Based Alice?

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„Rosa, ich..." 

„Es ist alles gut Lille, auch ich bin nicht perfekt und überstürze einfach viel zu gerne, was leider immer zu etwas Unsachlichkeit führt. Ich war mir dessen nicht bewusst, dass du mir auch einfach nur zuhören wollen würdest und auch deine Zeit brauchst, um dich daran zu gewöhnen, mir zuzuhören und auch vernünftig zu antworten..." 

„Rosa, ich..."

„Nein ist schon gut Lille..." 

„Jetzt hör mir doch mal zu, Mensch! Ich liebe dich, ich will nur dich und die Differenzen zwischen uns bekommen wir bestimmt auch noch aus der Welt. Ich bin mir selbst bewusst, dass wir teils gegenteilige Ansichten haben, das interessiert mich aber nicht. Ich will, dass du mich dafür bestrafst, ich will, dass du den Kapitalismus aus mir herausprügelst, bis mein Körper eine Landschaft aus blauen Flecken ist..." 

„Alice, bitte, versuch dich zu beruhigen, du bist nicht bei dir..." 

„Nein, ich hatte nur ein Glas bisher, ich bin bei klarem Verstand Rosa." Sahra stockte der Atem und trank ihr Glas leer. Alice schaute sie an. Sahra schaute zurück. Sie saßen einfach nur da und blickten sich tief in die Augen. Keine der Beiden rührte sich. Alice biss sich auf die Unterlippe. Sahra schaute sie weiter an. 

„Willst du mich jetzt weiter so dämlich anschauen oder kuschelst du dich jetzt mal zu mir?" 

Wie aufs Kommando sprang Alice auf und legte sich halb auf Wagenknechts Schoß. Alice atmete tief ein. 

„Gefällt es dir?" 

„Ich liege bei der Rosa Luxemburg im 21.Jahrhundert auf dem Schoß, was könnte es denn besseres geben?" 

„Weiß nicht, Sozialismus?" 

„Sahra..." 

„Shhh, wir wissen beide, dass es noch bessere Sachen gibt..." 

„Zum Beispiel?" 

„Zum Beispiel dich, unter mir." 

„Oh... Willst du das wirklich?" 

„Wir können auch einen Film anschauen.." 

„Deinen eignen?" 

„Wenn du das willst..." 

„Nee eigentlich würde ich lieber den neuen Conjuring Film schauen" 

„Ok warte, den hab ich zufälligerweise da, wenn du mich aufstehen lassen würdest..." 

„Aber mir gefällt es gerade so gut auf deinem Schoß..." 

„Dann reich mir meine Fernbedienung, ich kauf ihn auf Amazon" 

„Sehr kommunistisch von dir..."

„Nee, eigentlich geht es mir gerade um das größtmögliche Glück für alle Personen, also eher utilitaristisch" 

„Das war auch ein Witz." 

Alice griff nach der Fernbedienung auf dem kleinen Wohnzimmertisch. Sahra startete den Film. Eigentlich hasst Alice Horrorfilme, weil sie immer Angst hat und danach nicht schlafen kann, allerdings wollte sie vor Wagenknecht wie die todesmutige Heldin dastehen, die sie zur Not in den Arm nimmt. 

Dies gelang ihr aber mehr schlechtals Recht, zu jeder Zeit zuckte Alice zusammen und zog sich eine Decke vor ihr Gesicht, weshalb Sahra sie in den Arm nahm und sprach: „Alice, wenn du nicht willst, musst du den Film nicht schauen, wir können auch jeden anderen Film schauen" 

„Nein, ich will diesen Film mit dir zusammen schauen und nichts anderes." 

„Aber ich merke doch, wie groß deine Angst davor ist." 

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt