Kapitel 178

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Tom schaltete zum Glück relativ schnell, zog ihn mit sich ins Schlafzimmer und schmiss ihn aufs Bett. “Du bist mir morgen erstmal ne Erklärung schuldig, mein Lieber. Und jetzt penn dich mal aus.” Wincent ließ sich aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Was war das gerade? Hatte Steffi ihm wirklich eine Backpfeife gegeben? Er fühlte sich so elend und hätte sich am liebsten direkt nochmal geschlagen. Steffi hasst ihn sicher, und er konnte es ihr nicht verübeln. Er vergrub sein Gesicht im Kissen und schlief dann unruhig ein. Tom ging wieder zu seinen Gästen und beendete die Party. Dann schaute er auf sein Handy, Steffi hatte ihm geschrieben. “Kann er heute bei dir pennen? Pass bitte auf ihn auf. Ich hole ihn morgen ab und erkläre dir alles. Tut mir leid.” Fuck, was war denn da los? “Na klar kann er, mach dir keene Sorgen. Der schläft jetzt erstmal seinen Rausch aus.” schrieb er ihr zurück und legte sich dann aufs Sofa.

[2] Steffi zitterte am ganzen Körper, als sie das Handy wegpackte. “Er bleibt bei Tom.” “Das ist gut, da kann ihm nichts passieren. Und jetzt komm mal her, Süße.” Amelie packte sie und drückte sie fest. “Du bist ja ganz kalt. Wollen wir reingehen? Wir können auch zum Hotel und direkt schlafen gehen, wenn du willst.” “Nein. ich denke, ich bin euch eine Erklärung schuldig.” schniefte sie und ging auf die Tür zu. Im Wohnzimmer saß noch die Band und schaute sie gespannt an, als sie eintrat. “Hey Leute.” sie winkte unsicher in die Runde. Alle standen auf und nahmen sie in den Arm. Und dann erzählte sie alles. Von der Schwangerschaft, ihren Zweifeln, wie sehr Wincent sich gefreut hatte und von der Fehlgeburt. “Die Nachricht hat ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich gar nicht wahrgenommen habe, wie sehr er doch darunter gelitten hat. Wenn mir das so bewusst gewesen wäre, hätte ich nochmal mit ihm geredet.” “Hey, Steffi, es ist nicht deine Schuld. Er hätte auch einfach den Mund aufmachen können. Du musstest das doch selber erstmal verarbeiten.” Manu legte ihr einen Arm um die Schultern. “Ja, das habe ich inzwischen auch irgendwie. Aber vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir das zusammen getan hätten. Für mich geht mein Leben inzwischen relativ normal weiter. Dass Wincent hier so abdreht, habe ich nicht kommen sehen. Danke euch, dass ihr auf ihn aufpasst.”

[3] Sie war den Jungs und Amelie wirklich unendlich dankbar und sie wusste, dass sie sich immer auf alle verlassen konnte. Es war schon spät in der Nacht, als sie mit Amelie endlich im Hotelbett lag. So richtig zur Ruhe kam sie aber nicht. “Es tat mir im Herzen weh, ihn da so stehen zu sehen. Aber ich war auch so wütend auf ihn. Er hat uns alle in Panik versetzt und lässt sich einfach volllaufen. Das kann doch auch nicht die Lösung sein.” “Das weiß er sicher auch. Redet da morgen in Ruhe drüber. Vielleicht ist es auch ganz gut, dass er gerade bei Tom ist. Der wird ihm schon den Kopf morgen waschen. Das brauchst du dann nicht mehr machen. Ihr braucht euch gerade so dringend.” Amelie strich ihr sanft über den Kopf und über Steffis Träne rollte eine Träne. “Ohja, ich brauche ihn so sehr. Ich weiß nicht, wie ich das sonst alles durchstehen soll.” Und dann fing sie an zu weinen und sprach mit Amelie das Erste mal darüber, wie weh es ihr wirklich tat, dass sie das Kind verloren hatte.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt