Kapitel 319

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Die nächsten Tage liefen deutlich besser zuhause und Steffi hatte sich auch ihre Termine so gelegt, dass sie zwischendurch den Jungs über die Schulter schauen konnte. Sie freute sich inzwischen schon richtig darauf, in ein paar Tagen mit Ihnen an den Tegernsee zu fahren. Besonders mit Matti verstand sie sich auch echt gut. "Bin ich dann eigentlich die einzige Frau mit euch da?" stirnrunzelnd schaute sie in die Runde und alle überlegten. "Lisi kann leider nicht mitkommen, sie muss mit dem Kleinen zuhause bleiben." "So schlimm sind wir doch auch nicht, oder? Und von den Jungs kannst du sicher den einen oder anderen unter den Tisch trinken." lachte Wincent und grinste sie an. "Haha, ob das so gut ist, weiß ich nicht." lachte Steffi zurück und kümmerte sich dann weiter darum, ihre Tasche zu packen. Sie hatte natürlich viel zu viel eingepackt, aber es ging nunmal in die Berge und dort war es kalt. Wincent beäugte ihren Koffer kritisch und warf dann einen Blick auf seinen Rucksack. "Was denn?" lachte Steffi. "Ich hoffe doch, dass wir auch ein bisschen draußen im Schnee sind, und nicht nur im Hotel, oder?" Wincent nickte. "Aber stell dich auf jeden Fall drauf ein, dass wir wirklich viel Zeit im Hotel mit den Jungs verbringen. Das wird kein Urlaub. Das muss dir bewusst sein." Er wollte nochmal sicher gehen, dass Steffi wirklich klar war, auf was sie sich da eingelassen hatte. So eine Schreibsession konnte wirklich von morgens bis abends ununterbrochen gehen, gerne auch bis spät in die Nacht. Auch wenn er sich natürlich auch auf ein bisschen Zeit mit Steffi freute, die hatten sie beide auch mal wieder dringend notwendig. Aber erstmal ging es am nächsten Morgen früh nach Hamburg und dann mit dem Flieger nach München und von dort aus noch eine Stunde mit dem Auto zum Hotel am Tegernsee. Wincent freute sich schon drauf, endlich alle mal wieder zu sehen und auch Steffi hatte richtig Lust auf die kommenden Tage mit den Jungs. Sie kam mit allen gut klar und hatte eh kein Problem damit, als einziges Mädel in der Runde dabei zu sein. Zumal sie von den Jungs auch nicht nur als Wincents Freundin angesehen wurde. Als alle im Hotel eingetrudelt waren, schauten sie sich erstmal die Räumlichkeiten an. Wincent hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, die teuerste Suite zu buchen, die allerdings auch über 3 Schlafzimmer, eigene Küche und zwei Badezimmer mit Whirlpool verfügte. Der Wohnbereich mit Kamin, Sofaecke und einer großen Fensterfront mit Blick auf die Berge war der Gemeinschaftsraum und perfekt fürs Arbeiten. "Das ist mega schön hier." stellte Steffi mit leuchtenden Augen fest und auch alle anderen waren begeistert. Um erstmal anzukommen und damit sich die Gruppe auch wieder finden konnte, hatten abends ein gemeinsames Essen im Hotelrestaurant in einem separaten Raum organisiert. Da alle wussten, dass es morgen mit der Arbeit losging, hielten sie sich tatsächlich auch mit dem Alkohol zurück und gegen 23 Uhr saßen sie alle noch mit einem Glas Wein in der Suite. Langsam wurden alle müde und verzogen sich nach der Zimmeraufteilung nach und nach dorthin. Kevin und Matti teilten sich ein Zimmer, genau so wie Konrad und Philipp. Noah hatte ein Zimmer für sich alleine ergattert, mit der Ausrede, dass er einen Rückzugsort bräuchte, um das Material zu bearbeiten. "Ähm, und wo schlafen wir? Hier auf der Couch?" Steffi schaute sich irritiert um aber Wincent grinste nur. Er griff ihre Hand. "Komm mit, wir haben unser eigenes Reich." Er zog sie aus der Suite und ging mit ihr den Flur entlang. Am anderen Ende blieb er vor einer Tür stehen und zog eine weitere Zimmerkarte aus seiner Hosentasche. Er öffnete die Tür und ließ Steffi den Vortritt. Als Steffi das Zimmer betrat, musste sie erstmal schlucken. Überall standen Kerzen, die im Dunkeln flackerten. Mit einem fragendem Blick schaute sie zu Wincent. Was sollte das denn hier jetzt werden? Wincent sah ihren verwirrten Blick und nahm wieder ihre Hand. Er zog sie in den Raum und schob sie vors Bett, auf dem doch tatsächlich Rosenblätter lagen. Steffi wusste gar nicht, was sie dazu jetzt sagen sollte. Mehr Klischee im Punkt Romantik ging ja nun wirklich nicht und eigentlich fand sie sowas schrecklich. Aber jetzt in diesem Moment fand sie es auch irgendwie einfach süß. Wincent konnte ihre Gedanken erahnen und nahm sie von hinten in den Arm. "Ich weiß, dass das vermutlich viel zu kitschig für dich ist." murmelte er ihr ins Ohr. "Aber wenn man dem Hotel sagt, arrangiert mal was romantisches, dann kommt da eben das bei raus." musste er jetzt auch ein bisschen schmunzeln. "Solange jetzt nicht auch noch ein Streichquartett kommt und du gleich vor mir niederkniest ist das in Ordnung." lachte Steffi und biss sich direkt auf die Zunge. Warum konnte sie eigentlich nicht ihr verdammtes Mundwerk halten. Was, wenn Wincent hier wirklich was geplant hatte? Sofort bekam sie Panik. Zum einen, weil sie dann den Moment mit ihrer Aussage direkt ruiniert hatte und zum anderen, weil sie jetzt gerade gar nicht wusste, wie sie auf einen Antrag reagieren sollte. Wincent spürte die Anspannung und er konnte nicht anders, als Steffi zu sich zu drehen, und sich langsam auf ein Knie herunterzulassen. Er sah sofort, wie sich Panik in Steffis Augen breitmachte und schnell stand er wieder auf. Dabei musste er breit grinsen. "Kleiner Scherz, ich mache nichts." schnell gab er ihr einen leichten Kuss. "Du glaubst ja wohl nicht, dass du so einen Klischee-Antrag bekommst." Steffi musste sich kurz sammeln und atmete dann erleichtert aus. Dann boxte sie ihm gegen die Schulter und fing an zu lachen. "Man, du Arschloch. für einen ganz kurzen Moment hattest du mich." sie schaute ihn gespielt grimmig an. "Aber warum dann der ganze Quatsch hier?" Wincent schüttelte den Kopf. Also Steffi und Romantik, das war wirklich ein schweres Thema. Steffi biss sich auf die Lippe. "Sorry, dieses schöne Arrangement meinte ich natürlich." Wincent lachte und zog sie an seine Brust. "Ach dafür liebe ich dich." schmunzelte er. "Aber mal im Ernst." dabei schob er sie wieder etwas von sich weg, um ihr in die Augen zu schauen. "Ich wollte einfach nochmal danke sagen, dass du mitgekommen bist und mich in den letzten Wochen ertragen hast. Ich weiß, dass ich da nicht ganz einfach war und ich mich dir gegenüber einfach doof verhalten habe. Das tut mir echt Leid, das hast du nicht verdient. Steffi, ich liebe dich über alles und möchte dir das hiermit einfach nochmal zeigen. Ich weiß, dass du diesen ganzen Schnick Schnack dafür nicht brauchst, aber ich weiß, dass ganz tief in dir doch noch eine kleine Romantikerin schlummert." er tippe sanft auf ihre linke Brust, an die Stelle, wo ihr Herz inzwischen auch etwas schneller schlug. Sie musste sich ja eingestehen, dass Wincent es dann doch immer irgendwie schaffte, diese kleine Romantikerin in ihr rauszuholen. Mit glänzenden Augen strahlte sie ihn an. "Du bist so süß." schmunzelte sie und fiel ihm um den Hals. "Ich liebe dich auch." murmelte sie noch, bevor ihre Lippen an seinem Hals entlang wanderten. Wincent legte ihr seine Hände an die Hüfte und schob sie sanft zum Bett. Langsam krabbelten sie aufs Bett, ohne ihre Lippen dabei voneinander zu lösen. Wincent zog Steffi dicht an sich ran, um sie ganz nah bei sich zu haben. "Ich liebe dich." flüsterte er in den Kuss hinein und genoss gerade einfach diesen intimen Moment zwischen ihm und Steffi. Beide ließen sich in diesem Moment komplett fallen. Und so lagen sie noch eine Weile knutschend und kuschelnd auf dem Bett im Kerzenschein, bis Wincent sich sachte aus dem Kuss löste. Er schaute Steffi einen Moment lang in die Augen. "Du bist so schön." flüsterte er leise und glücklich. Dann zog er ihren Kopf an seine Brust und hielt sie einfach fest. Steffi konnte seine Atmung und seinen Herzschlag hören und fühlte sich in diesem Moment so geborgen, sie wollte gerade nirgends anders sein als bei diesem Mann im Arm, an den sie ihr Herz verloren hatte.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt