Alice ist doof.

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„Rosa mein Schatz, aufstehen." Alice küsste Sahra wach. „Ach komm lass mich schlafen Lille!" „Nix da!" Alice hob Sahra aus dem Bett in die Küche. „Hier ist dein Kaffee Sahra." Annalena drückte Sahra eine Tasse in die Hand und deckte mit den Mädels den Tisch. 

Alice kuschelte mit Sahra. „Ist das genug Ruhe?" fragte Alice während sie Sahra einen Kuss hauchte. 

„Das Bett wäre natürlich besser, aber du bist bei mir. Das ist ein kleiner Ausgleich..." Sahra lächelte ein wenig. 

„Wenn du willst, kann ich auch die Mädels zur Schule bringen Rosa..." schlug Alice vor.

„Nein, nein, überlass das mir..." 

„Ich will nur nicht, dass du dir zu viel Stress machst..." 

„Hast du etwa Angst um mich?" fragte Sahra lachend. Alice küsste sie auf die Lippen, Sahra erwiderte den Kuss. Alice griff um ihre Taille und zog Sahra zu sich heran, diese stellte ihre Tasse auf der Arbeitsplatte ab und griff nach Alice' Gesicht. Sahras Bauch begann zu kribbeln. 

„Kommt ihr Beiden ins Esszimmer?... Was macht ihr da?" Mila neigte den Kopf zur Seite. 

„Rosa, dein Kind will, dass wir zum Essen kommen." „Na dann kommen wir zum Essen." Sahra hängte sich an Alice heran und Alice griff nach Sahras Kaffeetasse.

„Fahrt ihr heute Beide ins Büro?" „Ja. Sahra muss ihre Abwesenheit gestern ausbügeln." „Und was machst du? Wie ich gehört habe, hast du deinen Austritt beim Gauland abgegeben?" „Ich bleibe ja trotzdem vorerst im Bundestag, aber halt ohne Fraktion. Ich unterstütze Sahra einfach aus dem Hintergrund." „Sicher, dass du ihr helfen wirst?" fragte Annalena skeptisch. Alice sah zu Sahra und küsste sie. 

„Ach, das wird schon. Alice liest einfach Theorie in ihrem Büro. Ich installiere einfach Discord, dann kann ich ihr beim Verstehen helfen und sie kann einen Blick auf meine formulierten Texte haben. Lille, natürlich musst du dir dann auch Discord installieren" merkte Sahra an. 

„Und wann liest Alice Faust?" „Hab ich schon Mila." „Echt?" „Jeder liest Faust, wenn er Abitur macht." „Und wie fandest du ihn?" 

‚Sag jetzt bloß nichts Falsches' dachte sich Alice. „Naja, ich fand ihn speziell. Faust als Person finde ich schrecklich merkwürdig, aber der gesamte Plot scheint mir doch eine gute Kritik am damaligen System zu sein." Mila nickte, verstand aber kein Wort. 

„Spätzchen, wenn du älter bist, erklären wir dir das Problem mit der damaligen Gesellschaft." Mila nickte und biss in ihre Schnitte. 

„Bringt Sahra uns heute wieder?" meldete sich Luna zu Wort. Annalena sah zu Sahra. „Keine Sorge Luna, wenn du nicht mitfahren willst, kannst du gerne mit deiner Mutter Bahn fahren, ich zwinge dich zu Nichts." Luna sah zu Annalena. „Sie fährt Mila so oder so zur Schule. Wenn du mit mir fahren willst, musst du das sagen, dann ziehe ich mir andere Klamotten an. Das Ding sollte eh mal in die Wäsche." Luna nickte.

„Dann macht euch mal fertig. Oder wollt ihr noch was essen?" Die Mädchen schüttelten mit ihren Köpfen und gingen ins Badezimmer.

„Sahra, wo habt ihr meine Klamotten hin gepackt?" „Die sind irgendwo in den Unmengen von Taschen, die wir noch nicht ausgeräumt haben. Guck einfach nach" antwortete Alice; „Danke ‚Sahra'" Annalena verließ den Raum ebenfalls. 

„So Rosa, jetzt sind wir alleine" sprach Alice und deutete mit ihren Augenbrauen. „Ach Lille, wenn die weg sind, ist nur noch Annalena hier..." „Und dann müssen wir zum Bundestag..." „Ja komm, wir können ja über Discord kommunizieren und uns verabreden. Mehr als Bürojob ist doch heute eh nicht, oder?" „Ja, ist trotzdem nicht das Gleiche..." „Ach komm, da müssen wir durch. Muss der Kipping ja zeigen, wer der Boss der Linken ist." „Geh mir weg mit der Kipping, der kleine Pumuckl ist mir echt zuwider." „Naja, du musstest immerhin nicht schon mit der schlafen..." „WIE BITTE?!" „Ach nichts." Sahra gab Alice einen Kuss und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. 

„Sahra, machst du mir wieder die Haare?" „Hol mir einen Kamm und setz dich aufs Bett, ich will mir noch was Anderes anziehen." Mila zog den Kamm aus ihrer Tasche, setzte sich aufs Bett und nahm die Plüschkatze in den Arm. Sahra zog ihre Jeans noch hoch und setzte sich zu Mila. „Willst du dir irgendwann eine Katze kaufen?" „Ach ich weiß nicht, ich bin eigentlich eher der Hundemensch..." „Aber?" „Wegen der Arbeit wäre nicht viel Zeit für einen Hund..." „Aber dann würde eine Katze doch passen..." „Ach mal schauen, lass uns erstmal in einen Alltag reinkommen bevor wir über sowas nachdenken." „Holst du mich von der Schule ab?" „Nein, ich muss doch heute wieder arbeiten. Du fährst mit Annalena und Luna mit der Bahn." 

„Und was mache ich dann?" fragte Mila. Sahra begann zu lachen. „Du machst deine Hausaufgaben und dann kannst du irgendwas lesen." „Egal was?" „Egal was. Aber wehe Annalena muss dich wieder vorzeitig abholen, dann gibt's Ärger." „Und wenn ich früher Schulschluss als Luna hab?" „Dann setzt du dich in die Hausaufgabenbetreuung und wartest, bis Luna Schluss hat." „Und wann können wir zusammen lesen?" „Das hängt davon ab, wie viel Arbeit liegen geblieben ist, aber früh werde ich sicherlich nicht nach Hause kommen mein Spatz." Mila verschränkte die Arme. Sahra würde nicht nach Hause kommen können, um noch mit Mila zu lesen, das gefiel Mila nicht. 

„Vielleicht kommt Alice ja früher nach Hause..." „Die ist aber doof, mit der will ich nicht lesen!" „Dann gehst du halt alleine lesen, aber mach dir keinen Kopf, ich komme so früh es eben geht nach Hause. Und jetzt komm Schuhe anziehen, wir müssen gleich los." Widerwillig ging Mila in den vorderen Hausflur und zog sich ihre Schuhe an.

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt