Alles auf Linda.

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„Und benimm dich Luna!" kam es mit Annalenas Stimme vom Flur. Alice und Sahra erschreckten sich, und drehten sich panisch um. 

Annalena kam zur Tür hinein, „Oh, entschuldigt, ich wollte euch nicht stören, nur das Geschirr wegbringen... Wo ist Mila?" 

„Zieht sich um und putzt Zähne" antwortete Alice. 

„Alleine?" 

„Ja, warum nicht?" 

„Naja, sie ist gerade mal 6 Jahre alt, man sollte ihr schon noch die Klamotten rauslegen, sonst wird es ein wenig durcheinander" merkte Annalena skeptisch an. 

 „Alice, schaust du nach ihr? Ich ziehe mich in der Zeit im Schlafzimmer um." 

„Warum schaust du nicht nach ihr?" 

„Weil ich sie noch zur Schule bringen muss, warum denn sonst?" 

„Könnten wir sie nicht mit Luna in die Bahn zur Schule schicken?" 

„Du Alice, nach dem, was gestern Abend war, würde ich das Mila nicht zumuten" wandte Annalena ein. 

„Genau, deswegen fahre ich sie" stimmte Sahra der Brünette zu. 

„Willst du dann alleine zum Bundestag fahren?" Alice senkte ihre Stimme und sah Sahra betrübt an. 

„Lille..." Sahra griff Alice an die Panda Öhrchen ihres Onesies, „du weißt, ich würde nur allzu gerne mit dir zusammen zum Bundestag fahren und mit dir Hand in Hand die Treppen hochgehen, aber..." 

„Es geht nicht, ich hab's auch schon gemerkt... Annalena, wie lange bist du eigentlich noch krankgeschrieben?" fragte Alice plötzlich. 

„Sonntag, warum?" entgegnete Baerbock verwirrt, warum sollte Alice das interessieren? 

„Dann könntest du mit Sahra demnächst die Kinder wegbringen, Wege sparen..." 

„Alice, halt, wir wissen doch gar nicht, ob sie auch Montag wieder arbeiten gehen könnte, außerdem streben wir es ja nicht an sie auf Dauer hier zu behalten!" wandte Sahra schockiert ein. 

„Wollt ihr mich etwa loswerden?" fragte Annalena erschrocken. 

„Nein! Versteh mich nicht falsch, ich mache mir nur Sorgen um deine Gesundheit. Aber du weißt doch selbst, dass diese Wohnsituation kein erstrebenswertes Leben ist." Sahra versuchte einfühlsam zu wirken, schließlich wollte sie Annalena ja nicht verjagen. 

„Ich kann ja Linda fragen, ob ich zu ihr ziehen könnte..." überlegte Annalena, klang aber sehr unsicher dabei. 

„Naja, sie scheint sich schonmal genug um dein Kind zu sorgen..." Alice prustete los und ging zu Mila ins Bad. 

„Annalena..." 

„Sahra..." 

Sahra nahm Annalena in den Arm, „Wenn du noch nicht willst, musst du noch nicht ausziehen..." 

„Ich wüsste auch nicht wohin... Klar könnte ich zu Linda ziehen, aber dafür brauche ich mehr Zeit um sie kennenzulernen, ist ja nicht wie bei Alice und dir, wo das auf den ersten Blick funktioniert hat..." Sahra begann los zu prusten, „Wie man's nimmt." 

„Naja, ihr seid seit anderthalb Wochen zusammen und sie lebt schon bei dir... Und Linda klammert halt sehr, was ich gerade nicht so gebrauchen kann." 

„Naja, Linda ist halt verliebt und wenn man frisch verliebt ist, dann will man so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Hast du denn schonmal mit ihr darüber gesprochen?" 

„Sie weiß halt nur, dass Daniel und ich geschieden sind und uns um die Mädels streiten..." 

„Nimm mir das nicht übel, aber wenn du ihr nicht sagst, was los ist, kann sie auch nicht verstehen, warum du erstmal Distanz willst." Sahra sah Annalena ernst an, sprach aber gelassen. 

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt