Um Gabis Willen!

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-TW für sämtliche sensible Themen wie Alkoholmissbrauch, selbstverletzendes Verhalten, u.Ä.-

Neben Wagenknechts Bett standen mehrere leere Flaschen hochprozentigen Weins. Alice schob Mila aus dem Schlafzimmer. Die Kleine sollte nicht noch mehr mitbekommen. Sahra war nämlich nicht mehr im Schlafzimmer, sie stand auf der Terrasse. Alice rannte zu Sahra herüber und packte sie an den Schultern.

„Das kannst du nicht machen!"

„Lille, lass mich in Luhe!"

„Nein, Sahra, ich werde dich nicht in Ruhe lassen! Nicht, wenn du im Stande bist dir das Leben zu nehmen!"

„Was ist denn hier los?!" Annalena kam dazu, „Sahra, was hast du vor?" fragte sie besorgt.

„Das da halt irgendwie nicht funktioniert..." Sahra deutete auf ihren Arm, der stark blutete.

„Um Gabis Willen... Annalena, hol bitte den Verbandskasten aus dem Bad! Sahra, du kommst sofort wieder rein!"

Annalena hielt sich die Hand vor den Mund, ihr war schlecht von den offenen und blutigen Wunden, und rannte zum Badezimmer.

„Annalena, was ist mit Mama los?"

„Mila, bitte geh ein Buch lesen. Deiner Mama geht es gerade sehr, sehr schlecht."

„Aber warum? Ich will für sie da sein. Ich mache mir Sorgen um sie..."

„Mila, in solch' einer Situation kannst du Sahra nicht helfen. Mach was mit Luna, aber bitte halt dich da raus. Sahra würde nicht wollen, dass du sie so siehst und erlebst..."

„Aber mein Buch ist in unserer Höhle..."

„Der Faust, den du ihr enteignet hast?"

Mila nickte. Annalena verkniff sich das Lachen.

„Den kann ich dir jetzt leider nicht geben, außer du willst, dass ich in euer Geheimversteck eindringe..."

„Nein, nein, nein!"

„Willst du nicht etwas Anderes lesen? Sahra hat doch so viele Bücher hier, die du ihr noch enteignen kannst..." Annalena griff nach dem Verbandskasten. Mila lief ihr hinterher.

„Mila, bitte, das musst du wirklich Alice und mir überlassen... Willst du Sahra nicht ein schönes Bild malen? Da freut sie sich bestimmt."

Mila nickte, holte aus ihrer Schultasche Stift und Papier und setzte sich ins Esszimmer.

Luna saß im Wohnzimmer und sah Fern.

Alice trug in der Zwischenzeit Sahra von der Terrasse auf das Bett. Sahra wehrte sich mit aller (nicht vorhandener) Kraft gegen Alice' Handlung.

„Hör auf dich zu wehren Sahra, du machst es nur noch schlimmer!"

„Mach ich so oder so, ich mache Alles falsch..." Bevor sie sich weiter beschweren konnte, gab Alice ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Rosa, bitte sei still oder willst du, dass deine Tochter etwas mitbekommt?"

Sahra fasste sich an die Stirn, „Fuck, Mila..."

„Eben..." Alice legte Sahra ab und verschloss die Terrassentür, Sahra war zu schwach zum Laufen. Nach dem Verschließen der Tür, setzte Alice zu Sahra auf das Bett und strich ihr durchs Haar.

„Was stellst du bitte mit dir an? Ich meinte heute doch noch, dass wir dich ALLE brauchen..."

„Luna..." Sahra schloss die Augen.

„Was Luna? Wie Luna? ROSA! SAHRA!!" Alice schlug Sahra mehrfach (ungefährlich) ins Gesicht.

„VERDAMMT, ANNALENA!!" rief Alice durch die Wohnung.

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt