Szene Nacht.

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Mitten in der Nacht wachte Alice auf, Sahra war immer noch nicht eingeschlafen. „Hey Sahra, was ist denn plötzlich los mit dir?" Sahra schüttelte mit dem Kopf. Alice packte sie, nahm sie auf den Arm, ging mit ihr auf den Balkon und setzte sich mit ihr auf das dort stehende Sofa. „Lille, was hast du vor?" „Kannst du mir jetzt erklären, was mit dir los ist?" „Ach Alice..." „Du zwingst mich auch immer zum Reden, jetzt rück doch mit der Sprache raus!" „Ich will aber nicht darüber sprechen..." „Ist es, weil du früher für dein ‚exotisches Aussehen' ausgegrenzt wurdest?" Sahra nickte. „Aber Sahra, du kannst doch nichts dafür..." „Das ändert nichts dran." „Sahra, es sind Kinder. Sollte es Mila zu viel werden, wird sie denen schon aufs Maul hauen..." „Und dann bekommt sie Ärger von der Lehrerin, weil sie zugeschlagen hat; die Mitschülerinnen und Mitschüler bleiben ungestraft und sie bekommt noch Einen drauf, weil sie gewalttätig geworden ist.." Sahra sah ab von Alice' Gesicht und blickte auf die Skyline Berlins. Alice sah zu Sahra runter, sie lag immer noch in ihrem Arm. „Ach Sahra, du machst mich fertig." „Jaja, du mich auch Frau Weidel." „Was machen wir eigentlich, wenn hier irgendwo Paparazzi lauert?" „Ach Lille, es ist locker 2 oder 3Uhr am Morgen, wir befinden uns hier im 9. Stock, wer sollte uns hier wie sehen? Mach dir mal keine Sorgen und lass uns den Augenblick genießen." Sahra zog sich hoch und küsste Alice. Diese erwiderte den Kuss. Sie öffneten sich gegenseitig die Haare. Alice vergrub ihre Hände in Sahras schwarzen Haaren, Sahra legte ihre Arme über Alice' Schultern. „Lille..." „Rosa..." „Warum nennst du mich immer Rosa?" „Wegen Rosa Luxemburg" „Aber die ist doch tot..." „Und du nicht" „Also wärst du lieber mit Rosa Luxemburg zusammen?" „NEIN, Sahra ich liebe dich! Wenn du ein Problem damit hast, dann musst du das sagen!" „Naja, ich finde nur, dass du wissen solltest, dass meine Mutter früher zwischen den Namen ‚Rosa' und ‚Sahra' stand." „Okay. Stellt es für dich ein Problem dar?" „Nein, du solltest es nur wissen..." „Sahra!" „Meine Mutter hätte eigentlich Zwillinge bekommen, aber mein Zwilling ist im Mutterleib gestorben..." „Und der Zwilling hätte Rosa heißen können?" „Ja, aber als sie tot war, stand meine Mutter zwischen den beiden Namen..." „Sahra, ich..." Sahra küsste sie. „Lass uns wieder ins Bett gehen Lille..." „Können wir bitte noch 5 Minuten diese Aussicht genießen?" „Ich will nur deine Aussicht Alice..." „Das lässt sich einrichten mein kleiner Schatz..." Alice knöpfte ihren Onesie etwas auf. Sahra lehnte ihren Kopf gegen die Brust der Blondine. Sie blieben aber nicht nur 5 Minuten auf dem Sofa sitzen, sie waren dermaßen in das Kuscheln und die Aussicht auf Berlin bei Nacht vertieft, dass Lille nach 30 Minuten meinte: „Rosa, wollen wir langsam reingehen?" Sahra nickte und klammerte sich an Alice heran. Im Schlafzimmer lag Mila quer in Sahras Bett und schnarchte. „Wollen wir nicht doch im Gästebett schlafen Sahra?" „Nein nein, wir legen uns zu ihr ins Bett. Ich glaube, würde sie nicht neben mir aufwachen, könnte sie traurig sein. Wir haben es ihr schließlich versprochen." „Ich will dich aber nicht loslassen.." „Hm, lass mich mal kurz runter..." „Aber..?" „Willst du mich nur 5 Minuten loslassen oder eine Nacht ohne Kuscheln?" Alice gab nach. Sahra nahm Mila auf den Arm und legte sie gerade auf die rechte Seite des Betts. „Können wir?" flüsterte Sahra. Alice lächelte sie an, packte sie an ihren Beinen und legte sich mit ihr ins Bett. „Ich liebe dich Sahra Wagenknecht." „Ich dich auch Alice." Sie küssten sich und schliefen Arm in Arm ein. 

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt