Do bee do bee do wa

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*Autofahrt zu Alice*

„Hey Alice, was war jetzt mit Sahra, weshalb sie im Krankenhaus lag?" „Überdosis Vitamin K führte zu verdicktem Blut, das nicht angemessen hätte zirkulieren können. Es war Fünf vor Zwölf, aber sie ist weit über den Berg weg." „Ja, dass es ihr gut geht, hab ich gesehen. Aber woher kam die Überdosis?" „Vermutlich durch Sarah..." „Hä?!" „Meine Exfreundin, die hat so ein minimales Eifersuchtsproblem, oh da ist sie ja!" Vor Alice' Haus, in dem sich ihre Wohnung befindet, stand Sarah Bossard. „Na, wen hast du jetzt abgeschleppt, Alice? Eine von den Grünen? Wow, also dass du so tief sinken würdest, das hätte ich ja ernsthaft nicht erwartet..." sagte Sarah vorwurfsvoll. Annalena fühlte sich zutiefst gekränkt und begann zu weinen. „Sarah, wir sollten das ein anderes Mal klären, was du hier gerade abziehst, ist einfach krank und rücksichtslos! Verpiss dich!" Alice nahm Annalena in den Arm, Sarah verdrehte ihre Augen und zog ab. „Das erzähle ich der Presse!" „Mach doch, der Lügenpresse glaubt eh kein Mensch mehr!" Oben angekommen entschuldigte sich Alice bei Annalena für Sarahs Auftritt. „Nein Alice, du kannst ja nichts dafür. Du wusstest ja nicht, dass sie ausgerechnet heute hier stehen würde. Oder doch?" „Annalena, also bitte, es war nicht mal geplant, dass ich heute hier her fahre. Und mit dir schon gar nicht. Aber wie ich bereits im Auto gesagt habe, hat diese Frau ein äußerst problematisches Eifersuchtsproblem." „Warum warst du denn mit ihr zusammen?" Annalena setzte sich auf Alice' Sofa. „Ach, ich weiß es doch selbst nicht. Die kann weder mit ihren Fingern umgehen, noch mit dem Strap On." „Alice!" „Sorry, zu ehrlich?" „Ach nee, wir reden heute zum ersten Mal richtig miteinander und du erzählst mir davon, wie schlecht diese Person im Bett ist, alles ganz normal" entgegnete Annalena mit sarkastischem Unterton. „Ups, das oh... Bei mir sowas... Also..." Alice wusste sich nicht zu helfen. „Willst du noch etwas trinken, bevor wir wieder zu Sahra fahren?" „Nee, hol deinen Onesie und wir gehen wieder." „Fühlst du dich etwa unwohl, Annalena?" Alice hob ihre rechte Augenbraue an. „Nein, aber..." „Du willst zu Sahra" „Ja" gab Annalena kleinlaut zurück. „Du liebst sie auch, nicht wahr?" „Ja..." „Weißt du Annalena, für mich ist das kein Problem..." „Aber?" „Ich weiß nicht ganz, wie Sahra das sehen würde..." „Mensch Alice, ich hab doch momentan keinen Kopf für eine Beziehung oder eine neue Liebe, ich muss erstmal die letzte verarbeiten.." Alice war augenscheinlich wieder zu weit gegangen. Sie nahm Annalena in den Arm und sagte: „Es tut mir leid, ich kann deine Situation nicht ganz nachvollziehen..." „Ja, das ist in Ordnung Alice, aber in Kombination dessen, was deine Ex mir gerade reingedrückt hat, ist das alles ein wenig zu viel für mich..." „Was ist denn bei dir und Daniel vorgefallen, dass er dir sowas antut? Also, wenn du es mir erzählen willst, ich möchte dich nicht zwingen, wenn du noch nicht bereit dafür bist." „Ach Alice... Willst du das wirklich wissen?" „Würde ich nicht, würde ich dich nicht danach fragen Annalena." „Also, es ging quasi alles nach der Hochzeit und der Geburt unserer ersten Tochter los..." „Wie?" „Ich hab wenige Stunden nach der Hochzeit entbunden..." „Wow..." „Anyways, ich hab dann halt erstmal einen großen Fokus auf die Pflege meiner Tochter gelegt und war dafür auch ein Jahr in Elternzeit." „War sie ein Sorgenkind?" „Ja, sie war oft krank und hat viel geschrien, was Daniel sehr auf den Leim gegangen ist..." „Aber da kannst du doch nichts für?" „Ja, erklär ihm das mal... Ich habe mich, seiner Ansicht nach, zu sehr um unsere Tochter gekümmert, während er arbeiten war..." „War dann Flaute im Bett?" „ALICE!" „Anna, bitte..." „Ja schon, ich hatte halt keinen Bock mehr, nachdem Luna den ganzen Tag an meinen Kräften gezerrt hat, war ich absolut nicht mehr in der Stimmung für Zärtlichkeiten. Ich war einfach froh, als ich endlich schlafen konnte." „Hat Daniel sich nicht gekümmert?" „Nee, der war den ganzen Tag arbeiten und wollte abends entweder vögeln oder pennen, auf das Kind hatte er irgendwie keine Lust..." Annalena begann zu weinen. „Hey, es ist okay Anna... Daniel ist einfach ein selbstsüchtiges Arschloch, dich trifft keine Schuld." „Trotzdem habe ich versagt..." „Warum das denn?" „Ich dachte, dass ein zweites Kind die Lösung wäre und ließ mich aber mit einer fremden Eizelle befruchten, in der Hoffnung, dass Daniel sich dann wieder für mich interessieren würde. Für ihn war ich aber trotzdem nur die Maschine, die ihm jetzt ein zweites Kind gibt..." „Hat er keinen Verdacht auf Fremdgehen geschöpft..?" „Er hat mich mehrere Male in der Ehe vergewaltigt, als ich ihm nicht das gegeben habe, was er wollte..." Annalena senkte ihren Blick. Alice wusste nicht, was sie sagen wollte. Sie wollte sie umarmen, aber sie auch nicht verletzen. „Willst du dich anlehnen? Ich würde dich gerne umarmen, will dich aber auch nicht verletzen..." Annalena lehnte sich gegen Alice' Schulterpartie. Es war ein Moment der Stille. „Was ist passiert, als dein zweites Kind kam?" Alice war doch sehr neugierig; Annalena hatte sich etwas beruhigt. „Naja, bei Mila war es deutlich ruhiger, sie war so gut wie nie krank und schlief viel, dennoch war sie etwas dunkler geraten, weil es ja nicht meine Eizelle war..." „Hat Daniel nichts gesagt?" „Der hat das Kind nicht mal angesehen, er überließ alles mir und ging nur noch Geld nach Hause zu bringen. Manchmal brachte er Essen mit, aber..." „Alles in Allem war es eine sehr toxische Beziehung..." „Ja... und jetzt will er mir die Beiden wegnehmen." „Nee oder?!" „Doch..." „Wir müssen ihn überführen!" „Ja..." da klingelte Alice' Handy. Es war Sahra. „Hey Hase, was gibt's?" „Wann kommt ihr wieder?" Fuck, die Zeit. „Oh, ich hab gar nicht auf die Uhr geschaut, tut mir leid Rosa. Wir machen uns sofort wieder auf den Weg zu dir. Ich liebe dich." „Ich dich auch." Alice legte auf. „Weiß Sahra davon, also der toxischen Beziehung mit Daniel?" „Ja, sie weiß alles, was in den letzten Jahren gelaufen ist. Sonst wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier..." „Sag das nicht Anna, du bist eine unglaublich starke Frau und wenn du Hilfe brauchst, will ich auch für dich da sein." Annalena lächelte und umarmte Alice. „Danke." Alice holte ihren Onesie heraus. „Was nehmen wir eigentlich für Sahra mit?" „Wie wäre es damit?" Alice zog einen Perry-Onesie hervor. Annalena begann zu lachen und stimmte Alice zu diesen Onesie einzupacken.

*Du bee du bee du wa, du bee du bee du wa, Peeeerry*

Mit gepackten Taschen standen Annalena und Alicewieder vor Sahras Tür und klingelten. „Hast du noch keinen Schlüssel?" „Nein,natürlich nicht" antwortete Alice amüsiert. „Na, ausgelutscht?" platzte Sahraraus. „Immer doch" zwinkerte Alice ihr zu; „Wir haben noch etwas mitgebracht..."„Etwas ist gut Lille.. Willst du umziehen?" „Ja zu dir.." Alice küsste Sahra.Annalena begann nach Taschen zu greifen, doch machte dabei die Rechnung ohneSahra und Alice. „Wowowowowow Frau Baerbock, das lassen wir mal ganz schnellbleiben!" riefen die Beiden im Chor „Aber..." „Anna, du sollst dich schonen," warfAlice ein „Setz dich bitte aufs Sofa, wir regeln das schon" fügte Sahra an.„Wir sind jetzt der Markt" scherzte Alice, kassierte dafür aber einen bösenBlick von Sahra. „Was hast du da eigentlich alles mitgebracht?" „Ach, dies unddas..." „Wie?" „Bisschen Deko, ein wenig Essen zum Verwerten, ein paar Klamotten,sollte ich mal länger bleiben..." „Gefallen dir meine Klamotten etwa nicht,Alice?" Sahra sah sie mit großen, vorwurfsvollen Augen an. Beide begannen zulachen und fielen in einen intensiven Kuss. Annalena fühlte sich ein wenigüberflüssig und begann zu weinen. Alice fiel dies auf, stieß Sahra an unddeutete auf Annalena. „Du weißt, dass sie etwas für dich empfindet Sahra, seietwas für sie da." Alice, was zum? Seit wann kümmerte es sie, wie es anderenLeuten ging? Sahra strich Alice über die Wange, „Du hast ja Recht, aber ichwill ihr keine falschen Hoffnungen machen." „Das sollst du auch gar nicht.Einfach nur ein wenig um sie kümmern, etwas Liebe und Aufmerksamkeit, dassbräuchte sie jetzt..." Sahra nickte. „Anna, habt ihr Popcorn mitgebracht?"„Alice, hast du Popcorn mitgenommen?" „Ja, such in den Taschen, ich gehe michumziehen." Alice verschwand im Badezimmer. ‚Mensch Lille, du hast ja eineOrdnung, die ist zum Schießen.' dachte sich Sahra. „Hey, soll ich dir suchen helfen?"„Mensch Anna, du sollst dich doch schonen..." „Wagenknecht, wenn ich dir helfenwill, dann will ich dir helfen und nicht, dass du mir den Moralapostel spielst,dass ich chillen sollte." Sahra blickte auf den Boden. Anna sah ihr direkt indie Augen, was bei 15cm Körpergrößendifferenz nicht schwer war. „Sahra, istalles in Ordnung?" „Ich weiß nicht, ob du hier sein solltest. Ich trage dieAngst in mir, dich zu belasten..." „Aber Sahra nein, nichts macht michglücklicher, als bei dir zu sein und mit dir meinen Sonntag zu verbringen..."„Aber, du hast doch Gefühle für mich...?" „Sahra, das ist Nebensache. Ich binfroh von meinem Mann getrennt zu sein und ihn bald vor Gericht zu zerren. Miteuch ist es sehr entspannt, die Atmosphäre ist so toll und..." Annalena durftenicht zu Ende sprechen, weil Wagenknecht ihre Lippen küsste. Annalenas Gesichtfärbte sich tief rot. „Wofür ist das jetzt Sahra?" „Weiß ich doch selbst nicht...Aber du sahst so aus, als ob du es hättest brauchen können..." „Danke Sahra, aberwas ist mit Alice?" „Es dürfte kein Problem darstellen, solange wir nichtmiteinander rumvögeln." Annalena sah sie etwas enttäuscht an. „Anna, egal wasist, ich bin für dich da, aber ich liebe nun mal Alice..." „Aber ich hab ein Kindvon dir!" „Wie bitte?!" Sahra stand wie angewurzelt da, mit offenem Mund. „Hey,was hab ich verpasst?" stieß Alice im Panda-Onesie dazu. „Was ist los Anna? Washast du mit meiner Rosa gemacht?" Alice rannte mit Sahra im Arm zum Sofa. 

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt