Froschkönig.

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Triggerwarnung: Erwähnung von selbstverletzendem Verhalten

„Anna, wo bist du? Du sollst doch das Sofa nicht verlassen!" Sahra hörte die schluchzende Stimme aus ihrem Schlafzimmer. ‚Fuck, warum rennt sie ausgerechnet in mein Schlafzimmer?! Dort ist doch noch Alles chaotisch!' Doch die Tür ist zu. Sahra versuchte die Tür zu öffnen, scheitert jedoch. „Anna, mach die Tür auf!" Sahra hämmerte gegen die Tür. „Anna, du kannst vor der Realität nicht weglaufen. So werden deine Probleme nicht wirklich besser!" Das Schluchzen hörte auf. „Anna?" Keine Antwort. „ANNA?!" Sahra trat die Tür ein. Sie fand Baerbock mit einem Messer in der Hand vor. „Ich hab mich geschnitten..." Annalena saß wie eingefroren auf dem Bett. „LILLE!" Annalena griff nach Sahras Hand. „Bitte hol sie nicht." „Annalena, das muss versorgt werden!" Sahra setzte sich zu Annalena aufs Bett. „Du hast solch' ein perfektes Leben, schöne Wohnung, eine Frau die dich liebt und jetzt auch noch Mila..." Sahra sah Annalena verwirrt an. „Und was hab ich? Ich hab einen toxischen Ex-Mann, Luna und eine Tochter, die mich nicht liebt. Die Frau, die ich liebe hat eine andere Frau... Ich hab nicht mal ein Zuhause..." „Annalena, bitte..." „Warum kann ich nicht dein Leben haben?!" „Anna, du weißt genau, dass du das nicht haben willst! Mein Leben war oft genug die Hölle, du weißt, dass mein Leben absolut nicht beneidenswert ist! Aber das Leben besteht nicht nur aus Blitz und Donner, irgendwann kommt der Sonnenschein. Du bist jetzt gerade in der Phase, wo sich die Wolken verziehen und der Regen nachlässt, bis zum Sonnenschein dauert es aber noch..." „Aber Mila..." „Mila ist 6 Jahre alt, die versteht doch noch gar nicht, was sie spricht. Und du meintest doch selbst, dass sie meine Tochter ist. Die wird das schon selbst gemerkt haben. Sie fühlt sich bei mir wahrscheinlich nur endlich angekommen, weil sie nicht ganz so aussieht wie du und... Ich will dir deine Tochter nicht wegnehmen, du hast sie 9 Monate ausgetragen und 6 Jahre aufgezogen. Doch sollte sie sich an mir orientieren, dann wirst du das früher oder später hinnehmen müssen. Freu dich über Luna, freu dich, dass deine Kinder hier sind. Ihr seid in Sicherheit, deinen Kindern ist nichts passiert und daran wird sich bei uns nichts ändern. Für die Beziehung mit Alice kann ich nichts, man sucht sich seine Gefühle halt nicht aus, aber du wirst bestimmt irgendwann jemanden finden, der oder die der oder die Richtige ist." Sahra nahm Annalena vorsichtig in den Arm. „Was machst 'n du mit meiner Braut?" Alice stand in der Tür. Sahra ließ Annalena los. „Oh- Warte, das haben wir gleich" Alice holte Desinfektionsmittel und Küchenrolle aus eine der Schubladen. „Was machen die Mädels?" fragte Sahra. „Luna guckt fern, Mila liest ein Buch" antwortete Alice. „Was für ein Buch?" fragte Annalena. „Ach, irgendeins, was bei Sahra im Regal stand." „Wie bitte?!" Sahra blickte entsetzt zu Alice. „Keine Sorge, nichts Perverses.." „Aber die Bücher verstehen Kinder in dem Alter trotzdem nicht Lille. Kümmer' dich um Anna, ich muss wissen, was Mila da liest." Sahra rannte ins Wohnzimmer und sah Mila mit ihrem Faust in der Hand. „Mila Schätzchen, was liest du denn da?" „Da ist ein Mann, der redet mit einem anderen Mann und die mögen sich irgendwie nicht und irgendwie sind die voll komisch.." Sahra lachte, „Möchtest du nicht lieber ein schönes Märchen lesen?" „Den Froschkönig?" Milas Augen leuchteten. „Klar, komm mit." Luna sah weiter fern.

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt