Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)

Kapitel 243

Der große Kater blieb bei beiden am nächsten Morgen zum Glück aus und sie schafften es sogar, mit seiner Mum und Shayenne zu frühstücken. “Wars noch ne wilde Party gestern?” “Ach was heißt wild? Der Bus steht noch.” grinste Wincent und biss von seinem Brötchen ab. Angela schüttelte den Kopf. “Was habe ich da nur großgezogen.” “Hey, ich bin ja wohl gut gelungen.” Shayenne schaute sie triumphierend an. “und ich nicht, oder was?” grummelte Wincent und schaute seine Schwester böse an. “Du bist der größte Chaot der Welt.” neckte Shayenne ihn weiter. “Steffi, sag doch auch mal was dazu.” jammerte Wincent. “Was soll ich dazu denn sagen? Sie hat ja Recht.” grinste auch Steffi ihn an. “Ach ihr seid doch echt Scheiße. Wo ist denn eigentlich Jonas? ich kann hier mit euch auch echt mal männliche Unterstützung gebrauchen.” “Der kommt heute Abend. Da seid ihr doch noch da, oder?” Wincent nickte. “Klar, die ganze Fanpost wird auf jeden Fall noch Zeit in Anspruch nehmen, und mit Amelie bin ich auch noch verabredet, wir müssen einiges zum Merch besprechen.” “Na dann los.” Shayenne sprang auf und holte eine große Kiste mit der Post, die sie schon aus dem Postfach abgeholt hatte. Die nächsten Stunden verbrachten sie dann damit, Post zu öffnen, zu sortieren und wieder versandfertig zu machen. Zwischendurch schnappte Steffi sich Wincents Handy, um ein Live-Video zu starten. Wie auf Knopfdruck grinste Wincent in die Kamera. “Moin Leute. Ich hoffe, ihr hattet einen guten Tag. Ich bin mal wieder für einen Tag zuhause und kümmere mich um eure Fanpost. Das ist ja echt immer Wahnsinn, was ihr euch da einfallen lasst. Ich versuche, heute ganz viel zu beantworten und Autogrammwünsche zu erfüllen.” Steffi schwenkte mit der Kamera über den Tisch, auf dem sie die Post ausgebreitet hatten. “ich hab dabei auch fleißig Unterstützung, also nicht wundern, wenn hier ab und zu auch andere Stimmen zu hören sind. Steffi, lies doch mal vor, was so im Chat steht. Vielleicht kann ich da ja auch noch die ein oder andere Frage beantworten.” “Kannst du denn gleichzeitig reden und schreiben?” kam es frech von Shayenne im Hintergrund. “Ey, ich werde hier heute nur fertig gemacht. So ist das also mit der Unterstützung, die man hier zuhause kriegt.” Steffi räusperte sich. “Ich will ja nichts sagen, aber die gleiche Frage kam gerade auch mehrmals im Chat.” Wincent zog eine Augenbraue hoch. “Auf welcher Seite seid ihr hier eigentlich?” lachte er. Dann quatschte er noch ein bisschen über die anstehenden Konzerte. “Hier kommt auch ganz häufig die Frage, ob du nach den Konzerten eigentlich frei hast oder was dann ansteht.” fasste Steffi einige Fragen zusammen. “Also es ist viel geplant. Einige TV-Shows.” Er blickte zu Steffi. “Darf ich das schon sagen? Egal, ich sag ja nicht, welche.” grinste er. “Joar und zum Herbst hin wollen wir am neuen Album basteln und schonmal ein paar Songs schreiben. Aber ein paar Tage Urlaub machen wir auf jeden Fall auch. Ich kriege schon ganz böse Blicke von Steffi hier.” “Wo wollen wir denn hin?” las Steffi weiter vor. “Gute Frage, oder? Haben wir selber noch nicht überlegt.” kommentierte Steffi direkt. Auch Wincent schaute fragend in die Kamera. “Ne, stimmt, aber irgendwas werden wir da schon finden.” Nach ein paar weiteren Fragen jammerte Wincent dann irgendwann, dass ihm langsam die Hand weh tat vom vielen Schreiben Und Steffi beendete den Live-Stream. “Wir sind jetzt auch schon 4 Stunden dabei, wird Zeit für ne Pause.” Shayenne schnappte sich den nächsten Stapel fertiger Post und packte sie zurück in den Karton. “Das können Jonas und ich nachher zur Post bringen.” Wincent sah sie dankbar an. “Danke, du bist ein Schatz. Ich würde dann gleich mal Amelie anrufen, wenn das passt?” “Klar, ich kümmere mich dann mit eurer Mum ums Essen.” “Winnie, können wir heute Abend was spielen? Oder musst du noch arbeiten?” frage Shayenne ihn dann erwartungsvoll. Wincent zögerte. Es waren noch einige Autogrammwünsche offen und nach dem Telefonat mit Amelie warteten bestimmt noch weitere Aufgaben, die eigentlich mal erledigt werden müssten. Und er wollte auch unbedingt mal wieder ein bisschen aktiver bei Instagram sein, Stories schauen und Beiträge liken, weil er wusste, wie sehr sich auch da die Fans drüber freuten. Steffi warf ihm einen ernsten Blick zu. Sie wusste, was wohl gerade in seinem Kopf abging und hoffte, dass er jetzt aber an seine Familie und nicht an Arbeit denken würde. Wincent registrierte den Blick und ihm war klar, was Steffi ihm damit sagen wollte. “Machen wir, Süße. Versprochen.” Shayenne umarmte ihn kurz und verschwand dann mit der Post im Flur. Zufrieden lächelte Steffi ihn an. “Gute Entscheidung. Den Rest können wir morgen noch machen. Aber Shayenne braucht die Zeit mit dir.” Wincent seufzte. “Ich weiß. Ich brauche die Zeit mit ihr ja auch. Genau so wie mit dir. Und wegen Urlaub überlegen wir uns wirklich was, ja?” Steffi nickte ihm zu. “Na klar, wir kriegen das schon hin.” Wincent stand auf und zog sie in seine Arme. “Danke für das alles hier, und dass du mir immer den Rücken freihälst. Ich glaube, die Fans haben sich über das Live-Video gefreut.” “Natürlich haben sie das. Wenn du willst, kann ich nachher auch noch ein paar Stories machen, wie du beim Spielen verlierst.” Dann zog sie seinen Kopf zu ihrem und gab ihm einen langen Kuss. Wincent wollte sich gar nicht mehr von ihr lösen, aber Steffi schob ihn sanft von sich. “So, du arbeitest jetzt noch ne Stunde ich kümmere mich um das Essen.” Etwas maulig schnappte Wincent sich seinen Laptop. Während Wincent sich mit seinem Laptop in sein Zimmer zurückgezogen hatte, um einige Mails und das Gespräch mit Amelie zu erledigen, machten Angela und Steffi sich in der Küche an das Abendessen. “Es ist schön, euch so glücklich zu sehen.” Angela strich Steffi über den Arm. “Aber du siehst trotzdem sehr müde aus. Geht es dir wirklich gut?” Steffi fand es immer wieder faszinierend, wie empathisch Angela war und das ihr einfach nichts entging. “Es war viel los in letzter Zeit, wir hatten viel Streit, aber das ist alles geklärt.” versicherte sie ihr. “So wirkt ihr auf jeden Fall. Ich weiß, dass du es mit Wincent wohl nie leicht haben wirst, aber er versucht wirklich alles, damit eure Beziehung das schafft. Ich habe es noch nie erlebt, dass er sich wirklich so viel Zeit nimmt und seine Partnerin in alles mit einbezieht. Bis auf Shayenne und Amelie hat hier auf jeden Fall noch nie ne Frau mit ihm seine Fanpost sortiert.” schmunzelte sie. “Mir macht das auch echt Spaß. Natürlich nutze ich die Zeit auch, um bei Wincent zu sein, aber ich finde es auch total spannend, so viel aus seinem Leben mitzubekommen. Wir sind zwar jetzt schon 1,5 Jahre zusammen, aber trotzdem gibt es noch so vieles, was ich aus seinem Leben nicht kenne. Und wenn er auf Tour ist, ist eh jeder Tag anders. Ich liebe einfach die Leute da und bin gerne mit denen zusammen. Ich wäre auch gerne viel öfter dabei, aber das geht eben nicht.” seufzte sie. “Ich finde es eh bewundernswert, wie du das alles neben einem Bürojob machen kannst, auch wenns nur 4 Tage die Woche sind.” Steffi zuckte mit den Achseln. “Manchmal weiß ich das auch nicht. Und ich merke aber auch, wie meine Arbeitsqualität darunter leidet. Mir macht das einfach nicht mehr so viel Spaß und der Stress da wird immer mehr.” Da hatte Angela wohl noch einen Punkt gefunden, der bei Steffi gerade dafür sorgte, dass sie so müde aussah. “Ich habe meine Kinder immer so erzogen, dass sie alles machen können, worauf sie Lust haben. Und das leben sie gut aus. Ich kann dir nur auch diesen Rat geben, dass du nur das machen solltest, was dir auch wirklich Spaß macht und wo du dahinter stehst. Natürlich musst du auch dein Geld verdienen, aber mit Winnie bist du da ja auch in einer Luxus-Situation.” Angela lächelte ihr zuversichtlich zu. Sie kannte Steffi inzwischen so gut, dass sie genau wusste, dass Steffi sich nie von Wincent abhängig machen würde und das schätzte sie auch sehr an ihr. Aber manchmal muss man eben auch einfach mal dem Schicksal trauen und sich ihm ergeben. “Aber ich bin mir sicher, dass ihr das gemeinsam entscheiden könnt und ne gute Lösung findet. Ich finds auf jeden Fall richtig schön, wie du ihn unterstützt. Das Gleiche wird er auch für dich machen.” Angela lächelte ihr zu und war sich sicher, dass Wincent das tun würde. Kurze Zeit später kamen Jonas und Shayenne von der Post wieder und deckten den Tisch. Steffi ging zu Wincent, um ihm Bescheid zu sagen, dass das Essen fertig war. Er war gerade dabei, noch ein paar Autogrammkarten zu signieren. “Genug gearbeitet für heute. Deine Familie wartet.” Sie reichte ihm die Hand und Wincent griff danach und folgte ihr zurück ins Esszimmer. Er bedankte sich nochmal bei seiner Schwester und Jonas, dass sie die Post weggebracht hatten und dann verbrachten die 5 einen entspannten Abend. Steffi hatte sich Wincents Handy geschnappt und machte ein paar Stories, wie er sich über das Spiel aufregte, wenn er mal wieder verlor oder sich übertrieben freute, als er dann doch mal gewonnen hatte. So hatten seine Fans wieder genug Material für neue Memes und co. Relativ spät fanden Sie dann ein Ende und verzogen sich in Wincents Zimmer. Etwas genervt schaute Wincent auf den Stapel Autogrammkarten, die er noch nicht geschafft hatte, zu signieren und zu verschicken. “Willst du die jetzt echt noch fertig machen?” fragte Steffi und gähnte. “Ja, mich nervt das, wenn die jetzt nicht bearbeitet werden. Es dauert, bis ich wieder hier bin und ich hab schon mitbekommen, wie sich die Fans teilweise über Instagram darüber aufregen, dass sie so lange warten müssen oder es bei anderen schneller geht.” Steffi fuhr ihm über den Arm. “Nimm dir das nicht so zu Herzen, die Meisten werden doch sicher Verständnis dafür haben.” Wincent seufzte. “Ich weiß, aber ich würde das trotzdem gerne noch machen, dauert sicher auch nicht länger als ne Stunde, oder zwei.” Steffi schaute auf die Uhr. es war 23:30 und eigentlich war sie echt müde. “ja komm, ich helfe dir, die Umschläge zu beschriften.” Sie lächelte ihn an und schnappte sich einen Stapel bereits signierter Karten und setzte sich damit auf den Boden. Nach 1,5 Stunden hatten sie es dann tatsächlich geschafft und Wincent konnte zufrieden einschlafen.