3. September, Kathi

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3. September, Brief von Kathi

Lieber Herzbube,

ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Am 2. September war ich am verabredeten Treffpunkt und habe eineinhalb Stunden gewartet...Wo warst du??? Ich wünsche mir so sehr, wenigstens ein Lebenszeichen von dir zu bekommen, damit ich zumindest weiß, dass es dir gut geht. An anderes möchte ich gar nicht denken...

Auch nicht daran, dass du dir vielleicht jemand anderen gesucht hast, der nicht nur alle vier Wochen vorbei kommen kann...

Diese Unsicherheit macht mich ganz kirre. Ich vermisse dich furchtbar. So lange schon haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen...Ich versteh's nicht, was ist los???

Ich denke in der Schule an dich, beim Radfahren, beim Handball und ganz besonders abends im Bett. Neulich habe ich von dir, von uns, geträumt. Wir waren am Strand, sind schwimmen gegangen und Boot gefahren und dann tauchte Herr Meyer, mein Mathelehrer, auf und sagte: Hier ist noch ein Platz frei und wies auf einen knallroten Porsche, in den du dann alleine eingestiegen bist und ich habe dir hinterher gesehen... Schon komisch, was man so träumt.

Ich würde sofort zu dir kommen, wenn ich bloß wüsste, wo du bist!!! Ich weiß ja noch nicht einmal, ob dich mein Brief jetzt erreicht. Vielleicht erhältst du ihn und schmeißt ihn ungelesen weg? Daran mag ich gar nicht denken! Aber lass mich bitte zumindest wissen, dass es dir gut geht! Ich glaube, wenn ich wenigstens das wüsste, könnte ich sonst alles ertragen, auch wenn es mich zerreißt ...

Meine Gedanken sind jedenfalls die ganze Zeit bei dir! Mehr kann ich heute nicht schreiben, ich habe einfach keine Ruhe, dir wie sonst meinen Alltag zu schildern.

1000 Küsse, deine (?) Herzdame

Herz in den WolkenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt