sein Gesicht blicken konnte, welches mich amüsiert anblickte.

"Das sagst du nur, damit ich dich jetzt nicht rauswerfe", meinte ich mit hochgezogener Augenbraue. Ich strich eine Strähne aus seiner Stirn.

"Nein, das war mein Ernst. Ich mag deine Vorträge, obwohl ich auch nichts dagegen habe noch eine Weile hier liegen zu bleiben" Dabei grinste er wieder und drückte dann seine Lippen auf meine. Ich schloss meine Augen und nutzte die Gelegenheit um durch seine weichen Haare zu fahren. Kurz darauf löste er sich wieder von mir und lehnte seine Stirn an meine. 

"Gott, wie lange ich schon gewartet habe, das einfach zu tun", murmelte er. Ich lächelte.

"Wer hätte gedacht, dass du so schnulzig sein kannst?" Er öffnete seine Augen, sodass ich gleich in dieses strahlende Grün sah.

"Ich habe viele versteckte Talente" Ich lächelte und küsste ihn kurz.

"Wie lange schon?" Er hob fragend eine Augenbraue. 

"Wie lange was?" 

"Wie lange wolltest du mich schon küssen?" Er schloss kurz die Augen als müsste er überlegen.

"Vielleicht war es schon vorher aber so richtig sicher war ich mir bei der Hochzeit als wir zusammen getanzt haben" Überrascht hob ich die Augenbrauen.

"Die Nacht, in der du mir sagtest es wäre besser wir wären nur Freunde?" Verlegen lächelte er. 

"Ja, das war keiner meiner glorreicheren Momente, das geb ich zu. Als ich realisiert hab, dass ich dich mag, dachte ich, ich könnte dich so etwas auf Abstand halten, weil ich Panik bekam, so wie du gestern" Verstehend nickte ich.

"Wann wusstest du es?" Er stützte sich auf seinem Ellenbogen ab und sah neugierig zu mir runter. Ich blies die Luft aus.

"Ich hatte schon eher eine Ahnung aber ich wusste es seit ich in San Diego bei dir in einem Bett geschlafen habe" Er sah kurz aus als müsste er überlegen doch dann grinste er dümmlich und murmelte etwas von dem peinlichsten Morgen aller Zeiten, doch ich fragte nicht weiter nach.

"Und trotzdem hast du mit diesem Kerl Nummern getauscht?" Ich runzelte die Stirn bis mir ein Licht aufging.

"Erstens der Kerl heißt Max, zweitens habe und hatte ich nie ein Interesse an ihm, er was immer nur ein Bekannter und mittlerweile ein guter Freund und drittens will ich dich darüber informieren, dass wir noch immer regelmäßig schreiben. Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?", fragte ich ihn neckisch.

"Erstens, danke für die Info und zweitens stört dich das etwa?" Belustigt musterte er mich. Ich schüttelte den Kopf.

"Nein, ich finde das süß solange du es nicht übertreibst" 

Nobody like youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt