Kapitel 6

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Sly

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Sly

Ich durchquere den Slytherin-Gemeinschaftsraum und bin froh, dass unser Schlafsaal vollkommen menschenleer da liegt. Hector und Atti sind weiter zur nächsten Stunde gezogen und ich falle der Länge nach auf mein Bett. Das Pochen hinter meiner Stirn bringt mich wirklich noch um.

Du kannst dem ganzen Theater nicht ewig aus dem Weg gehen.

Vis nörgelige Stimme dröhnt in meinem Schädel genauso wie Susies Heulen gestern Abend, als ich die Sache mit uns beendet habe.

Die Jungs haben mich für verrückt erklärt. Wie ich Susie nur den Laufpass geben konnte! Dem heißesten Mädchen der ganzen Stufe, der ganzen Schule. Ich sei ein dummer Idiot. Bin ich vermutlich. Aber ich bekomme keine Luft mehr.

Mit Susie bekomme ich keine Luft mehr.

Und auch sonst bekomme ich keine Luft.

Es ist einfach nicht genug Luft zum Atmen da.

Ich schließe die Augen, als mich die Erinnerung an gestern Nachmittag einholt. An ihre langen blonden Haare, ihren schlanken Körper. Ihr vielsprechendes Lächeln, als wir gestern am Quidditch-Feld im Materialraum rumgemacht haben. Der vertraute Geruch nach ihr, Leder und Reisig. Wir haben dort so oft rumgemacht, aber nie war mir vorher in der Ecke diese alte, rostige Aufhängung aufgefallen. F.C. stand darauf. Steht. Die Buchstaben sind immer noch darauf eingraviert.

Meine Augen gehen auf und ich starre an den grün-silber-karierten Baldachin über mir. Vom Fenster her schimmert grünlich das Licht des Sees und Wasserpflanzen davor wiegen sanft und einschläfernd hin und her, während ein kleiner Flusskrebs an der Scheibe klopft.

Das Stechen in meiner Stirn nimmt zu und treibt mir zunehmend die Tränen in die Augen. Ich muss zu Pomfrey. Jetzt.

Du schiebst das nur auf, hat Vi gesagt. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Kopfschmerzen meint, oder das, was mich nachts nicht schlafen lässt. Ich hasse es, dass sie das alles weiß. Dass sie das mitbekommen hat. Ich hasse es, dass sie mich jeden Tag ansieht, als würde ich den Verstand verlieren. Was ich nicht tue. Ich verliere nicht den Verstand. Ich habe nur den Flow - mein Mojo - verloren.

Rede dir das nur ein.

Mein Spiegelbild starrt mich grünlich aus dem See heraus an - und ich bin mir unsicher, ob es das Grün von der Trübung des Seewassers herrührt oder von der Übelkeit, die die Kopfschmerzen allmählich heraufbeschwören.

Geh zu Pomfrey.

Ich hasse es, wenn diese rosahaarige Mistkröte Recht behält. Ich halte den Schmerz kaum noch aus. Ich schleppe mich durch den verlassenen Keller. Alle meine Mitschüler sind im Unterricht und mir kommt niemand entgegen außer zwei Zweitklässlern aus Gryffindor, die in der Jungstoilette im ersten Stock verschwinden.

Bevor ich am Krankenflügel klopfe, straffe ich matt die Schultern und trete dann ein. Madam Pomfrey rührt gerade eine Tinktur an und registriert mich mit einem wenig überraschten Blick. „McDougal", sagt sie. „Quidditch oder Kopf?"

„Wir fliegen noch nicht. Die Tryouts sind erst am Samstag."

Madam Pomfrey hebt spöttisch eine Augenbraue. „Als ob euch Quidditch-Spieler das vom Fliegen abhalten würde." Allein beim Gedanken daran werden meine Hände ganz schwitzig.

Sie tippt mit der Spitze ihres Zauberstabs den Löffel an und dieser rührt von alleine in der Tinktur weiter, während sie sich die Hände abwäscht und zu einer der Liegen nickt. Dann kramt sie in ihren Medizinfläschen und reicht mir eine dieser fantastischen Ampullen, die ich diesmal ohne zu Würgen hinunter stürze.

Pomfrey lächelt. „Hinlegen", sagt sie und tätschelt das Kopfkissen.

Ich folge ihrer Aufforderung ohne Widerworte. Mein Magen rebelliert und mein Kopf steht kurz vor der Explosion, obwohl ich bereits merke, dass das Elixier zu wirken beginnt. Leise stöhnend reibe ich mir die Augenbrauen und seufze entspannt, als das Stechen ein paar Minuten später nachlässt.

„Besser?"

„Sie wollen mir immer noch nicht verraten, was in dem Fläschen ist?"

„Nein, McDougal."

„Schade...", stöhne ich, „Sie würden mir einige Besuche ersparen, wenn ich das hier einfach nachbrauen könnte..."

Sie sieht mich mit gerümpfter Nase an. „Von einfach hat hier niemand etwas gesagt." Ein leichter Tadel schwingt in ihrer Stimme mit, doch sie lächelt mild. „Besser?"

Ich nicke langsam und merke, wie das Dröhnen in meinem Schädel mehr und mehr nach lässt. Zurückbleibt ein leichtes Rauschen, als ob das Blut in meinen Ohren Kreisel fährt.

„Und Samstag geht es los?", fragt Madame Pomfrey noch einmal. Sie werkelt an ihren Tinkturen herum, und ich liege starr da und schaue blicklos an die Zimmerdecke. „Mhh", mache ich nachdenklich und spüre, wie mein Herzschlag sich beschleunigt. Automatisch lege ich meine Hand auf meine Brust und greife nach dem Mojo-Amulett, das mir Atti am ersten Schultag gegeben hat.

„Wird es eine gute Mannschaft für Slytherin in diesem Jahr, McDougal?"

Ich schließe meine Augen. Als Team-Captain habe ich einen groben Überblick über die Anwärter in diesem Jahr. Atti und Hector sind als Treiber eigentlich gesetzt, ich denke nicht, dass da was besseres bei den Tryouts auftaucht. Die sind im Team Outstanding. Wir brauchen in jedem Fall einen neuen Jäger und einen neuen Sucher. Beide sind letztes Jahr abgegangen und ich wäre auch nicht so enttäuscht, wenn ich Mary Coat, eine meiner Jägerinnen, austauschen könnte. „Ich gehe davon aus."

Sie hält inne und mustert mich gründlich.

Ich setze mich einem Ruck auf. Das Rauschen in meinem Ohr nimmt zu. Ich weiß, was sie mich gleich fragen wird. Die Frage will ich jedoch nicht hören. Stattdessen beschließe ich, dass ich lange genug auf der Krankenstation war. „Danke, Madame Pomfrey...", murmle ich und stemme mich von der Liege hoch. Mein Kreislauf sackt ein wenig nach unten und ich brauche einen Augenblick, bis die Welt aufhört, sich zu drehen.

„Finneagan...", setzt sie an. „Sie sollten nicht ständig vor den unangenehmen Themen davon laufen."

„Ich muss in den Unterricht." Das ist noch nicht einmal gelogen. Pomfrey mustert mich mit besorgtem Gesichtsausdruck und seufzt. „Passen Sie auf sich auf, McDougal."

Das sagt sie so leicht.

Ich bin noch immer aus dem Takt.

Er könnte fast sympathisch wirken in dem Teil, was? 😅

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Er könnte fast sympathisch wirken in dem Teil, was? 😅

Es ist ja jetzt ein bisschen was passiert und ihr habt einen Einblick in seinen und Rorys Kopf bekommen. Habt ihr eine Theorie, was ihn so aus dem Takt gebracht haben könnte?
Spekulatius steht im Supermarktregal 😇

Keeper Seeker (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt