Kapitel 292

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Als Wincent das nächste Mal auf sein Handy schaute, war es schon 03:00 Uhr nachts. Die Zeit verging aber auch schon wieder viel zu schnell. “So Jungs, wird Zeit zum schlafen.” sagte er und gähnte. Tom hatte ihm angeboten, mit in seinem Hotelzimmer zu pennen, damit er nachts nicht mehr nach Hause musste. Sie hatten natürlich während der Planung das ein oder andere Bier getrunken. Wincent hatte schon ein leicht schlechtes Gewissen, dass er Steffi gar nicht mehr Bescheid gesagt hatte, aber die konnte sich das sicher schon denken. Und dafür war er ihr auch mehr als dankbar. Sie hatte nie geklammert und es auch immer akzeptiert, dass er sich nicht immer meldete, wobei er sich bei Steffi gerade am Anfang auch echt Mühe gegeben hatte, sich regelmäßig zu melden. Da Steffi da aber zum Glück ähnlich tickte wie er, kam es auch mal vor, dass er länger von ihr nichts hörte. Wie oft war das früher immer wieder Streitpunkt bei anderen Frauen, dass er sich nicht regelmäßig gemeldet hatte. Natürlich fühlte er sich dadurch auch immer wieder schlecht, denn es gab ja auch Personen, die ihm eigentlich wichtig waren, und er es ihnen nie wirklich gezeigt hatte. Aber häufig hatte er eben auch da Gefühl, er müsse sich jetzt melden, damit der Andere zufrieden war. Und das löste in ihm irgendwie eine Blockade aus, weswegen er sich meist gar nicht mehr gemeldet hatte. Steffi hatte ihm bisher nie das Gefühl gegeben, er würde sie vernachlässigen oder vergessen haben. Das war einer dieser Punkte, die er an der Beziehung mit Steffi eben so sehr liebte. Sie hatten ihre unausgesprochenen Abmachungen und konnten sich einfach auf den anderen verlassen. So wie heute wusste Steffi ja auch, wo er ist und konnte sich denken, dass sie lange arbeiten würden. Sie ließ ihn dann auch in RUhe und wartete einfach darauf, bis er ihr von alleine alles erzählte. Bei Shay war das leider anders. Sie nahm es ihm häufig übel, dass er sich so selten meldete. Als er die Nachricht von ihr öffnete, musste er grinsen. Seine beiden Mädels hatten es sich gemeinsam in seinem Bett gemütlich gemacht. “Was grinst du denn dein Handy so an?” lachte Tom, als er neben ihn ins Bett krabbelte. Wincent hielt ihm das Foto hin. “Ach goldig.” grinste Tom. “Kommt Steffi morgen eigentlich auch her?” Wincent zuckte mit den Schultern. “Weiß ich noch gar nicht. Vielleicht verbringt sie auch den Tag mit Shay und meiner Mum. Aber zum Oktoberfest bei uns in der Scheune wird sie definitiv dabei sein.” “Ach schön. Dann lernen Jenny und sie sich ja auch endlich mal kennen. Und jetzt jute Nacht.” damit drehte Tom sich um und pennte auch direkt ein. Wincent antwortete Shay noch. “Ich wäre jetzt gerne bei euch. Hab dich lieb.♥” Er betrachtete das Foto noch kurz. Shayenne war einfach so erwachsen geworden. Sie sahen beide glücklich aus auf dem Bild. Zufrieden legte er das Handy zur Seite und schlief dann auch ein. Am nächsten Tag machten die Jungs direkt nach dem Frühstück weiter und nachmittags besuchten Steffi und Shayenne sie im Hotel, um sie ein bisschen abzulenken. Shay war ganz happy, alle mal wieder zu sehen und Wincent nutzte die Zeit, um Steffi zu zeigen, was sie bisher geplant hatten. “Und ich habe Kevin und Mathi mal unsere Songidee geschickt. Sie fanden das richtig gut, da wollen wir auf jeden Fall dran pfeilen. Und ich habe mit den Jungs vom Songwriting jetzt geschnackt, wir werden uns wohl für ein paar Tage ein Haus am Tegernsee mieten. Du bist doch dabei, oder?” er schaute sie erwartungsvoll an. “Das freut mich voll, dass es ihnen gefällt. Und ja, Tegernsee klingt super. Können wir aber nochmal genau gucken, was jetzt alles anliegt? Du hast das doch in deinem Kalender, oder?” “Ja, Moment.” Wincent wischte auf seinem Handy rum. “Also, die nächsten zwei Tage planen wir hier noch, und dann habe ich tatsächlich zwei Tage noch frei, bevor die Dreharbeiten für the Voice Kids losgehen. Da kommst du doch auch mit, oder? Ich hätte dich echt gerne als Unterstützung für Philipp dabei.” Steffi nickte. Darauf freute sie sich tatsächlich auch schon sehr, endlich mal alles komplett mitzuerleben. Und dieses Mal kannte sie sich ja auch schon besser aus. “Also wir sind dann auf jeden Fall für die Dreharbeiten in Berlin und danach hatte ich mit Amelie noch zwei Tage Büro eingeplant. Danach ist dann die Aufzeichnung für die Catch-Shows in Köln und danach geht es für 5 Tage nach Südafrika, zu dem Projekt von der Kindernothilfe. Ich habe tatsächlich schon überlegt, ob ich Mama und Shayenne frage, ob sie nicht mitkommen wollen. Ich glaube, es würde ihnen auch gut tun, mal rauszukommen. Und Paul wäre auch dabei.” “Das wäre sicher schön, aber meinst du, das klappt so spontan?” fragte Steffi neugierig. “Ach klar, das kriegen wir schon geregelt.” lachte Wincent und Steffi musste schmunzeln. Natürlich würde Wincent das irgendwie hinkriegen. Wincent scrollte weiter in seinem Handy. “Dann kommt noch eine TV Aufzeichnung und dann gehts für zwei Tage wieder ins Lager, Bundles signieren und dann ist schon Anfang Dezember und wir fahren an den Tegernsee. Also das wird echt ein strammer Zeitplan.” Steffi nickte. “Das stimmt. Und du hast wirklich kein Problem damit, wenn ich dich überall hin begleite?” Wincent zog Steffi auf seinen Schoß. “Steffi, ich sage dir das jetzt noch ein letztes Mal. Ich habe nie ein Problem damit, dich in meiner Nähe zu haben. Du entscheidest, wie es dir passt. Schließlich wollen wir doch gerade genau das testen, wie es klappt, dass du nebenbei eigenständig arbeiten kannst und wir trotzdem zusammen sein können, oder?” Steffi nickte wieder und legte ihre Lippen auf seine. Sie war ihm inzwischen echt dankbar, dass er sie soweit gebracht hatte, das mit ihm auszuprobieren. Es konnte echt für beide eine Chance sein, ihr Leben noch mehr aufeinander abzustimmen und zu schauen, wie sie sich ihre Zeit am besten einteilen konnten. Und ob Steffi sich überhaupt vorstellen könnte, öfter mit Wincent unterwegs und dafür auch mal länger nicht zuhause zu sein oder ob sie dann doch lieber von zuhause aus arbeiten würde. Mit Samira hatte sie das alles soweit abgesprochen und da Samira ebenfalls sehr flexibel war, konnte jeder erstmal seine Zeit so einteilen wie es passte. “Hey ihr Turteltauben, Pause vorbei, geht weiter.” rief Benni da und Steffi sprang sofort auf, damit Wincent wieder zu ihnen gehen konnte. “Kommst du heute Abend nach Hause?” fragte Shayenne ihn. Wincent zuckte mit den Schultern. “Kann ich noch nicht sagen. Wartet lieber nicht auf mich.” Shayenne ließ den Kopf hängen. “Hey, nicht traurig sein. Ich komme doch spätestens morgen zum Wiesn Fest nach Hause.” Steffi legte ihr den Arm um die Schultern. “Wir machen uns heute einfach noch nen schönen Mädelsabend, dafür brauchen wir die Männer nicht.” Dann verabschiedeten sie sich von allen und fuhren wieder zurück zu Angela.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt