Ich schloss die Haustür hinter mir und atmete erleichtert aus. Ich mochte Sandra und Daria ja wirklich aber diese Gespräche wie gerade eben waren einfach zu viel des Guten. In der Garderobe zog ich meine Schuhe aus, die Tüte mit dem Kleid ließ ich auch einfach dort stehen. Aus dem Wohnzimmer vernahm ich Stimmen. Ich runzelte die Stirn. Meines Wissens nach waren Mum und Louis nicht daheim und würden es auch nicht vor morgen Abend sein. Ich öffnete die Tür zum Wohnzimmer und sah Cole und Nash auf der Couch sitzen und irgend ein Viedeospiel spielen. Ich verdrehte die Augen und ging weiter zur Küche. Die beiden waren so sehr in ihr Spiel vertieft, dass sie nicht mal mitbekommen haben, dass ich den Raum betreten habe. Ich schenkte mir ein Glas Wasser ein und griff zufällig etwas von ihrem Gespräch auf.
"Was weiß ich, Nash. Ich bin nicht gerade ein Beziehungsexperte. Frag Trason"
"Ja, ich frage ganz bestimmt Trason, wie ich seine Schwester von mir überzeugen kann" Nash schüttelte den Kopf. Ich lehnte mich an den Türrahmen.
"Wieso fragst du sie nicht einfach selbst?" Erschrocken drehten sich beide Köpfe in meine Richtung.
"Wie lange stehst du schon da?", fragte Cole nachdem er sich geräuspert hatte.
"Noch nicht lange" Nash stoppte das Spiel.
"Hast du das gerade ernst gemeint?" Ich nickte. Warum sollte man alles unnötig kompliziert machen?
"Und wie stellst du dir das vor?" Cole stöhnte genervt und verschwand dann in der Küche. Scheinbar hing ihm dieses Thema bereits zum Hals raus. Ich sah ihm kurz nach bevor ich mich zu Nash aufs Sofa setzte.
"Erzähl ihr von deinen Gefühlen für sie. Erklär ihr vor allem warum du sie solange ignoriert hast und entschuldige dich" Er nickte.
"Vielleicht sonst noch was?" Bittend sah er mich an.
"Hör zu, ich hatte selbst noch nie eine Beziehung und kann dir deswegen nicht so weiter helfen, wie du vielleicht möchtest. Wenn du nicht zu Trason gehen möchtest, dann versuch es bei Sandra oder bei irgendeinem andern aus der Mannschaft. Es wird doch sicher einer dort eine Freundin haben" Er nickte und wollte schließlich aufstehen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest, weil mir gerade noch etwas eingefallen ist. Fragend blickte er zu mir runter.
"Du musst Daria von unserem Kuss erzählen", meinte ich und er verzog das Gesicht.
"Muss das wirklich sein? Ich meine, es war nur ein ganz kurzer und du hast ihn nicht erwidert"
"Wenn du es nicht tust, dann mach ich es. Aber ich denke, es wäre besser wenn du es tust", erklärte ich ihm. Er nickte und verabschiedete sich dann von Cole und mir. Ich ging zu Cole in die Küche und sah, dass er mit Pfannen rumhantierte.
"Du kannst kochen?" Schockiert musterte ich ihn als er schelmisch zurück grinste.
"Ehm...ja. Denkst du echt ich könnte solch einen Körper haben, wenn ich nur Pizza essen würde" Zum Beweis zog er sein T-Shirt hoch, damit ich mir seinen durchtrainierten Oberkörper nochmal anschauen konnte. Anstarren traf es vielleicht besser.
"Du hast dich jetzt die ganzen letzten Wochen von mir bekochen lassen?", stellte ich fest nachdem ich mich wieder gefangen hatte. Dabei ignorierte ich geflissentlich seinen wissenden Blick, dass ich ihn schon wieder angestarrt hatte. Ich trat zu ihm und lehnte mich an die Küchenzeile.
"Es ist schwierig zu kochen, wenn man nicht weiß, was der andere isst", bemerkte er nur mit einem kurzen Seitenblick zu mir.
"Mach es doch wie meine Mutter. Mach was du willst. Ich arrangiere mich schon" Ich zuckte mit den Schultern. Trotzdem machte es mich auf komische Art und Weise glücklich, dass er Rücksicht auf mich nimmt.
"Ich bin nicht wie deine Mutter. Du bist mir nicht egal" Überrascht blickte ich zu ihm, doch er starrte stur auf die Paprika, die er gerade in kleine Stücke schnitt. Wieder begann dieses eigenartige Kribbeln in meinem Bauch. Ich stieß mich von der Küchenzeile ab und ging zu ihm.
"Kann ich dir irgendwie helfen?" Seufzend legte er das Messer weg und drehte sich zu mir. Dann packte er mich unter den Armen und setzte mich auf die Küchenzeile. Sein Gesicht war meinem so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Mein Herz klopfte wie wild.
"Bleib doch einfach mal sitzen. Du musst nicht immer alles machen. Sieh es einfach als Entschuldigung, dass ich mich immer von dir hab bekochen lassen" Sein Gesicht entfernte sich von meinem und er schnitt die Paprika als sei nichts gewesen. Ich stieß die angestaute Luft aus, von der ich nicht mal bemerkt hatte, dass ich sie angehalten hatte. Dieser Kerl machte mich absolut wahnsinnig.
"Und jetzt weißt du also, was ich essen kann", stellte ich fest. Er nickte.
"Nichts mit zu viel Säure, Zucker, Ballaststoffe und Laktose. Nicht zu kalt und nicht zu heiß", zählte er auf. Beeindruckt nickte ich. Da hatte sich einer aber gründlich informiert. Er schmiss alles in eine Pfanne zusammen mit zwei Hähnchenfilets.
"Und wie war der Tag mit den Mädels?", fragte er als er im Schrank nach Gewürzen suchte.
"Anstrengend. Sandra ist ziemlich wählerisch, was Kleider angeht." Er lachte kurz auf.
"Und was gefunden für die Hochzeit?" Ich musterte ihn skeptisch.
"Fragst du aus Höflichkeit oder interessiert es dich wirklich?", stellte ich ihm dann die Frage, die mir gerade eben durch den Kopf gegangen ist.
"Wenn es mich nicht interessieren würde, hätte ich nicht gefragt", meinte er bloß während er die Filets wendete. Also erzählte ich ihm so ungefähr wie das Kleid aussah. Während der Erzählung musterte er mich manchmal.
"Wann kaufst du dir denn einen Anzug?", fragte ich ihn neugierig. Ich wollte zu gerne wissen, wie er in einem aussah. Wahrscheinlich gut, wie in allem was er trug. Er lachte wieder.
"Ob du mir glaubst oder nicht, tatsächlich habe ich einen Anzug. Sogar mehrere", erzählte er und rührte den Reis um. Als ich sah, dass er fast fertig war, hüpfte ich von der Küchenzeile runter und deckte den Tisch. Kopfschüttelnd sah Cole mir dabei zu bevor er das Essen rüber zum Tisch brachte.
"Du kannst es echt nicht lassen, oder?" Ich schüttelte lachend den Kopf.
"Nein, das ist so eine Angewohnheit von mir"
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Nobody like you
Romance"Ich mag mich immer nur wenn du bei mir bist"- Elizabeth Wheeler Elizabeth zieht zu ihrer Mum und deren Freund nach San Francisco. Dort muss sie dann nicht nur mit sich selbst klar kommen sondern auch mit ihrem neuen Stiefbruder. "Willst du wirklich...