Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)

Kapitel 200

Am nächsten Morgen wurden sie durch seinen Handywecker geweckt. Noch etwas zerknautscht öffnete Wincent die Augen und sah, dass Steffi ihn auch schon anschaute. “Wie schaffst du es eigentlich, auch morgens schon so süß und gut auszusehen?” lächelte sie ihn an und stupste seine Nase sanft an. “Wann müssen wir hier los?” Wincent schaute sie an. “Ähm, keine Ahnung. Hab gestern ganz vergessen, Amelie zu fragen.” lachte er und Steffi schüttelte den Kopf. “Man Wince, wie verplant willst du eigentlich immer sein?” “Jaaaaa.” lachte er weiter und griff nach seinem Handy. “Ach ich liebe Amelie, sie hat mir gerade geschrieben, dass wir zum Mittag da sein sollen. Und das wir ca. 3,5 Stunden fahren, dementsprechend sollten wir langsam raus aus dem Bett.” laß er ihre Nachricht vor. Natürlich war er mehr als froh, dass Amelie ihn so gut kannte und ihm all diese Infos gab. Andererseits würde er auch gerne mit Steffi noch ein wenig im Bett bleiben. Zum Glück hätten sie in Nürnberg noch eine gemeinsame Nacht im Hotel, bevor Steffi am nächsten Morgen wieder nach Bremen fuhr. Für ihn ging es dann weiter auf Tour und sie würden sich dann auch erst ca. 2 Wochen später zur kurzen Sommerpause der Tour Anfang August sehen. Notgedrungen standen sie also auf, machten sich fertig und frühstückten noch eine Kleinigkeit, bevor es nach Nürnberg ging. Während der Fahrt hörten sie laut Musik und zwischendurch machte Steffi nochmal kurz die Augen zu. Letzte Nacht hatte sie doch wenig Schlaf bekommen, und das merkte sie. An den Tour-Rhythmus musste sie sich erst wieder gewöhnen, denn nach der kurzen Sommerpause würde sie ihn bei vielen Konzerten begleiten. Ende August stand dann auch das Treffen mit Maria und Sophie an, denn die beiden hatten sich entschieden, die Backstage Pässe, die sie von Wincent bei seinem Besuch bekommen hatten, beim Konzert in Magdeburg einzulösen. Steffi freute sich schon sehr darauf, die beiden mal wieder zu sehen. Als sie in Nürnberg angekommen waren, wuselten alle schon wild durch die Gegend. Wincent machte sich ein wenig mit dem Gelände vertraut, während Steffi schonmal zum einchecken ins Hotel fuhr. Sie war ganz froh, dass die beiden heute noch eine gemeinsame Nacht hatten, bevor sie fast zwei Wochen getrennt waren. Sie ließ sich kurz aufs Bett fallen. Die letzte Zeit war sehr turbulent gewesen und auch wenn die Tour gerade erst angefangen hatte, freute sie sich auf ein bisschen Ruhe während der Sommerpause. Sie hatte sich für die Tage komplett freigenommen, um die Zeit mit Wincent aber auch für sich zu nutzen. Zum Glück brauchte sie sich keine Sorgen um Wincent machen, wenn sie wieder fuhr. Hier war er in seinem sicheren Umfeld und er fühlte sich wohl. Er war wieder gefestigt und auch die Therapeutin hatte beiden bestätigt, dass sie auf einem sehr guten Weg seien, mit dem Erlebten klarzukommen. Das Vibrieren ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. “Bist du im Hotel eingeschlafen? Ich habe jetzt noch ne Stunde Freizeit, bevor es losgeht. Vermisse dich ♥” sie lächelte das Handy an. Er war schon manchmal echt süß und immer noch sehr anhänglich. Genau das hatte die Therapeutin aber auch mit Steffi in einer ruhigen Minute alleine besprochen. Wincent wird sich daran klammern, wo er Halt bekommt. Die Kunst war es jetzt auf Tour, ihm auch aus der Ferne diesen Halt geben zu können und Steffi hoffte sehr, dass sie das schaffen würden. Aus diesem Grund hatte sie auch Amelie darüber informiert, mit der Bitte, für ihn da zu sein. Amelie wollte sich eigentlich aus dem Tourmanagement weiter rausziehen und Lisa das Zepter übergeben, damit sie sich mehr um die Merch-Firma kümmern konnte, aber sie hatte Steffi versprochen, zumindest noch den ersten Teil der Tour dabei zu sein, um ein Auge auf Wincent zu haben. Ihr vertraute er neben Steffi am meisten und das beruhigte sie. Sie machte sich noch kurz frisch und fuhr dann zurück zur Location. Dort angekommen wollte sie unauffällig seinen Wagen parken, hatte aber da nicht die Rechnung mit seinen neugierigen Fans gemacht. Diese hatten nur das Auto gesehen und dachten natürlich, dass Wincent darin sitzen würde. Ein wenig enttäuscht schauten sie, als Steffi ausstieg, grüßten sie aber dennoch und wünschten ihr und Wincent alles Gute. Zum Glück konnte Steffi ihnen schnell entkommen, denn auf Fragen zu ihrer Beziehung hatte sie gerade keine große Lust. Als sie aufs Gelände kam, war Wincent gerade dabei, mit den Jungs Basketball zu spielen. Steffi schlich sich von hinten an ihn ran und umklammerte ihn blitzschnell, so dass er keine Chance hatte, Tom den Ball abzunehmen, der siegessicher den Ball im Korb versenkte. “Heeey, das ist unfair. Sag mal für welches Team bist du denn?” rief Wincent, drehte sich um und schon hatte er Steffi im Schwitzkasten. Mist, mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Aber genauso wenig hatte Wincent damit gerechnet, dass Noah sich von hinten auf ihn stürzte, so dass er Steffi wieder loslassen musste. Es dauerte nicht lange, bis sich ein relativ großes Knäul aus Noah, Wincent, Tom, Manu und Flo gebildet hatte und alle rangelnd auf dem Rasen lagen. “Es wäre schön, wenn ihr euch vorm Konzert noch heile lasst.” lachend stand Amelie neben Steffi und schüttelte den Kopf. “Nur Blödsinn im Kopf.” langsam lösten sich die Jungs und Wincent kam lachend zu den beiden Mädels. “Also eigentlich ist Madame hier Schuld.” Er legte Steffi einen Arm um die Schultern und wuschelte ihr mit der anderen Hand durch die Haare. “Ich? niemals. Ich könnte keiner Fliege was zuLeide tun und habe euch nur zugeguckt.” grinste sie in frech an. Wincent schmunzelte sie an. “Ist klar, Frau Unscheinbar.” dann drückte er ihr einen Kuss auf den Kopf und zog sie fest in seine Arme. “Bald geht's los.” Kam da die Stimme von Lisa und so langsam verteilen sich alle, um sich vor der Show nochmal zu sammeln und die letzten Minuten Ruhe zu nutzen. Wincent packte Steffi an der Hand und zog sie mit sich. “Komm mit, ich zeig dir mal, wie geil es von der Bühne aussieht mit den ganzen Strandkörben!” Stolz stand er wenig später auf der Bühne und schaute auf den Platz vor sich. “Ist mal ne ganz andere Kulisse.” merkte Steffi an. “Aber auch echt ne hohe Bühne.” sie blickte nach unten. “ja, mal gucken, wie ich da am besten runter komme. Heute ist ja auch wieder ein Geburtstagskind in der Menge.” Steffi schaute von Wincent erneut an der Bühne vor ihr runter. “Da willst du runter?” “Ja, irgendwie klappt das schon.” Er zuckte mit den Achseln und setzte sich an den Bühnenrand. Steffi setzte sich neben ihn und ließ die Beine baumeln. So saßen sie einfach einen Moment da und schauten auf die noch leeren Strandkörbe. Es war schon Wahnsinn, dass hier gleich alles voll sein würde und alle kommen würden, um ihren tollpatschigen Freund auf der Bühne zu sehen. Durch ein lauter werdendes Kreischen wurden die beiden aus ihren Gedanken gerissen. “Oh Scheiße, ist ja schon Einlass.” Wincent lachte und sprang auf. Er reichte Steffi die Hand und zog sie zu sich. Dann winkte er den ersten Fans, die das Gelände betraten und rief ihnen zu “Bis später.” Dann verschwanden die beiden zum Rest in den Backstage Bereich. “Warst du etwa eben noch auf der Bühne?” schaute Amelie ihn prüfend an. “Upsi, ja war ich. Hab den ersten schonmal Hallo gesagt.” Amelie sagte nichts weiter. So war Wincent nunmal, machte eben einfach das, worauf er gerade Bock hatte. Kurz vor Beginn trommelte er seine Band zusammen und Steffi und Lisa machten sich unauffällig auf den Weg zu den Strandkörben. Am Rand war noch einer frei, von wo aus sie das Konzert verfolgen konnten. Amelie hatte für heute geplant, mit dem Crew-Account live zu gehen und das Konzert von allen möglichen Seiten zu filmen. Wincent gab auf der Bühne mal wieder alles und wagte es dann tatsächlich, vom Bühnenrand über die Absperrungen auf den Boden zu klettern. “Na ich hoffe ja, dein Freund hat ne gute Unfallversicherung.” raunte Lisa Steffi zu. Etwas irritiert schaute Steffi sie an. “Kleiner Scherz, natürlich ist er versichert. Und das auch relativ hoch.” “Trotzdem sollte er das vielleicht nicht direkt zu Beginn ausreizen.” lachte Steffi. Der Rest des Konzertes verlief ohne weitere Pannen oder Stolperer und so war Steffi auch froh, als Feuerwerk lief, und sie mit Lisa im dunkeln wieder hinter die Bühne huschte.