Kapitel 152

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“Grüß deine Familie ganz lieb von mir, ja. Ich freue mich schon auf sie.” sagte Steffi Wincent noch, als sie sich am Morgen verabschiedeten. Bisher war geplant, dass sie am Freitag nach der Arbeit zu ihnen kommen würde und sie dann das Wochenende bei seiner Familie verbringen würden. Auch wenn Steffi natürlich hoffte, dass sie den Abend an ihrem Jahrestag auch ein wenig Zeit für sich hätten. Auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, was sie ihm schenken sollte. Da würde sie gleich auf der Arbeit direkt mal mit ihrer Kollegin drüber sprechen. Sie war schon etwas aufgeregt, nach so langer Zeit wieder ins Büro zu fahren. Was hatte sie wohl verpasst? Und wie viel Arbeit wartete auf sie? Im Büro angekommen freuten sich alle, dass sie endlich wieder da war und wollten natürlich erstmal wissen, wie es ihr nach dem Unfall ging und ob sie jetzt wieder fit wäre. Sie nahm sich Zeit, in jedem Büro vorbeizuschauen und jedes Mal wieder die Fragen zu beantworten, ehe sie sich an ihren eigenen Platz traute. in Ihrem Büro wurde sie schon freudig von ihrer Kollegin und der Praktikantin empfangen. Sie hatten sogar ein großes Welcome Back Schild gebastelt und Süßigkeiten auf ihrem Platz verteilt. “Ach ihr seid ja süß.” freute sie sich. “Schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich alle sehr vermisst.” kam da ihr Chef ins Büro, um sie persönlich auch nochmal zu begrüßen. “Bevor du dich gleich wieder in die Arbeit stürzt, hast du mal 5 Minuten für mich?” Steffi nickte. Wahrscheinlich wollte er von ihr hören, dass sie wieder voll einsatzbereit war und sie kurz auf den neuesten Stand bringen.

 [2] “Pass auf, bevor du es von den anderen erfährst, würde ich es dir gerne selber erzählen. In den letzten Wochen hat sich einiges geändert.” Steffi schaute ihn etwas irritiert an. Was kommt denn jetzt? “Also, Leyla, die Praktikantin hat hier während deiner Abwesenheit echt einen super Job gemacht und echt viele Aufgaben von dir abgefangen.” “Ja, da bin ich ihr auch super dankbar für. Aber ihr Praktikum ist doch bald zuende, oder? Dann bleibt ja wieder alles an mir hängen.” “Steffi, genau das ist der Punkt. Durch deinen Ausfall haben wir alle erst gemerkt, wie viel du wirklich für uns alle hier gemacht hast. Ja, Leylas Praktikum ist bald zuende. Aber sie ist auf der Suche nach einem festen Job. Und wir haben uns überlegt, warum soll sie denn suchen, wenn sie den eigentlich schon gefunden hat.” er schaute sie erwartungsvoll an. “Wie gefunden? Welchen Job denn?” “Na Deinen, Steffi.” Ihr Chef hielt die Hände in die Luft, als ob er eine krasse Erfindung gemacht hätte. “Meinen? Und...was mache ich dann??” Steffi stand nun völlig auf dem Schlauch. “Na du kannst wieder das machen, das du ursprünglich mal gemacht hast. Kümmere dich um das Gesundheitsmanagement. Alle anderen Aufgaben wird Leyla dir abnehmen, die du noch nebenbei gemacht hast. Die füllen ja eine komplette Stelle aus.” Ach was, das sagte Steffi ihnen schon seit Ewigkeiten. Aber Moment, hatte sie das wirklich alles richtig verstanden? “Also Leyla wird als zusätzliche Mitarbeiterin eingestellt? On Top? Und ich mache dann wirklich nur das Gesundheitsmanagement?” fasste sie seine Worte nochmal zusammen. Das konnte sie im ersten Moment gar nicht glauben. “Ja, genau. Wurde auch schon alles vom Vorstand genehmigt. Zum 01.05. wird es umgesetzt. Also kommende Woche.”Steffi wusste immer noch nicht wirklich, was sie dazu sagen sollte. Es kam ihr vor, wie ein Traum.

[3] Sie holte tief Luft und langsam realisierte sie, was ihr da gerade erzählt wurde. Sie sollte wieder das machen, was sie so geliebt hatte. Wofür sie mal Zeit hatte, die ihr dann genommen wurde. Jetzt würde sie das alles wiederbekommen. Und zusätzlich eine neue Kollegin, die sie echt gerne mochte. Und in dem Moment kam ihr noch ein Gedanke, mit dem sie schon länger gespielt hatte. “Das ist ja wirklich großartig. Wahnsinn. Danke, dass du dich dafür so eingesetzt hast. Das ist echt toll. Aber ich hätte da noch eine Bedingung.” Ihr Chef sah sie etwas verwundert an. “Naja, nicht Bedingung, eher ein persönliches Anliegen.” korrigierte Steffi. “Besteht die Möglichkeit, dass ich das in Teilzeit, in einer 4-Tage-Woche machen kann? Ich würde mich gerne etwas zurücknehmen, nachdem, naja du weißt, was letztes Jahr war. Durch meine Auszeit jetzt habe ich gemerkt, dass ich einfach diesen Ausgleich brauche und ich will mich nicht mehr so überarbeiten. Wenn ich einen Tag die Woche frei hätte, könnte ich mich viel besser erholen.” Und Wincent sehen, dachte sie still dazu. 

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt