Kapitel 18

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Finneagan

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Finneagan

Die Spiele gegen Gryffindor haben immer etwas Besonderes. Endspiel-Charakter. In der Vergangenheit stellte Gryffindor häufig die Sieger von Hausmannpokal und Quidditch-Pokal und ich kann nicht leugnen, dass mich ihre arroganten Sprüche beim Mittagessen bereits zur Weißglut reizen.

Das Team selbst hält sich auffallend bedeckt, aber Hugo Weasley spuckt so große Töne, dass ich hoffe, dass er sich an einem Knochen seines Hühnchens verschluckt. Unterirdische Leistungen der Schlangen verlangen nach einem unterirdischen Spiel und so.

„Hör nicht hin." Evans geht an mir vorbei und bleibt stehen. Sie mustert mich kurz und streicht sich das lange, offene Haar von der Schulter.

Ich halte inne und lasse mein Besteck sinken.

„Sie wissen, dass sie dich damit provozieren." Ihr Blick streift mein Gesicht und sie lächelt. „Am besten, du schmierst dir ein Sandwich und du isst es irgendwo in Ruhe."

Ich blinzele sie an und sehe auf meinen halbleeren Teller. Im Hintergrund höre ich das Gelächter an den Tischen, die Gesprächsfetzen und Jackson Jones, der wieder mit seinem dämlichen Notizbuch herumläuft und seine Wetten eintreibt.

Sie hat Recht. Du weißt, dass sie recht hat.

Ich schnappe mir eine Birne und zwei Schoko-Muffins und stehe auf. Hector ruft mir irgendetwas hinterher, als ich den Saal verlasse, aber ich achte nicht auf ihn. Ich muss das loslassen. Und vor allem darf ich mich nicht wieder so auf die Palme bringen lassen wie beim letzten Spiel.

Evans hat Recht.

Evans.


„Meine Herren, ich will ein sauberes, faires Spiel", sagt Hooch. Sie sieht mit ihren gelben Adleraugen zwischen Jack Green und mir hin und her, bevor sie das Kommando gibt und die Bälle frei gibt. Für einen Moment schwebt der kleine, goldene Schnatz vor mir, dann zischt er mit einem leisen Sirren an meinem linken Ohr vorbei und wir stoßen uns vom Boden ab. Ich stoße mich ab.

Ich warte, dass der Knoten in meinem Bauch sich zuzieht, während der schneebedeckte Boden unter mir kleiner wird und ich an meinen Jägern vorbeifliege, die Hand nach dem Mittelposten ausstrecke und mich einmal darum kreisen lasse. Früher habe ich das geliebt. Jetzt ist es eher ein Reflex.

Mary hat den Quaffel und heizt auf die Torringe der Gryffindors zu, sie täuscht an, passt zu Hector, der versenkt nach nicht mal dreißig Sekunden Spielzeit im linken Torpfosten. Jack Green hatte keine Chance. Ich grinse vorsichtig. So gefällt mir das. Vielleicht wird es ein gutes Spiel.

Gryffindor ist jetzt im Ballbesitz. Rose Weasley und Lily Potter haben den Quaffel, passen sich abwechselnd zu, bis Atti den Klatscher auf den Spielball drischt. Der prallt nach unten. Julie-Ann ist da, fängt ihn auf und spielt zurück zu Mary.

Ich atme nicht auf, sondern durch. Es ist ein schnelles Spiel, dem anfangs die Torgefahr fehlt. In der nächsten halben Stunde habe ich zunächst wenig zu tun. Die meisten Aktionen spielen sich in der Spielfeldmitte ab. Doch auf einmal bricht Potter durch und knallt mir den Quaffel mit solcher Wucht entgegen, dass ich keine Ahnung habe, wie man den hätte halten sollen.

Darauf punkten in schneller Abfolge alle drei gegnerischen Jäger noch je zwei Mal, bis es 70 zu 10 für Gryffindor steht. Ich bekomme Panik. Meine Handflächen werden feucht und Schweiß tritt mir auf die Stirn. Der Schnee irritiert mich. Die Sonne blendet. Der Sonnenschutz auf den Flugbrillen bringt gar nichts. Ich verliere in meiner aufsteigenden Panik die Orientierung, der hämmernde Puls in meinen Ohren macht es nur noch schlimmer.

Mein Herz rast und das Gegröle der Menge – für Gryffindor – baut einen Druck in mir auf, dem ich nicht standhalte. Ich kann es mir nicht leisten, zu versagen.

Mary fliegt einen waghalsigen Angriff auf Green und ich hoffe, dass sie punktet, während mein Blick zur Tribüne wandert. Ich weiß, dass ich mich nicht ablenken lassen soll, aber...

Ich sehe sie.

Evans.

Sie sitzt wieder ganz oben, am Eckpfeiler, wo sie auch schon beim ersten und zweiten Spiel saß. Sie hat den Reißverschluss ihres Anoraks bis zum Kinn hochgezogen, ihr blauer Schal verdeckt den Großteil ihres Gesichts und ihre Hände sind in ihre Jackentaschen gesteckt.

Ihre roten Haare hat sie hochgebunden, ihre Stirn ist angestrengt gerunzelt. Sie ist hochkonzentriert, vermutlich ist sie konzentrierter als ich selbst.

Sly!!" Hector brüllt quer über das Spielfeld und ich reiße gerade so den Kopf herum, dass ich aus den Augenwinkeln den Quaffel noch sehen kann. Ich strecke den linken Arm aus und -






Und spüre schwer das Gewicht des Spielballs, als sich mein Arm reflexartig darum schließt, wie schon tausend Mal zuvor. Der Nimbus sackt vom plötzlichen Gewicht ein paar Zentimeter nach unten und ich  starre auf den Quaffel, um mich zu vergewissern, dass ich ihn wirklich - wirklich - gehalten habe. 

Dann geht mein Blick zur Tribüne und ich sehe, wie Vi die Arme hochreißt und jubelnd aufgesprungen ist. Sie rastet förmlich aus.

Aber mein Blick ruht auf dem Mädchen neben ihr. Evans rührt sich nicht. Es zuckt lediglich um ihren Mundwinkel.

Ich hole Luft – und schleudere den Quaffel so weit zurück aufs Feld, dass Hector richtig Tempo machen muss, um ihn sich zu schnappen.

Ich atme aus. Okay. Geht doch.

Geht doch 😎

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Geht doch 😎

Hat er jetzt einen Lauf? Oder kommt Gryffindor zurück ins Spiel?
Jemand Lust, bei Jackson noch Wetten einzureichen? 🤪😇🤭

Keeper Seeker (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt