Weidel PoV

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Weidel wunderte sich, dass sie einen Anruf von einer unterdrückten Nummer bekam, Sarah konnte es nicht sein, sie war mit dem Kindern schon längst schlafen gegangen. Sie ging ran und sagte fragend: „Hallo?" „Ja hallo hier ist Sahla Wagenknecht, Sie wollten, dass ich mir melde" lallte Sahra volltrunken ins Telefon, „Bist du etwa besoffen?!" entgegnete Alice. „Ach nein, ich habe nur eins, nein zwei Gläser Wein getlunken" „Frau Wagenknecht, Sie sind nicht bei klarem Verstand" „Sie doch auch nicht Frau Weidel" und betonte ihren Namen in merkwürdiger Form. „Das sind zwei verschiedene Formen von unklarem Verstand! Sie sind sturzbetrunken, ich hab Liebeskummer" „Ach komm schon, du und Liebeskummer, dass ich nicht lache! Weshalb solltest du, die gefühlskältste Person, die mir in den letzten Jahren untergekommen ist, Liebeskummer verspüren?!" „Frau Wagenknecht, Sie würden sich nicht dran erinnern, wenn ich es Ihnen jetzt erzähle, vielleicht ein anderes Mal." „Hmpf" legte Sahra beleidigt auf. Alice war jetzt noch mehr in Verwirrung geraten. Wollte Wagenknecht sie nicht mal nüchtern sprechen? Sie weinte sich in den Schlaf.

Am nächsten Tag rief Sahra noch einmal bei ihr an. „Was kann ich für Sie tun, Frau Wagenknecht?" „Wissen Sie, warum ich Sie in der letzten Nacht angerufen hatte?" „Öhm, es war nur der banale Formalismus, dass Sie mich anrufen wollten, weil ich Ihnen meine Nummer gegeben habe." „Hab ich irgendwas Peinliches getan?" „Nein, zuvor haben Sie aufgelegt, bevor irgendwas passiert ist" „Naja, dann entschuldige ich mich mal für die Unannehmlichkeit, ich wollte Sie nicht in der Nacht stören" „Ja, alles gut. Ich wollte zwar mit Ihnen reden, aber nicht, wenn Sie betrunken sind." „Naja, jetzt bin ich nicht mehr betrunken..." „Werden Sie erstmal klar im Kopf und kommen Sie morgen zu meiner Altbauwohnung" „Wann haben Sie denn Zeit dafür?" „Ich bin krankgeschrieben, ich hab den ganzen Tag Zeit." „Ich komme dann, wenn ich morgen aufstehe. Soll ich noch etwas mitbringen?" „Bringen Sie Wein mit" „Ha Ha Ha, vielleicht was zum Essen?" „Nein, ich hab alles da, keine Sorge" „Ok, bis morgen" sagte Sahra und legte auf. „Ich freue...mich" und da war Sahra schon weg.

Alice war überfordert. Sahra in Interviews anzuschauen, sich mit ihren Büchern auseinanderzusetzen, sie sich im sexy Rosa Luxemburg-Kostüm vorzustellen und sich darauf zu befriedigen ist etwas anderes, als sie im realen Leben zu treffen. Sie machte sich Gedanken: Was soll ich anziehen? Was soll ich kochen? Ich muss aufräumen und einkaufen gehen! Ich muss duschen, mich herrichten, nicht als Lappen auftreten... Was wird die Kommunisten-Braut von mir denken? Sie machte sich daran ihre Wohnung aufzuräumen, die die letzten Tage etwas verkommen war, weil Weidel keine Kraft hatte irgendwas zu tun. Sie kämpfte in letzter Zeit öfter mit depressiven Episoden, aber sie würde das nicht vor anderen zugeben wollen. Alice machte sich ans Werk.

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt