Kapitel 7

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„Was machst du denn hier?", sagen wir wie aus einem Mund, und McDougals Miene verfinstert sich

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Was machst du denn hier?", sagen wir wie aus einem Mund, und McDougals Miene verfinstert sich. Er taxiert mich, sein Blick schweift über mein Gesicht, das ausgewickelte Paket und den Handspiegel und dann zuckt ein Muskel unterhalb seines linken Auges. „Ist alles okay? Hast du geheult?", fragt er perplex und und zögert einen Moment. Für einen winzigen Augenblick könnte man glauben, er würde sich sorgen, doch dann sagt er: „Hast du deine Visage im Spiegelbild gesehen und bist darüber erschrocken?"

„Oh, du bist so witzig, McDougal. Du solltest überlegen, deine eigene Comedy-Show zu machen." Ich stöhne genervt auf und packe die Sachen eilig zusammen. Nur mit Gewalt widerstehe ich dem Drang, mir noch einmal über das Gesicht zufahren und die Schlieren wegzuwischen, die die Tränen dort hinterlassen haben. „Hau einfach ab, okay?", zische ich, doch McDougal macht keine Anstalten, zu gehen. Stattdessen beäugt er mich, als ob ich gerade Flubberwürmer essen würde.

„Ich muss an das Regal da", sagt er und deutet angewidert auf die verstaubten Bücherreihen hinter mir.

„Geh doch." Er bewegt sich keinen Millimeter. „Oder hast du Schiss, dass ich dich verhexe? Ist dein Mojo weitergeschrumpft?" Ich funkele ihn giftig an und stopfe das Päckchen und den Brief schnell in meine Tasche, bevor er auch nur auf die Idee kommt, eins von beidem an sich zu nehmen. Auf so einen Zusammenstoß wie in der Eulerei neulich kann ich wirklich verzichten.

„Mein Mojo ist nicht geschrumpft!", zischt er und kommt nun doch einen Schritt näher.

Ich stehe auf, schiebe den Stuhl zurück und baue mich vor ihm auf. Er ist größer als ich, aber bei weitem nicht so viel, wie seine muskulöse Gestalt es vermuten lässt. Die langen Beine, die breiten Schultern, all das trägt dazu bei, dass Sly McDougal aussieht, als ob er zwei Meter groß wäre, dabei ist es nicht mal ein Meter neunzig. Liam ist größer als er, denke ich sofort. Seine grünen Augen funkeln mich giftig an und ich bin mir sicher, dass er gleich das nächste Gift verspritzt.

Doch das tut er nicht. „Gehst du endlich zur Seite?", sagt er kühl und atmet aus, als ob ihm eine schwere Last die Schultern nach unten drücken würde.

„Wie heißt das Zauberwort?", frage ich spitz.

Hex hex", macht er trocken und schiebt mich rabiat zur Seite. Ich stolpere über meine eigenen Füße und ramme das Bücherregal. „Du Arsch!", schnauze ich ihn an und im nächsten Moment kommt die Bibliothekarin Madam Pince um die Ecke geschossen. „Psst!!", macht sie energisch. „Ruhe!" Sie sieht uns streng aus ihrem hageren Gesicht an. Mitten auf ihrer Stirn hat sich eine tiefe Zornesfalte gebildet, vermutlich, weil ich irgendeinen Bücherrücken gerammt habe, und diesem wehgetan habe. Wie ähnlich sie dem Geier Zitkala sieht, kommt mir in den Sinn.

„Ruhe jetzt hier! McDougal, psst!", geht sie ihn speziell noch einmal an und ich unterdrücke ein Kichern.

McDougal öffnet den Mund zu einer Entgegnung, wagt es aber nicht, Madam Pince zu widersprechen, stattdessen schnaubt er nur vor Wut, als die klackernden Schritte der Bibliothekarin sich entfernen und ich leise vor mich hin gluckse. „Du!", macht er und zeigt mit dem Finger auf mich. „Wenn sie mich jetzt wegen dir auf dem Kieker hat, dann-"

Dann?" Ich hebe die Augenbrauen und frage mich, warum ihm das so wichtig ist. „Bist du dann extra fies zu mir?" Ich rolle die Augen.

Er mustert mich und legt den Kopf schief. Seine Schultern entspannen sich und zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, sieht er locker aus. „Vielleicht." Um seine Mundwinkel zuckt es. Dann dreht er sich um und wendet sich dem Bücherregal zu. Mit dem Zeigefinger fährt er über die verstaubten Buchrücken, bis er das Exemplar findet, das er gesucht hat. Er zieht den schweren Wälzer heraus und sieht mich genervt an. Die Anspannung ist wieder da, ebenso die Kälte in seinen Augen. „Was ist, willst du mir jetzt beim Lesen zugucken, wie ein Schnatz-Bunny?" Er lässt seinen Blick an mir hinabwandern und verharrt einen Augenblick zu lange an meiner Oberweite. „Kein Interesse, Evans." Dann weiten sich seine Pupillen kurz und er mustert meine Kette. „Schicker Anhänger."

Automatisch greife ich nach der Kette, die ich von meinem Bruder geschenkt bekommen habe. Heute ist sie strahlend blau.

McDougal mustert meine Brüste noch einmal und grinst. Ich schüttele mich. „Oh, du bist so widerlich."

Er lacht trocken, doch das bleibt ihm im Halse stecken, als ich sage: „Ich kann dir Susie Fletcher vorbeischicken. Die hat sicherlich Interesse, euer Arrangement wiederaufleben zu lassen."

„Halte dich aus meinem Kram raus", presst er aus zusammengebissenen Zähnen heraus.

„Und du dich aus meinem", gebe ich kühl zurück, während ich die Kette hektisch in meinen Ausschnitt stopfe. „Dann kommen wir wunderbar aus, McDou." Ich hebe die Augenbrauen und sehe ihn an. McDougal blinzelt, aber ich erkenne keine Regung. Ich werte das als Zustimmung, nehme meine Tasche und gehe den Gang entlang Richtung Ausgang, nicht ohne noch einen Blick auf das Buch zu werfen, dass er sich auf dem Regal geholt hat.

Es heißt Zauberschulen Nordamerikas.

Ausgerechnet.

Ich habe keine Ahnung, was er damit will.

Ich habe keine Ahnung, was er damit will

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Will er die Schule wechseln? 😬😎

Keeper Seeker (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt