Kapitel 313

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Maulig lag Wincent endlich im Bett, nachdem er die Krücken in die Ecke geschmissen hatte. “Hey, hör auf hier rumzumaulen.” motzte Steffi ihn an, die schon den ganzen Tag von seiner schlechten Laune genervt war. “Man, aber wie soll ich denn so nach München ins Studio fahren? und wie soll ich hier überhaupt wieder wegkommen?” er ließ sich ins Kissen fallen und schrie im nächsten Moment auf, da die ruckartige Bewegung doch ziemlich im Knöchel weh tat. Steffi kam zu ihm aufs Bett und wuschelte ihm durch die Haare. “Morgen kann ich ja fahren. Und mit der Studioarbeit findet ihr schon eine Lösung. Wolltet ihr denn schon am Album weiterarbeiten?” “Naja, wir wollten zumindest an der Idee zu ‘Zeit bleibt’ weiterarbeiten, damit das vielleicht als nächste Single veröffentlicht werden könnte.” Steffi strich ihm nochmal über den Kopf. “Vielleicht ist es auch Zufall, dass du dir ausgerechnet jetzt ein bisschen Zeit geben solltest.” sagte sie liebevoll, aber Wincent schaute sie weiter schmollig an. Ihm passt es natürlich überhaupt gar nicht, dass er gerade nicht so konnte, wie er wollte. Und dass er auf die Hilfe von anderen angewiesen war. Aber er wusste auch, dass Steffi es auch nur gut meinte und natürlich nichts für seine Situation konnte. “Ach man, sowas nerviges.” mauelte er noch kurz und kuschelte sich dann in Steffis Arme. Diese legte die Arme um ihn. “Sei froh, dass sowas nicht während ner Tour oder so passiert ist. Das wäre noch komplizierter gewesen.” “Also ne Tour würde ich deswegen auf gar keinen Fall absagen.” sagte Wincent bestimmt. “Ne, du würdest dich auch mit zwei gebrochenen Beinen auf die Bühne stellen.” schmunzelte Steffi und sie wusste, dass es keine einfache Aufgabe werden würde, ihren Freund im Zaum zu halten, damit er nicht auf dumme Gedanken kam.Am nächsten Morgen war Steffi schon vor Wincent wach und machte sich leise im Bad fertig. Als sie aus dem Bad kam, war er immer noch am schlummern und Steffi beschloss, schon mal ihre Sachen ins Auto zu schmeißen, damit Wincent sich damit nicht abmühen musste. Wincent fand es natürlich nicht witzig, dass er nicht helfen konnte, aber er musste sich seinem Schicksal wohl ergeben. Trotzdem konnte Steffi sofort in seinem Blick lesen, was er dachte. "Hör auf, so zu gucken. Du kannst da jetzt nix machen und ich kann mich auch Mal um alles kümmern." Sie lächelte ihn zuversichtlich an. "Trotzdem nervt mich das. Und darf ich dich daran erinnern, wer letztes Jahr nach seinem Skiurlaub Unfall unausstehlich war?" Er grinste sie an und stupste ihre Nase an. Steffi zuckte die Schultern. "Hast ja Recht, stillhalten können wir halt beide nicht so gut" lachte sie und gab ihm einen kurzen Kuss. "Und jetzt schnapp dir deine Stöcker und dann geht's los." Sie lachte, drehte sich um und ging aus dem Hotelzimmer. Wincent brummelte noch kurz und schaute ihr hinterher. Er war schon echt froh, Steffi zu haben. Sie war zum Glück echt unkompliziert und nahm die Situation jetzt so hin, ohne ein großes Drama zu machen. Also nahm er sich vor, sich jetzt auch mit der Situation abzufinden. Im Auto nahm er dann widerwillig auf dem Beifahrersitz platz und übernahm den Job des DJ. Zu feinstem Rock und Metal Sound fuhren sie nach Hause. Dort angekommen schmiss Wincent sich auch direkt aufs Sofa. "Was wird das denn jetzt?" Lachte Steffi und schaute ihn fragend an. "Na ich kann doch eh nix machen und du hast gesagt, ich soll mich ausruhen. Das mache ich jetzt. Also, Weib, Bring mir ein Bier." Grinste er sie frech an. "Du brennst doch" lachte Steffi kopfschüttelnd und ging ins Schlafzimmer, um die Sachen auszupacken. Nachdem sie die Waschmaschine angestellt hatte, ging sie in die Küche, nahm zwei Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich zu Wincent aufs Sofa. "So gefällt mir das. Frau und Bier. Was will ich eigentlich mehr" Wincent legte Steffi einen Arm um die Schultern und stieß mit seiner Flasche gegen Steffis. Sie lachte nur kurz, warf ihm einen Blick zu und nahm dann den ersten Schluck. "Wir machen heute also nix mehr, richtig?" Sie lehnte sich zurück und atmete tief ein. Irgendwie war es gerade auch entspannt, zu wissen, dass sie jetzt erstmal keinen Stress mehr haben. Auch wenn sie verstehen konnte, dass Wincent von der Situation ziemlich angefressen war. Aber sie war auch froh darüber, dass er wenigstens jetzt gerade kein Theater mehr machte. Und so machten sie sich einen gemütlichen Tag mit Netflix auf dem Sofa.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt