Kapitel 157

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Die Arbeitswoche bekam sie zum Glück schnell rum und nach ihrer Routineuntersuchung beim Arzt saß sie im Auto, um sich auf den Weg nach München zu machen. Für die Fahrt hatte sie sich ein Hörbuch runtergeladen, was sie locker schaffen würde. So hatte sie aber genug Ablenkung und Unterhaltung. Zwischendurch telefonierte sie kurz mit Wincent, damit er beruhigt war. Als sie endlich angekommen war, ging sie direkt ins Studio, wo bereits die Vorbereitungen für die Release Party im vollen Gang waren. Die Listening Session mit den Fans war ein voller Erfolg und alle waren total begeistert. Wincent erzählte Steffi genau, wie sie auf die einzelnen Songs reagierten und was sie für persönliche Erfahrungen damit teilweise schon gemacht hatten. Steffi hörte Wincent gebannt zu, denn er war voll in seinem Element und hätte noch stundenlang weiterreden können, wenn Amelie ihn nicht zurückgeholt hätte. “Wincent, es sind jetzt alle da. Möchtest du noch was sagen?” Er schaute sich in der Runde um. Alle, die am Album mitgearbeitet hatten, waren gekommen. Noah hielt alles auf Video fest und natürlich hatte es sich auch Marco nicht nehmen lassen, seinen besten Kumpel an diesem Tag zu begleiten. “Leute, ich bin einfach so unfassbar dankbar, dass ihr das hier alles mit mir gemacht habt und wir dieses Baby jetzt endlich rausbringen dürfen. Danke, dass ihr meine Launen ertragen habt. Ohne euch würde ich jetzt nicht hierstehen. Darauf stoßen wir an. Auf ein geiles Album!!!!” Er hielt sein Bier in die Luft und alle prosteten ihm zu. Alle jubelten und freuten sich einfach über das, was sie gemeinsam geschafft hatten. Steffi war happy, Teil dieser ganz besonderen Familie geworden zu sein und lächelte Wincent voller Stolz an. Um 00:00 Uhr war es endlich soweit. Der Release war da und es wurde wild gefeiert, bis in den frühen Morgen. Entsprechend verkatert war auch der Freitag in der WG.
[2] Wincent war den ganzen Tag nicht aus dem Bett zu kriegen und auch zum Aufräumen ließ er sich nicht blicken. Aber es sollte ihm ausnahmsweise auch mal gegönnt sein. Steffi hatte keine große Lust, sich darüber aufzuregen und auch kein anderer sagte etwas. Er war nunmal der Künstler, von dem gestern die ganze Last und Anspannung der letzten Wochen und Monate abgefallen war und dessen Name einfach auf diesem Album stand. Alle waren sich einig, dass er diesen Luxus einmal haben durfte. Als Steffi abends völlig erschöpft wieder zu ihm ins Bett kroch, tat es ihm zwar ein bisschen Leid, aber er wäre wirklich keine Hilfe gewesen. “Ach Winnie, einmal darfst du dich auch kurz nach Sex, Drugs und Rock’n’Roll fühlen.” lachte Steffi. “Wobei, Sex war gestern in deiner Verfassung nicht mehr drin.” Für den Spruch kassierte sie einen leichten Seitenhieb, den sie schmunzelnd zur Kenntnis nahm. Dann zog er sie fest in seine Arme. “Ich befürchte, heute wird der auch nicht drin sein.” nuschelte er und vergrub seinen Kopf in ihren Haaren. “Ich brauche einfach ganz viel kuscheln.” Steffi strich ihm über den Kopf. “Das kriegst du, mein kleiner Rockstar.” Sie drückte ihm noch einen Kuss auf den Kopf und schlief dann zufrieden neben ihm ein. Am Sonntag fuhr sie mit Marco zusammen wieder in den Norden. Wincent würde ein paar Tage später nachkommen, zunächst lagen noch Interviewtermine zum neuen Album sowie TV-Auftritte an. Donnerstag erhielt Steffi auf der Arbeit plötzlich einen Anruf von ihrer Ärztin. Sie würde gerne nochmal mit Steffi über die Blutergebnisse sprechen und sie vereinbarten einen Termin für Freitag. Sicher waren ihre Eisenwerte mal wieder zu niedrig. Deswegen erzählte sie Wincent auch erstmal nichts davon. Er würde sich nur wieder unnötig Sorgen machen. Weitere Gedanken machte Steffi sich zu dem Termin auch nicht, wenn es etwas Ernstes gewesen wäre, hätte ihre Ärztin ihr das sicher schon am Telefon mitgeteilt.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt