Kapitel 261

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Am nächsten Morgen musste Wincent früh los und Steffi nutzte die Gelegenheit, mit ihm aufzustehen, um dann schon früh nach Bremen zu fahren. Als sie an Steffis Auto standen, nahm Wincent sie nochmal in den Arm. “Ich liebe dich. Du wirst mir fehlen.” “Du mir auch.” murmelte Steffi und kuschelte sich an seine Brust. “Aber vielleicht tut uns der Abstand auch mal ganz gut. In letzter Zeit war einfach so viel los, da kann es nicht schaden, dass mal alles sacken zu lassen und den Kopf mit anderen Dingen voll zu haben.” Wincent nickte, da hatte sie vielleicht auch Recht. Die beiden hockten in letzter Zeit schon viel aufeinander, zumindest für ihre Verhältnisse. Es gab noch einen langen Abschiedskuss und dann fuhren beide los. Abends hatte Steffi sich mit Alina verabredet und es tat ihr gut, endlich mal wieder in Ruhe mit ihrer besten Freundin zu quatschen und sich alles von der Seele zu reden. Sie erzählte Alina vom letzten Streit mit Wincent und Alina hörte ihr erstmal aufmerksam zu. “Ach Steffi, ich glaube du stehst dir da auch einfach selber im Weg, kann das sein?” fragte sie zum Schluss und Steffi nickte. “Ja, total. Deswegen werde ich auch nochmal mit der Therapeutin sprechen. Ich möchte ja unbedingt mit Wincent eine Zukunft und eine Familie aufbauen. Vielleicht kann sie mir da wirklich nochmal helfen, dass das auch in meinen Kopf reingeht und ich da nicht immer sofort abblocke.” Alina konnte Steffi ja verstehen, aber sie war auch froh, dass sie immerhin selber einsah, dass sie daran definitiv arbeiten musste. “Aber der Deal mit Wincent ist doch super. Er gibt dir ja die Zeit, die du brauchst. Nutz die wirklich, okay?” Steffi nickte und versprach Alina, sich wirklich mehr mit ihren Zukunftsplänen auseinander zu setzen und sich einen Plan zu machen, den sie mit Wincent dann besprechen konnte. “Irgendwie freue ich mich jetzt auch auf die Woche, mal wieder das machen zu können, worauf ich so richtig Lust habe, ohne auf irgendwas zu achten oder Rücksicht zu nehmen. Auch wenn ich schon sehr gerne in Irland dabei wäre.” “Na klar.” stimmte Alina ihr zu. “Aber für Wincent ist es bestimmt auch gut, mit seinen Jungs unterwegs zu sein.” Sie schnackten noch bis spät in die Nacht, bis Steffi irgendwann müde nach Hause fuhr. Als sie endlich im Bett lag, schaute sie auf ihr Handy. Wincent war auch noch wach und hatte ihr gerade geschrieben, dass sie nach dem Tag im Studio jetzt noch ins Gym fuhren. Alina hatte Recht, es war auch wichtig, dass er mal wieder sein Ding machen konnte, ohne dabei auch Rücksicht auf sie nehmen zu müssen. Sie schickte ihm noch ein Herz und drehte sich dann um, um zu schlafen. Die nächsten zwei Tage waren beiden mit Arbeiten beschäftigt und der Kontakt beschränkte sich auch auf ein paar Nachrichten zwischendurch, was aber für beide völlig okay war. Es war wirklich so, dass es ihnen gut tat, sich mal wieder auf andere Dinge zu konzentrieren. Und deshalb freute Steffi sich auch schon unglaublich aufs Wochenende. Sie hatte mit ihren Mädels ein Wochenende in Hamburg geplant und sie wollten mal wieder richtig feiern gehen. Es gab viel für Julas Hochzeit zu besprechen, auch wenn die noch über ½ Jahr hin war. Aber es war für alle Mädels die erste Hochzeit im engen Freundeskreis und entsprechend aufgeregt waren alle. Und so saßen sie am Samstag Nachmittag mit diversen Katalogen und ein paar Flaschen Wein in der Wohnung von Steffi und Wincent in Hamburg und planten die wildesten Dinge. Nur Jula wurde im Laufe des Nachmittags immer ruhiger und ließ ihre Mädels planen. Steffi bemerkte das, wollte sie aber nicht direkt vor allen ansprechen. Sie nutzte die Gelegenheit, als Doro, Nicole und Kathi zum rauchen auf den Balkon gingen. “Ist alles okay bei dir?” fragte sie ruhig und Jula zuckte mit den Schultern. “Weiß nicht. Das ist alles so krass. Ich habe mir immer gewünscht, zu heiraten und jetzt denke ich manchmal…will ich das eigentlich?” Uff, mit der Antwort hatte Steffi jetzt nicht gerechnet. Jula hatte immer davon geredet, dass sie mit ihrem Freund eine Familie haben will und schon ewig auf den Antrag gewartet hatte. Und jetzt stellte sie das plötzlich alles in Frage. “Geht mir ähnlich.” stimmte Steffi ihr dann zu und erzählte kurz von dem Gespräch mit Wincent. “Irgendwie habe ich Angst, dass wir sowas dann hier bald nicht mehr machen können.” “Jaaa voll.” pflichtete Jula ihr bei. “Aber eigentlich sollten wir so nicht denken. Natürlich können wir das trotzdem noch machen, wenn wir da Lust drauf haben.” Jula griff nach ihrem Glas und prostete Steffi zu. “Auf uns, uns dass wir uns auch durch Hochzeit und Kinder niemals verbiegen würden. ja?” Steffi musste lachen und stieß mit ihrem Glas gegen das von Jula. “Versprochen. Das wird uns nicht passieren. Und heute lassen wir mal wieder so richtig die Sau raus.” Jula strahlte sie an. “Auuuhja, das machen wir.” “Was machen wir?” fragte Doro aufgeregt, als sie vom Balkon wieder ins Wohnzimmer kamen. “Heute machen wir richtig einen drauf.” strahlte Jula sie an und Steffi drehte die Musik etwas lauter. Es dauerte nicht lange, da waren alle wieder in guter Stimmung und sie tanzten ausgelassen mit ihren Weingläsern durch die Wohnung. Bis plötzlich Steffis Handy klingelte. Das war sicher Wincent, er müsste inzwischen mit Marco in Irland gelandet sein. Sie ging ins Schlafzimmer und nahm das Gespräch entgegen. “Ich wollte nur eben Bescheid sagen, dass wir angekommen sind.” Wincent klang müde. Kein Wunder, nach den anstrengenden Tagen und dem Flug. “Dann kommt gleich gut ins Hotel. Liegt bei euch noch was an heute?” fragte Steffi. “Mal sehen, morgen früh gehts direkt mit nem Meeting für die Kampagne los, also wird es wohl nicht mehr so wild werden. Sicher nicht so wild wie bei euch.” schmunzelte er. “Freut mich, dass ihr so viel Spaß habt. Genieß den Abend, ja.” “Danke, das mache ich. Ich liebe dich, und du fehlst mir.” Steffi drückte ihm noch einen Kuss ins Telefon und dann verabschiedeten sie sich.  Als Steffi zurück ins Wohnzimmer ging, waren ihre Mädels schon gut angeheitert und tanzten durchs Wohnzimmer.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt