Kapitel 18

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Madam Pomfrey öffnet mir die Tür und runzelt die Stirn, als ich sage, dass ich Vi zum Turm zurückbringen soll

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Madam Pomfrey öffnet mir die Tür und runzelt die Stirn, als ich sage, dass ich Vi zum Turm zurückbringen soll. Was ja nicht gelogen ist. McGonagall hat genau das eben gesagt.

Madam Pomfrey nickt und führt mich durch den kleinen Eingangsbereich nach hinten, wo an den Wänden einige Betten stehen. In einem schläft leise schnarchend ein Mädchen mit blauen Pusteln im Gesicht und in einem anderen ein Junge, dessen Bein in einer Schlinge hängt.

Am Ende des Raumes ist ein Bett durch einen Paravent abgetrennt und ich höre leise flüsternde Stimmen dahinter. Madam Pomfrey schiebt sich an mir vorbei und räuspert sich respektvoll. Das Flüstern verstummt abrupt. „McDougal, Ihre Schwester soll zurück in den Ravenclaw-Turm."

„Aber Flitwick hat gesagt-", höre ich Vi sagen.

„Sie haben Besuch", unterbricht sie Madam Pomfrey und tritt zur Seite, um mich vorbei zu lassen. Ich habe keine Ahnung, was ich erwartet habe: einen schwerverletzt Finn. Blut, Schürfwunden, abstehende Gliedmaßen. Aber nicht, dass er mit dem Rücken gegen das Kopfteil gelehnt dasitzt, wie ich noch vor einer Stunde, und eigentlich... eigentlich ganz gesund aussieht.

Beide drehen den Kopf und Finn verschluckt sich, als er mich erkennt. Ich frage mich sofort, ob das hier ein Fehler ist. Ob ich nicht besser hätte im Turm bleiben sollen und warten, bis sie zurückkommt.

„Hey..." Ich zögere. „Ich-" Ich breche ab und höre, wie sich Madam Pomfreys Schritte auf dem alten Eichenfußboden langsam entfernen. „Ich wollte vor dem Krankenflügel auf dich warten, aber McG-" Ich spüre, dass mir schon wieder das Blut in die Wangen läuft, als ich Finns Blick auf mir spüre.

Violett holt tief Luft und sieht Finn an, als ob sie auf eine Antwort warten würde, auf eine Frage, die sie ihm zuvor gestellt hat. Doch er atmet nur geräuschvoll aus. „McG", sagt Vi dann.

Sie sieht unschlüssig zwischen uns hin und her, bevor sich ihr Blick ein wenig lichtet und ich nicht mehr das Gefühl habe, ein Eindringling zu sein. Dann nickt sie und ich trete hinter den Paravent.

Vi sitzt kippelnd auf einem unbequemen Besucherstuhl, eine andere Sitzgelegenheit gibt es nicht. Unentschlossen wandert mein Blick umher und ich rutsche auf die breite, steinerne Fensterbank.

Finn beobachtet mich dabei und mein Herz schlägt wie von selbst viel schneller.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Und da Vi und er auch keinen Ton von sich geben, entsteht eine äußerst lange, peinliche Stille, die ein wenig unangenehm anmutet.

Mein Puls donnert so laut in meinen Ohren, dass ich mir sicher bin, dass die beiden es hören müssen. Ich will gerne fragen, was passiert ist, aber ich bekomme die Worte nicht ausgesprochen.

„Tja", sagt Vi schließlich, klopft sich die Hände an der Pyjama-Hose ab und tätschelt ihrem Bruder steif die Schulter, „Da du wider Flitwicks Bericht nun doch nicht stirbst, gehen wir mal zurück ins Bett, oder Rory?"

Keeper Seeker (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt