Kapitel 16

132 27 21
                                    

Als wir später am Stadion ankommen, bin ich die Einzige in der ganzen Schule, die ihre Galleonen nicht auf Slytherin setzt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Als wir später am Stadion ankommen, bin ich die Einzige in der ganzen Schule, die ihre Galleonen nicht auf Slytherin setzt. Selbst Vi setzt fünf Sickel auf Slytherin und tippt auf 270 zu 90. Jackson Jones sammelt das Wettgeld ein und grinst breit. „Noch jemand, der was setzen will?"

Es juckt mich schon. Also krame ich in meiner Tasche nach ein paar Sickeln und drücke Jackson das Geld in die Hand. „380 zu 120", tippe ich, ohne lange darüber nachzudenken.

„Hoher Sieg für Slytherin." Jackson beginnt, das Ergebnis auf seinem Pergament zu notieren, als ich ihn korrigiere. „Nein, nein. Für Hufflepuff."

Aus Prinzip.

Er stutzt, mustert mich kritisch und legt dann skeptisch den Kopf schief. „Sicher? Du bist die Neue, oder? Die Horror-Irre?"

Innerlich stöhne ich auf. Dass da immer noch kein Gras drüber gewachsen ist. Selbst in meinem eigenen Haus nicht. Danke, McDougal. „380 zu 120. Für Hufflepuff. Ganz sicher."

„Das... wäre 'ne krasse Quote für dich, Horror-Irre."

Vermutlich wäre es das. Trotzdem bleibe ich dabei und schiebe Jackson meinen Wetteinsatz zu. Zehn Sickel und 4 Knuts. Jackson notiert das und wirft das Geld in eine kleine Holzkiste. Dann marschiert davon und hält auf eine Gruppe Gryffindor-Mädchen zu, die er noch nicht abkassiert hat.

„Du hast nicht ernsthaft auf Hufflepuff gewettet?" Olly sieht mich fassungslos und steckt seine Hand tief in eine Packung Bertie Botts Bohnen sämtlicher Geschmacksrichtungen. Er kaut nachdenklich, bevor sich seine Miene begeistert aufhellt, und er seufzt: „Schokoladen-Cupcakes, mega!"

„Natürlich habe ich auf Hufflepuff gewettet." Ich lehne mich auf meinem Platz zurück und strecke die Beine aus.

„Statistisch gesehen spricht alles dagegen. Die Puffs haben noch nie ein Spiel gegen Slytherin gewonnen!", belehrt er mich. „Und sie haben echt nicht den Biss und den Ehrgeiz und-"

In dem Moment kommt Madam Hooch auf den Rasen, hinter ihr laufen beide Mannschaften angeführt von ihren Mannschaftskapitänen. Billy Bones, der Captain von Hufflepuff, ist ein großer, schlacksiger Fünftklässler mit feinem, hellbraunem Haar und blassblauen Augen. Neben McDougal, der neben ihm aufs Feld marschiert, wirkt er schmächtig wie einer der Torpfosten.

Ich habe Billy ein paar Mal in den Gängen der Schule gesehen, da wirkte er meist ein bisschen fahrig und nervös.

Während Madam Hooch sich an der Holzkiste zu schaffen macht und die Teams sich formieren, ist Billy Bones ganz ruhig. Von Nervosität ist keine Spur zu sehen, ich würde den Funken in seinen Augen eher Entschlossenheit nennen. McDougal jedoch schaut immer wieder angespannt zu den Torringen und zu seinen sechs Spielern. Von Bones Entschlossenheit erkenne ich kaum etwas in seinem Blick. Bei seinen Spielern vielleicht, aber bei ihm sehe ich nur pure Anspannung.

Fliegen musst du schon selbst.

Vielleicht hätte ich mir das verkneifen sollen. Ich wollte ihn nicht verunsichern. Ich weiß immerhin, mit was er kämpft.

Auf Hoochs Kommando steigen die Spieler auf ihre Besen und stoßen sich vom Boden ab. Die Klatscher werden freigelassen, die Hüter schießen auf die Torringe zu. Hooch nimmt den Schnatz in die Hand und gibt ihn frei, dann wirft sie den Quaffel in die Luft und das Spiel beginnt.

Von der ersten Sekunde an ist es ein ganz anderes Spiel als der Saisonauftakt vor ein paar Wochen, als Gryffindor Ravenclaw auseinandergenommen hat. Das Spiel ist wahnsinnig schnell und temporeich. Slytherin ist wirklich gut. Vi hält es kaum auf ihrem Platz. Mit Atticus und Dom Manners hat McDougal zwei herausragende Treiber. Atti ist sensationell. Wirklich. Ich habe selten einen so guten Treiber im Schul-Quidditch gesehen. Die beiden - Atti und Dom - verstehen sich blind und spielen Angriffe auf die Hufflepuff-Jäger, dass mir fast schwindelig wird.

Mary Coat als Jägerin ist vielleicht etwas schwerfällig, aber sie trifft in einer Tour und Hector kann sowohl mit rechts als auch mit links werfen, was ich diesem Hohlroller nicht zugetraut hätte.

Aber richtig beeindruckt bin ich von Hufflepuff. Deren Treiber sind zugegeben nur mäßig. Aber ihre Jäger! Alter... Billy Bones, Mateo Cooper und Mimi Smith spielen heute vermutlich das Spiel ihres Lebens. Es dauert etwa eine halbe Stunde und das Stadion steht komplett Kopf. Hufflepuff führt jetzt schon mit sechzig Punkten Vorsprung.

Hufflepuffs Hüter hält überragend, getragen vom frenetischen Jubel der Menge – und Finn...

Ja. Finn.




Vi sitzt nach zwei Stunden Spiel fassungslos neben mir und beobachtet kopfschüttelnd, was auf dem Spielfeld passiert. „Ich verstehe das nicht...", sagt sie immer wieder. Da brandet schon wieder Jubel auf. „Toooor für Hufflepuff!!!", ruft Jason Meyers durch die Stadionlautsprecher. „Tor durch die Nummer 5 Miiimiiiiii Smith!!! McDougal war chancenlos bei diesem Traumtor!" Meyers räuspert sich theatralisch, um den Spielstand zu verkünden: „Hufflepuff: 210, Slytherin: 100."

„Ich verstehe das einfach nicht", sagt Vi wieder. „Er ist mies. Er ist nie so mies..."

Ich lehne mich gegen die Balustrade zurück und beobachte Finn dabei, wie er stinkwütend zu seinem Sucher Maxwell Morris gestikuliert. Der zieht eher gelangweilt Kreise über dem Stadion. Ich weiß genau, was Finn will: Maxwell soll den Schnatz fangen und das Spiel beenden, bevor Hufflepuff sie endgültig deklassiert. Je größer der Abstand wird, desto schlimmer wird das Ergebnis am Ende.

Aber der Sucher tut nichts, um das Debakel abzuwenden. Ich habe den Schnatz bereits zweimal gesehen.

In dem Moment punktet Slytherin noch einmal, aber Mimi Smith legt sofort nach. McDou ist wie gelähmt auf seinem Nimbus. Er könnte auch direkt absteigen und in die Kabine gehen.

Er ist meilenweit davon entfernt, der Qudditch-Held zu sein, den McGonagall vor ein paar Wochen aus ihm gemacht hat, als die ganze Schule seinen Namen gerufen hat. Er ist wahrhaft Lichtjahre entfernt davon, der zu sein, der er selbst sein will. Und ich befürchte, dass meine Stichelei vorhin es nicht besser gemacht hat.

Unter Druck entstehen Diamanten, sagt man.

Porzellanfiguren zerrieseln darunter aber auch ganz schnell zu Staub. Wenn sie am Ende verlieren, ist es vermutlich meine Schuld.

Was meint ihr? Kann sie das Ergebnis für Finni retten?Ist er ihr das wert?

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Was meint ihr? Kann sie das Ergebnis für Finni retten?
Ist er ihr das wert?

Keeper Seeker (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt