Für Rory geht eine Welt unter, als ihre Eltern ihr eröffnen, dass sie von Massachusetts nach Salisbury umziehen werden. Rorys Vater hat dort eine neue Anstellung gefunden. Der Umzug soll für die Familie einen Neuanfang darstellen, um nach dem Versc...
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Je näher der Dienstag kommt, desto nervöser werde ich. Die Gerüchte um das Trimagische Turnier nehmen nicht ab, aber sie perlen an mir hinunter, wie Wasser an einer Lotusblüte. Ich fühle mich, als ob ich den Kopf in einer Blase habe. In einer Liam-Blase.
Im Unterricht kann ich kaum folgen, vor lauter „Was wäre, wenn"-Überlegungen. Ich gehe im Kopf jedes nur mögliche Szenario durch, dass sich bei meinem Gespräch mit Liam ereignen kann.
Taucht er auf? Versetzt er mich? Ist es komisch dann komisch zwischen uns? Haben wir uns überhaupt noch etwas zu sagen?
Wird er sauer sein? Wird er mir Vorwürfe machen? Werde ich überhaupt einen Ton herausbekommen?
Beim Mittagessen bekomme ich kaum einen Bissen hinunter, so angespannt bin ich mittlerweile. Dabei gibt es Lasagne, und die mag ich wirklich gerne.
Vi beobachtet mich schon eine ganze Weile besorgt, bis sie sich ein Herz nimmt, und endlich fragt, was los ist. Eigentlich will ich es ihr nicht erzählen. Aber dann, als der Nachtisch auf den Tischen erscheint, sage ich es doch. Ich erzähle ihr von Nates Geschenk, und davon, dass ich mit ihm gesprochen habe und auch, dass ich mit Liam verabredet bin.
Vis grüne Augen werden ganz rund. „Liam also", haucht sie und grinst dann wissend.
„Da gibt es nichts zu grinsen", gebe ich zurück.
„Er ist dein Freund!", kiekst sie.
„Er ist nicht mein Freund." Aber ich spüre, wie mir das Blut in die Wangen tritt und mich Lügen straft.
„Ha!" Sie kichert. „Du bist auf jeden Fall verknallt, Rory Evans!"
„Ich bin nicht-", schnaube ich und will gerne erwidern, dass sie auch verknallt ist, als mein Blick auf McDougal fällt. Er sitzt an seinem Stammplatz am Slytherintisch, trägt nicht seine Schuluniform, sondern ein graues T-Shirt mit der grünen Schlange seines Hauses auf der Brust, das sich ein wenig über seiner Brust spannt. Vi starrt ihn schon wieder an. Er stochert in seinem Pudding herum, ohne einen Bissen davon zu nehmen, und scheint niemanden um sich herum zu registrieren.
„Ein bisschen?", hakt Vi nach und schubst mich aufmunternd an.
Ich seufze schwer. „Das mit Liam und mir..." Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. „Ich hab mit ihm Schluss gemacht, bevor es ernster werden konnte, weil ich weggezogen bin." Ich atme tief ein. „Ich mochte ihn... Aber ich bin nun mal hier und er..."
„Dort", beendet sie den Satz und scheint zu verstehen. „Aber ihr habt doch diesen Spiegel von Nate bekommen? Das könnte doch eine Chance sein und-"
Ich schweige und kratze meinen Apple Crumble leer. Ich denke an meine Tante väterlicherseits. Carol. Carol ist keine Hexe und hängt den ganzen Tag an einem Muggle-Gerät namens Handy. Ihr Freund Andrew lebt in Minnesota und die beiden telefonieren täglich durch dieses Gerät. Manchmal auch mit Bild – per Videokonferenz, so nennen das die Muggle. Um sich zu sehen, fliegen Andrew und Carol regelmäßig in fliegenden Blechdosen durchs ganze Land.
