Kapitel 287

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Als Wincent ein paar Tage später nach Hause kam, saßen Steffi und Samira gerade im Wohnzimmer und schrieben weiter an ihrem Konzept und an Texten für die Homepage. “Wincent, guck dir das mal an.” Steffi rief ihn herbei und er setzte sich zu den Mädels aufs Sofa, um sich ihre Entwürfe anzuschauen. “Das sieht echt gut aus, Ich bin stolz auf euch.” er strahlte sie an und gab Steffi einen Kuss auf die Wange und schon planten die beiden weiter. Er beobachtete sie eine Weile und es war schön zu sehen, wie sehr Steffi dabei aufblühte. Er hatte das Gefühl, sie hatte ihr ganzes Herzblut in das Projekt gesteckt und war endlich wieder mit Freude dabei. Es tat so gut, sie wieder so lachen zu sehen und nicht immer nur müde und kaputt nach der Arbeit zu erleben. “Habt ihr euch eigentlich schon Gedanken um Fotos und so für Insta und die Homepage gemacht?” fragte Wincent nach einer Zeit. Immerhin hatte er da ja gute Quellen und konnte den beiden so vielleicht etwas helfen. “Naja, eine Idee hätte ich da schon. Wollte ich eh noch mit dir besprechen. Wir würden uns gerne Noah ausleihen.” grinste Steffi ihn an. “Ähm. okay, habt ihr ihn schon gefragt? Ich wollte gerade das gleiche vorschlagen.” lachte er und Steffi nickte. “Ja, ich habe ihm schon geschrieben, er ist ja aktuell zufälligerweise öfter in Bremen und Umgebung unterwegs, habe ich gehört.” Wincent grinste ebenfalls, “Ja, das ist mir auch zu Ohren gekommen. Schön, dass ihr mir also meinen Fotografen ausgespannt habt und ich mir einen Neuen suchen musste.” Steffi schaute ihn einen Moment unsicher an. “So war das nicht gemeint.” Wincent knuffte sie lachend in die Seite. “Alles gut, war doch nur ein Spaß. Noah will ja eh neue Projekte machen und hatte mir gesagt, dass es zeitlich bei ihm erst mal eng werden könnte. Und ich gönne es ihm ja. Hast du eigentlich mal gehört, wie es bei ihm und Alina läuft?”  “Soweit ich weiß, haben sie sich ein paar mal getroffen und verstehen sich wohl ganz gut. Aber die beiden werden schon wissen, was sie machen.” dann schaute sie auf die Uhr und sprang auf. “Shit, ich muss zu Tina. Wir wollen heute die ersten Sachen für die Trainer-Ausbildung besprechen. Äh, Wincent, vielleicht kannst du Samira ja beim Layout helfen? Da sind wir uns noch nicht ganz sicher.” sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange, schnappte sich ihre Tasche und weg war sie. Wincent und Samira schauten ihr noch etwas irritiert hinterher und schauten sich dann an. “So ein Wirbelwind.” lachte Samira. “Ohja, das ist sie. Zum Glück. Ich bin dir echt dankbar, dass du sie aus diesem Trott geholt hast.” Wincent sah Samira dankbar an. “Ohne diese Chance hier hätte sie den alten Job nie geschmissen.” Samira sah ihn an. “Hat sie auch immer noch nicht. Und obwohl ich merke, dass sie hier zu 100% hinter steht, habe ich Angst, dass sie am Ende irgendwie den Schwanz einzieht. Ich merke, wie schwer sie loslassen kann.” Die Worte ließen Wincent aufhorchen. Genau das gleiche Gefühl hatte er ja auch schon gehabt und erzählte Samira von dem Gespräch mit ihr darüber. “Aber was will sie denn noch mehr? Wir haben ein gutes Konzept. Und sie hat dich.” Wincent zuckte mit den Schultern. “Keine Ahnung, ich weiß auch langsam nicht mehr, was ich tun soll. Ich kann ja schlecht zu ihrem Chef gehen und für sie kündigen.” Samira überlegte. “Nein, das kannst du wirklich nicht. Das muss sie alleine machen. Vielleicht sollten wir da heute abend nochmal mit ihr drüber reden?” Wincent dachte kurz darüber nach. Vermutlich war es eine ganz gute Idee, wenn Samira auch dabei wäre und er das Gespräch nicht alleine mit Steffi führte.  Als Steffi zwei Stunden später wieder kam, hatten Wincent und Samira sich tatsächlich für ein Layout entschieden. “Und? zeigt mal. Welches nehmen wir?” Samira klappte den Laptop zu. “Zeigen wir dir gleich. Aber nur unter einer Bedingung.” sie schaute Steffi ernst an. Steffi wusste im ersten Moment nicht so recht, was jetzt passierte, denn beide schauten sie mit einem ernsten Blick an. “Ähm, ja okay. und die wäre?” Wincent griff nach ihrer Hand. “Steffi, wir beide haben darüber bereits gesprochen. Wenn ihr beide euch damit jetzt echt selbstständig machen wollt, musst du deinen Job kündigen. Ansonsten funktioniert das nicht.” Steffi blickte zwischen den beiden hin und her und sie wusste, dass sie da vermutlich vorhin drüber gesprochen hatten. Sie zog ihre Hand aus Wincents und verzog das Gesicht. Samira ergriff das Wort. “Wincent hat Recht. Ich brauche dich Voll und Ganz dabei. Und es würde eh Probleme geben, wenn du beides gleichzeitig machst. Allein schon wegen der Steuern und so. Und du brauchst hierfür einen freien Kopf. Das Herz dafür hast du auf jeden Fall schon.” Steffi fühlte sich im ersten Moment etwas überrumpelt von den beiden. Es passte ihr nicht, dass sie hinter ihrem Rücken über sie geredet hatten und sich jetzt scheinbar auch noch gegen sie stellten. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. “Ernsthaft? Schön, dass ihr euch jetzt gegen mich verschworen habt. Ich hab doch gesagt, dass ich mich darum kümmere.” maulte sie dann auch gleich los und Wincent verdrehte die Augen. Bevor er etwas sagen konnte, pampte Steffi ihn direkt weiter an: “Du brauchst gar nicht die Augen verdrehen, ist doch so. Ihr mischt euch schon wieder in meine Angelegenheiten ein und das hasse ich. Und das weißt du!” sie funkelte Wincent böse an. Dieser hatte irgendwie mit der Reaktion gerechnet, hob unschuldig die Hände und schaute zu Samira. “Ich habs gesagt. Dann macht euren Kram halt alleine.” Er stand auf und ging in sein Arbeitszimmer. “Ja genau, hau einfach ab.” Steffi schaute um kopfschüttelnd hinterher und wollte sich gerade bei Samira über ihn aufregen, doch diese schaute ihre Freundin nur fragend an. “Was sollte das denn? Steffi komm mal klar. Wir machen das nicht, um dich zu ärgern. Du hast da einen verdammt guten Freund sitzen, der alles für dich tun würde. Und der langsam echt überfordert ist. Was willst du denn eigentlich noch? Mehr Sicherheit als die Liebe, die er die entgegenbringt, kannst du doch gar nicht erwarten. Das ist einfach super unfair von dir gewesen. Auch mir gegenüber. ich will dir auch nur helfen und hätte dich gerne zu 100% an meiner Seite. Du verbockst dir das gerade echt mit deinem Gemecker.” Samira schnaufte einmal durch. Das musste jetzt mal gesagt werden. Und Wincent tat ihr gerade wirklich Leid, aber sie verstand jetzt auch, warum er nicht nochmal mit Steffi alleine reden wollte.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt