Kapitel 159

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Kapitel 159

Als sie in ihrer Wohnung in Hamburg ankam, war diese leer. Sie räumte erstmal ihre Tasche ins Schlafzimmer und ging dann ins Wohnzimmer. Auf dem Esstisch lag ein Zettel. “Hey, sind noch ne Runde Lasertag spielen, schreib mir, wenn du Zuhause bist. Ich liebe dich.” Steffi war ein bisschen geknickt, dass er nicht da war, aber er konnte ja auch nichts ahnen. Und immerhin hatte er dran gedacht, ihr wenigstens eine kurze Nachricht zu hinterlassen. Vielleicht war es auch ganz gut, dass er gerade nicht da war. So konnte sie sich nochmal genau überlegen, wie sie ihm nachher von der Nachricht erzählen würde. Sie beschloss, erstmal für das Abendessen einzukaufen. So wie sie Wincent kannte, hatte er den Kühlschrank fürs Wochenende nur mit Bier und TK-Pizza gefüllt. Nach dem Einkauf schrieb sie ihm, dass sie jetzt da wäre und später das Essen vorbereiten würde. “Okay, ich komme in 2 Stunden nach Hause.” kam als Antwort. In Ruhe begann Steffi, alles vorzubereiten. Dabei konnte sie tatsächlich auch ein bisschen entspannen und sich ablenken. Nach 1,5 Stunden fragte sie Wincent kurz, ob es bei dem Zeitplan bleiben würde, damit sie wusste, wann sie den Ofen anstellen muss. Über seine Antwort, dass es auch eine Stunde werden könnte, war sie nicht sonderlich begeistert. Langsam wurde sie auch etwas nervös, wie er nachher überhaupt reagieren würde. Vermutlich würde er sich freuen, zu erfahren, dass er Papa werden würde. Aber sie musste ihm auch mitteilen, dass sie Zweifel hatte und da Kind eigentlich gar nicht wollte. Davor hatte sie am meisten Angst, denn sie würde ihn damit definitiv verletzten, allein schon, weil sie überhaupt diesen Gedanken hatte. Als er nach über einer Stunde immer noch nicht da war, begann Steffi, sich Sorgen zu machen. “Wo bist du? Das Essen ist fertig.” schrieb sie ihm. “Sorry, sitzen noch in der Bar, hatten uns so viel zu erzählen. Gib mir noch ne Stunde, Süße ♥.” 

[2] Langsam wurde Steffi sauer und in ihrem Magen brodelte es. Sie hatte ihm doch gesagt, dass sie ihn bräuchte, hatte er das etwa vergessen oder nicht ernst genommen?. Sie nahm die Auflaufform wieder aus dem Ofen und stellte sie in den Kühlschrank. Essen würden sie wohl nicht mehr zusammen. Hunger hatte sie eh nicht, denn inzwischen war ihr schon wieder schlecht. Sie kauerte sich aufs Sofa und wickelte sich in eine Decke ein. War es ein Fehler, Wincent nicht sofort davon zu erzählen? So konnte er ja nichts wissen. Aber andererseits ist das auch kein Grund, sie hier ewig sitzen zu lassen. Er hätte ihr wenigstens direkt sagen können, dass es heute wohl auch länger dauern könnte, dann hätte sie sich gar nicht so viel Mühe machen brauchen und wäre lieber in Ruhe am Sonntag gekommen. Gegen 22:30 Uhr hörte sie endlich den Schlüssel in der Tür. Wincent betrat die Wohnung und als er in den Wohnbereich kam, fiel sein Blick auf den noch gedeckten Esstisch. Steffi lag in eine Wolldecke eingewickelt auf dem Sofa und schenkte ihm zunächst keine Beachtung. “Sorry.” nuschelte er. “Bissu böse?” Steffi stand auf und ging auf ihn zu. Als Wincent ihr einen Kuss zur Begrüßung geben wollte, wich sie zurück. Er stank nach Alkohol. “Ja bin ich. Ich warte hier seit ein paar Stunden auf dich, und du meldest dich nicht und lässt mich sitzen. Was soll das?” Wincent sammelte sich kurz und holte tief Luft. “Es tut mir Leid. Aber ich wusste ja nicht, dass du kommst. Ich hab dir doch gesagt, dass ich mit den Jungs unterwegs bin.” “Ich weiß, aber ich hab dir gestern geschrieben, dass ich dich brauche, Wince. Ich muss mit dir reden.” Ihre Stimme wurde ernst. “Hier bin ich doch, was ist denn los? Warum bist du so schlecht gelaunt? Ich brauchte die Zeit mal mit meinen Jungs, kannst du das nicht verstehen?” Wincent wurde etwas energischer. “Ich hatte eine anstrengende Zeit, das Album ist gerade rausgekommen. Ich wollte nur Zeit mit meinen Jungs und mal Zeit für mich. Bald gehts wieder ins Studio, dann zu Proben, dann auf Tour. Ich will auch mal mein Leben kurz ohne Arbeit genießen können. Ich…”.“Es geht hier aber nicht immer nur um dich.”Steffi unterbrach ihn mit sehr lauter, aber zitternder Stimme. “Verdammt, Wincent ich bin schwanger.” platzte es aus ihr heraus. 

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt