Kapitel 165

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Steffi wurde mitten in der Nacht durch ein Krampf in ihrem Unterleib wach. Was war das denn gerade? Hatte sie das geträumt? So schnell, wie der Krampf gekommen war, war auch schon wieder weg. Wahrscheinlich war es auch einfach normal. Ihr Körper begann langsam, sich zu verändern. Vielleicht hatte sich auch einfach etwas gegessen, was sie nicht mehr so gut vertrug. Sie versuchte, wieder einzuschlafen, was ihr zum Glück auch gelang. Als sie am nächsten Tag im Büro saß, fühlte sie sich dennoch müde und abgeschlagen. Immerhin war die morgendliche Übelkeit seit 2 Tagen verschwunden. Plötzlich durchzog sie wieder ein Krampf. “Ist alles okay bei dir?” fragte ihre Kollegin, die ihr gegenüber saß. Steffi hatte außer ihrem Chef noch niemandem von der Schwangerschaft erzählt. Sie wollte damit noch ein paar Wochen warten. “Jaja, alles gut, ich hab nur ein bisschen Bauchgrummeln.” log sie deshalb. Als der nächste Krampf ansetzte, stand sie schnell auf, um auf Klo zu gehen, da hätte sie für einen kurzen Moment wenigstens ihre Ruhe. Inzwischen war das Krampfen eher zu einem dauerhaften Ziehen geworden. Als sie sich auf die Klobrille setzte, sah sie erschrocken, dass Blut in ihrem Höschen war. Zwar nicht viel, aber sie bekam trotzdem Angst. War das normal? Schnell ging sie zurück zu ihrem Platz, holte ihr Handy und verschwand im Sitzungszimmer. Dort wählte sie mit zitternden Händen die Nummer ihrer Frauenärztin. “Kommen sie bitte so schnell wie möglich vorbei, damit wir das überprüfen können. Machen Sie sich jetzt aber nicht verrückt. Das kann auch ganz normal sein. Atmen sie tief ein und aus, damit sich die Krämpfe ein bisschen lösen können und dann schauen wir uns das gleich mal an.” sprach sie mit ruhiger Stimme in den Hörer. Steffi ging mit wackeligen Knien zu ihrem Chef, um ihn zu informieren, dass sie zum Arzt fahren würde. Im Auto rief sie sofort Wincent an. Zum Glück war er gerade zusammen mit Kevin in Hamburg, um an der Bonus-CD zu arbeiten. “Hallo Steffi, was gibt es denn?” “Kannst du nach Bremen kommen? Ich habe Unterleibschmerzen und leichte Blutungen, fahre jetzt direkt zum Frauenarzt.” 

[2]  “Was? Oh Gott, ja, ich mache mich sofort auf den Weg. Was bedeutet das denn?” Wincents Herzschlag wurde schneller. “Keine Ahnung, die Frauenärztin meinte, das kann ganz normal sein, aber sie will sich das trotzdem anschauen. Aber ich habe Angst alleine.” “Alles wird gut, ich komme natürlich. Wie geht es dir sonst? Kannst du Autofahren?” “Ja, das geht. Gerade hat sich das alles auch wieder etwas entspannt.” “Okay, ich ruf dich gleich wieder an, wenn ich im Auto bin, okay? Und dann treffen wir uns gleich bei dir. Fahr bitte vorsichtig.” Mache ich, du auch. bis gleich.” “Fuck.” stieß Wincent aus. “Was ist los?” Kevin sah ihn fragend an. “Ich muss sofort zu Steffi, sie hat Unterleibschmerzen und Blutungen, und fährt gleich zu ihrer Ärztin. Scheiße, Kevin was kann das denn bedeuten? Kommst du alleine weiter?” “Hey Wince, bleib erstmal ganz entspannt. Du kannst jetzt eh nichts machen, außer hinfahren. Alles gut, ich hab hier noch genug zu tun, das schaffe ich auch ohne dich. Sei jetzt für Steffi und das Kind da. Meld dich nachher einfach, dann schauen wir weiter okay?” “Alles klar, danke man.” Er klopfte Kevin auf die Schulter, schnappte sich seinen Schlüssel und rannte die Treppen runter. Zum Glück war er mit Kevin die ganze Woche in Hamburg. Er wollte sich nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn er jetzt in München wäre. Andererseits würde es bei seinem Job wohl immer mal wieder eine Situation geben, wo er nicht sofort bei ihr sein konnte. Zumindest zum Ende der Schwangerschaft wollte er zusehen, voll und ganz bei Steffi zu sein.

[3] Der Geburtstermin war im Januar. Die geplante Sommertour konnte noch ganz normal bis Anfang September stattfinden. Er sprang ins Auto, wählte Steffis Nummer und trat aufs Gaspedal. Während der Fahrt telefonierten die beiden, um sich gegenseitig ein wenig abzulenken. Wincent kam eine halbe Stunde nach Steffi bei ihrer Wohnung an und dann machten sie sich sofort auf den Weg. Steffi hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt und die Schmerzen hatten nachgelassen. Wincent war immer noch völlig nervös und verstand noch nicht wirklich, was gerade eigentlich passierte. Bei der Ärztin angekommen, wurden sie direkt ins nächste freie Behandlungszimmer geführt. Kurze Zeit später kam die Ärztin rein. “So, dann wollen wir mal schauen, was da los ist.” Wincent umklammerte Steffis Hand und schaute gebannt zur Ärztin und dem Ultraschallbild. Der Blick der Ärztin wurde ernst.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt