Keeper Seeker (Harry Potter FF)

Kapitel 23

Bevor wir von dem verlassenen Seitenkorridor in den belebteren Teil der Schule abbiegen, bleibe ich stehen und sehe ihn seltsam nervös an. „Wir halten Händchen."

Er sieht auf unsere verschränkten Hände und dann zurück in mein Gesicht. „Jaa... verrückt, oder? Wir können es auch lassen", sagt er und sein Daumen verschwindet von meinem Handrücken. Ich will protestieren, lasse es aber.

Ich greife wieder nach seiner Hand. Sie ist riesig im Vergleich mit meiner. „Das will ich damit nicht sagen."

Finns Blick wird nachdenklich. „Sondern?"

„Ich will einfach nicht, dass sie reden. Über uns. Wir mussten beide viel einstecken in den letzten Monaten. Vor allem du." Er viel mehr als ich. Endlich fängt er im Training an, wieder ohne nachzudenken zu fliegen. Ich glaube, er hat wirklich eine Chance, dass Hooch Fawley auf die Bank setzt. Das will ich einfach nicht durch neues Getratsche aufs Spiel setzen.

„Sie reden doch ohnehin." Er sieht den Gang hinunter, wo ein paar Hufflepuffs aus dem dritten Jahr am Durchgang vorbeihuschen. „Die ganze Schule redet ständig und ohne Unterbrechung immer über jeden." Er lässt meine Hand los und streicht mir stattdessen die Haare über die Schulter. „Sie reden darüber, ob ich halte. Wie ich halte. Wie viel ich halte. Wenn sie nicht darüber reden, reden sie darüber, wie mein Krawattenknoten sitzt oder was ich gefrühstückt habe. Sie reden über Vis Frisur, über den letzten Streit von O'Connor und seiner Freundin und darüber, ob Atti vielleicht doch irgendwann spricht. Und aktuell reden sie darüber, dass Susie am Wochenende in Hogsmeade bei Madame Puddifoot mit Hector gesehen wurde." Er lächelt schief. „Angeblich hatten sie drei Elfenwein und haben dann hinter dem Holzschuppen rumgemacht."

„Echt?", frage ich überrascht. Das ist mir neu.

Er grinst. „Siehst du. Du bist auch nicht besser. Und spätestens seit ich dich bei der Party die ganze Zeit über angestarrt habe, reden sie darüber, dass ich auf die Horror-Irre stehe – wenn es nicht längst irgendein Porträt aus dem Treppenhaus weiterposaunt hat, dass wir heimlich knutschen."

Ich stöhne leise und merke, wie er mich fest an sich zieht. Er vergräbt seine Finger im Stoff meines Pullovers und legt sein Kinn schwer auf meinem Kopf ab, während er tief einatmet. „Entspann dich, Evans, okay? Die tuscheln doch eh schon seit Silvester über uns."

„Warst du nicht derjenige, der Angst hat?"

Er lacht leise, lässt mich aber nicht los. „Hat sich in den letzten Tagen in Luft aufgelöst."

Ich atme in seiner Umarmung auf und vergrabe die Nase im weichen Stoff seines Pullovers. Ich rieche das Waschmittel, das die Hauselfen hier in der Wäscherei verwenden und den Rest des extrem aufdringlichen Duschgels, das Dom Manners nach dem Training immer verwendet und das Finn aus purer Faulheit mitbenutzt.

Kühl spüre ich seine Lippen an meiner Stirn. „Ich bin fein damit, wenn ich dich vor allen küsse..." Dann sieht er auf mich hinunter. „Die Frage ist: Bist du das auch?"

Bevor ich antworten kann, kommt uns ein Schwung Viertklässlerinnen entgegen. Aus Gryffindor. Die Mädchen stoppen abrupt, als sie uns so im Gang stehen sehen und ihr Gelächter erstirbt, als Finn sie scharf ansieht. Ich atme aus. Wir stehen zu dicht voreinander, viel zu eng, als dass man andere Schlüsse ziehen könnte als die, die sie ziehen werden. Er hält mich noch immer fest und sein Kinn liegt noch immer auf meinem Kopf.

Die Mädels atmen tief ein und machen auf dem Absatz kehrt, doch ich höre sie bereits laut losquietschen, als sie um die Ecke sind. „Habt ihr das gesehen?! McDougal und Evans?!" - „Ja, bei Morganas Kesseln, sie haben geknutscht!"