Kapitel 194

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Viel zu früh klingelte am nächsten Morgen der Wecker und Steffi quälte sich langsam aus dem Bett. Wincent schaute sie müde an. "Brauchst du Hilfe mit Luka?" Steffi überlegte und da wurde ihr erst bewusst, dass sie keinen Plan hatte, wie man einen Erstklässler morgens fertig macht und was er mit zur Schule nahm. "Magst du vielleicht zwei Brote schmieren und ne Gurke schneiden, die er mitnehmen kann?" Auch wenn Wincent eigentlich noch länger schlafen konnte, stand er Steffi und Luka zuliebe mit auf und machte Lukas Lunchpaket fertig. Er holte auch noch eine Schale und Müsli raus, damit Luka vorher noch frühstücken konnte. Steffi ging leise zu Luka, um ihn zu wecken. Zum Glück war er schon wach und nicht irritiert, wo er war. Gemeinsam gingen sie ins Bad und Steffi half ihm beim Zähneputzen, waschen und Anziehen. Eine halbe Stunde später waren sie mit allem fertig und Luka und Steffi standen startklar im Flur. Stolz lächelte Steffi Luka an. "Das haben wir doch gut geschafft." Luka strahlte sie an und griff nach ihrer Hand. Wincent verabschiedete sich von beiden und wünschte Luka viel Spaß in der Schule. Als er die Tür hinter ihnen schloss, ging er schnell ins Wohnzimmer, um ihnen durch das Fenster noch hinterher zu sehen. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass er und Steffi das alles so gut meisterten und war sich spätestens jetzt absolut sicher, dass Steffi die Mama seiner Kinder werden sollte. Zufrieden ging er in die Küche, um das Frühstück für ihn und Steffi vorzubereiten. Er nahm sich ganz fest vor, sein Leben spätestens bis zur nächsten Schwangerschaft fest im Griff zu haben, um eine gute Stürze für Steffi zu sein und mit ihr ein richtiges Familienleben führen zu können. Auch wenn ihr Familienleben immer anders aussehen würde, als das einer "normalen" Familie, freute er sich sehr darauf.

[2] Nachdem Steffi zurück war und sie gefrühstückt hatten, setzte Steffi sich an ihren Laptop, um zu arbeiten. Sie konnte zum Glück mit ihrer Kollegin vereinbaren, dass sie die Woche komplett im Home Office arbeiten konnte, um die letzte Woche noch mit Wincent zu nutzen, bevor es mit der Tour los ging. Wincent hatte die nächsten Tage zwar noch Einiges auf dem Zettel und war tagsüber viel unterwegs für letzte Proben und die Bearbeitung der Fanpost, aber er konnte alles so legen, dass er Abends nach Hause kommen konnte. Für heute hatte er sich von seiner Mum einen Stapel Fanpost schicken lassen, die er zuhause beantworten wollte, außerdem standen noch einige Online Meetings für neue Merch-Ideen an und er hatte sich vorgenommen, seine Songtexte nochmal durchzugehen, damit auf der Tour auch alle sitzt. Aber immer wieder schweiften seine Gedanken zu Luka ab. Zu genau konnte er nachvollziehen, wie es ihm ohne Vater gehen musste. Er selber hatte zum Glück seine Großeltern gehabt. Seine Mum war auch viel arbeiten, so dass er auch ständig woanders untergebracht war. Das hat ihn nie gestört und ihn wahrscheinlich auch dahingehend geprägt, dass er früh selbstständig war und sich überall wohl fühlte. Das lag aber auch daran, dass er als Kind auch überall herzlich aufgenommen wurde. Und genau dieses Gefühl wollte er Luka auch so gerne geben, wenn er schon immer so einen Ärger bei seiner Tagesmutter hatte. Als er sich jetzt schon zum dritten Mal bei einer persönlichen Widmung verschrieben hatte, stand er genervt auf und ging von seinem Musikzimmer zu Steffi, die immer noch am Laptop hing. Er stellte sich hinter sie und legte ihr die Arme um die Schultern.

[3] “Musst du noch lange arbeiten?” Steffi drehte sich um und Wincent lehnte sich an ihren Schreibtisch. “Naja, so 1-2 Stunden auf jeden Fall noch. Bist du schon durch mit allem?” Wincent fuhr sich mit der Hand durch den Kopf. “Nein, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren.” Er schaute sie mit seinen rehbraunen Augen an und griff nach Ihrer Hand. Steffi legte ihre andere Hand auf ihre Hände und schaute ihm ebenfalls tief in die Augen. “Dann mach doch erstmal was Anderes, um den Kopf frei zu bekommen, geh raus oder daddel ein bisschen an der Konsole.” Wincent seufzte und zog Steffi von ihrem Stuhl an sich ran. Er gab ihr einen Kuss und legte dann seine Lippen an ihr Ohr. “ich hätte da ne andere Idee…” Langsam fuhr er mit seinen Händen über ihren Po. Steffi lehnte sich ein Stück zurück und legte ihre Hände auf seine Brust. “Das klingt nach einer super Idee für später, aber ich habe gleich noch ein Meeting und muss noch ein bisschen was schaffen.” Sie grinste ihn an und drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund. Diese Antwort wollte Wincent natürlich nicht hören. Er murrte noch kurz rum, aber da hatte Steffi sich schon wieder vor ihren Laptop gesetzt und stülpte sich das Headset über den Kopf. Unzufrieden verließ er das Zimmer und trottete wieder zurück an seinen Schreibtisch wo er gedankenverloren auf die Post starrte.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt