16.07. Part 2

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Nach dem Frühstück zogen Alice, Mila und Sahra sich für die Fahrradtour um. Alice holte die Fahrräder und schloss den Kind-Anhänger an Sahras Fahrrad an. Sie wollte nichts riskieren, nicht, dass ihre Narbe schmerzen würde während der Fahrt. Sahra nahm die Kühltaschen heraus, stellte die Lunchboxen mit Kühlakkus in die Taschen und brachte sie zu Alice. Mila hatte sich in der Zeit Bücher geholt und legte diese in den Anhänger. 

„So Spätzchen, Einschmieren!" Sahra hatte bereits die Sonnencreme in der Hand und sich damit eingeschmiert. 

„Muss das sein?" 

„Ja, sonst muss ich dich zwei Wochen mit Aloe Vera einschmieren, damit deine Haut sich von den Verbrennungen erholt. Also, lieber heute zweimal mit Sonnencreme einschmieren oder zwei Wochen lang?" 

„Na gut..." gab Mila nach und ließ sich von Sahra mit dem weißen Zeug einschmieren. 

„Schmierst du mich auch ein?" fragte Alice verführerisch, als Mila schon in dem Anhänger saß. Sahra nahm die Tube, machte einen großen weißen Klecks auf ihre Hand und gab Alice eine Backpfeife mit dieser Hand. „Ach Mensch Sahra, solch eine Verschwendung an Sonnencreme..." 

„Bei deiner Hautfarbe ist die Menge leider nötig Lille." Liebevoll schmierte Sahra Alice' Gesicht, Nacken und Dekolleté ein, wofür Alice ihr einen dankbaren Kuss gab. 

„So, dann können wir ja los" sprach Sahra und schwang sich ebenfalls auf ihr Fahrrad. Während der Fahrt las Mila mit ihren Kopfhörern. 

Ab und zu machten Sahra und Alice ein paar schöne Bilder von der Landschaft oder lustige Selfies, bis sie nach anderthalb anstrengenden Stunden am Ziel ankamen. 

Alice breitete die Picknickdecke aus, während Sahra einen portablen Sonnenschirm aufstellte. Gemeinsam verluden sie das Essen aus dem Anhänger auf die Decke und sorgten dafür, dass sie alle im Schatten saßen. 

„Erst das Essen oder erst die Geschenke?" fragte Mila. 

„Ihr könnt ja essen, ich will erstmal schwimmen!" sprach Sahra. 

„Ohne mich?" fragte Alice empört. 

„Ich will hier nicht alleine sitzen..." gab Mila kleinlaut zu. 

„Na dann gehen wir erstmal eine Runde schwimmen" lachte Sahra und entledigte sich ihrer Kleidung. Da der See etwas abgelegen war, waren sie nur zu Dritt dort. Alice tat es Sahra gleich. Gegenseitig schmierten sie sich die frei gewordenen Stellen mit Sonnencreme ein. Dazu schmierte Sahra Mila nochmals mit Sonnencreme ein und schon sprinteten alle ins Wasser. 

„Mila, schwimm bitte nicht so weit raus!" rief Sahra Mila hinterher, während sie mit Alice im Arm die Sonne im Wasser genoss. 

„Du bist so wunderschön..." seufzte Alice. 

„Ich liebe dich..." sprach Sahra. 

„Nimm mir das nicht übel, allerdings zieht mein Unterleib. Ich lege mich schonmal auf die Decke" sprach Alice nach kurzer Zeit und löste sich von Sahra. Mila schwamm Alice hinterher. 

Sahra schwamm noch eine extra Runde und verließ dann ebenfalls das Wasser. Mila las in ihrem Buch und Alice lag auf ihrem Bauch auf einem Handtuch in der Sonne. Sahra nahm dies zum Anlass, setzte sich auf Alice' Rücken und begann sie zu massieren. 

„Hm? Sahra, das ist doch meine Aufgabe..." wandte Alice entsetzt ein. 

„Das ist mir egal, ich will das so" entgegnete Sahra. 

„Ich will aber langsam essen..." sprach Alice und drehte Sahra unter sich drunter. 

„So gefällt mir das schon viel besser" hauchte Alice und Sahra begann zu lachen. 

„Mich essen? Aber nicht vor dem Kind!" scherzte Sahra. 

„Ihr seid echt peinlich!" rief Mila. Daraufhin lachten beide Frauen. 

„Na komm Rosa, wird Zeit für Geschenke" sprach Alice und ließ schweren Herzens von Sahra ab. Mila nahm ein kleines Säckchen mit dem Plakat aus dem Anhänger hervor. Dazu holte Alice den in Geschenkpapier gewickelten Bilderrahmen. Da Alice drauf bestand, packte Sahra den Bilderrahmen zuerst aus. 

„Das Riesending hast du extra mit hierher genommen? Du bist doch bescheuert!" rief Sahra vor Begeisterung und fiel Alice in die Arme. Vorsichtig tippte Mila Sahras Rücken an und hielt ihr das Säckchen entgegen. 

„Oh, was hast du denn da?" Sahra rieb sich zunächst die Hände trocken und nahm danach das Säckchen entgegen. 

„Oh, eine Kette. Willst du sie mir anlegen?" 

„Ja!" rief Mila begeistert und lief hinter Sahras Rücken. Sahra hielt Mila die Kette entgegen und ließ sie von Mila verschließen. Anschließend nahm sie Mila in den Arm und bedankte sich bei ihrem Kind. 

„So und jetzt gibt's Essen!" rief Alice und hielt Sahra eine Benjamin Blümchen Torte entgegen. 

Sahra schüttelte mit ihrem Kopf und nahm die Pappteller zur Hand. Mila brachte noch die Boxen aus den Kühltaschen. 

Alice zündete einige Wunderkerzen und trällerte ein Ständchen für Sahra, was Sahra zwar merklich peinlich war und sie nur lachen ließ, aber trotzdem gefiel. 

„So und jetzt nochmal auf sächsisch!" rief Mila. 

„Nein!" entgegnete Sahra und küsste Alice schnell, bevor sie damit anfangen konnte. Sie schnabulierten gemeinsam das ehemals eingepackte Mahl und natürlich die beste Torte der Welt (neben denen, die mein Mamer macht). 

Mila begann wieder zu lesen. Sahra kuschelte sich an Alice heran und strich ihr über den Bauch immer tiefer, bis Alice nach ihrer Hand schnappte und wieder auf ihren Bauch führte. Sahra ließ sich das nicht gefallen, fuhr mit ihrer Hand unter Alice' Badeanzug und legte ihre Finger um Alice' Nippel. Alice zuckte daraufhin zusammen und griff sofort an ihre Brust. 

„Was hast du vor?" 

„Ich habe schon Lust..." 

„Aber ich hab da schon was für heute Abend vorbereitet..." Sahra sah schockiert zu Alice, diese nickte einfach nur schelmisch. „Deswegen holen wir die Klumpen auch nicht heute Abend, ich hab das hinterrücks mit Janine und Susanne abgesprochen." 

Sahra war schockiert, wie viel Alice ihr verheimlicht hatte, allerdings freute sie sich insgeheim auf Alice' Pläne, ohne Konkretes zu wissen. Friedlich nickte Sahra auf Alice' Brust ein und genoss die Präsenz der Blondine. 

Alice ließ sich von Mila ein Buch reichen und las dieses, bis Sahra wieder die Augen öffnete. „Na, ausgeschlafen?" fragte Alice lachend. 

„Ja und es war wunderschön dort" schwärmte Sahra. 

„Warst du bei Goethe und hast mit ihm über den Faust gesprochen?" scherzte Alice. 

„So sehr ich Goethe liebe, nein. Ich hatte mit dir im Garten gesessen und eine Tasse Tee getrunken" antwortete Sahra. 

„Tee?" lachte Alice. 

„Ja und es war wunderschön" sprach Sahra.

Gegensätze ziehen sich an... und aus ;)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt