Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)

Kapitel 198

Als sie am nächsten Tag in Wiesbaden ankamen, war es eine große Freude, das gesamte Team mal wiederzusehen. Amelie, Steffi und Wincent erkundeten zunächst die Lokation. Dieses Jahr war die Sommertour etwas anders, denn es würden viele Konzerte in Stadien und auf Wiesen als Strandkorb- oder Picknick-Konzerte stattfinden. War auf jeden Fall mal etwas anderes. Als es Zeit für den Soundcheck war, begab Steffi sich zu Tom, um ihm ein bisschen bei Ton und Licht zu unterstützen. “Ah, meine Lieblings Praktikantin ist wieder da. Na dann komm mal ran, bisschen was weißte sicher noch, oder?” Und so half Steffi ihm, alles am Mischpult richtig einzustellen. Nach dem Soundcheck war noch kurz Zeit, sich auszuruhen und das nutzte Wincent auch direkt, um sich bei der Sonne in den Rasen zu legen und ein bisschen zu schlummern. Steffi hatte es sich bei Amelie und Anna gemütlich gemacht und quatschte mit den beiden. Natürlich wollten sie wissen, wie es den beiden in den letzten Wochen so ergangen war und sie waren sehr erleichtert, als Steffi ihnen versicherte, dass die Termine bei der Psychologin und Wincents Therapeutin wirklich halfen. “Das freut mich richtig. Man merkt es euch, und vor allem Wincent auch an, dass es ihm gut tut und es scheint ihm wirklich gut zu gehen.” stellte Anna fest. “Ja total” stimmte Steffi ihr zu. Und dann erzählte sie den beiden noch von Luka, der auch dafür sorgte, dass Wincent in den letzten Tagen so gut drauf war. “Aber es ist auch gut, dass jetzt die Tour da ist. Hier hat er genug Ablenkung, wenn wir jetzt nicht mehr zur Therapie gehen und er hat für sich einen geregelten Ablauf die nächsten Wochen. Hier ist er voll in seinem Element.” “Du meinst, so wie er jetzt auch gerade in seinem Element ist?” lachend deutete Amelie auf den schlafenden Wincent im Gras. Alle drei lachten und auch Steffi tat es echt gut, wieder in diesem Umfeld zu sein. 

[2] Kurz vor der Show kamen nochmal alle zusammen und wünschten sich einen geilen Konzertauftakt. Dann stellte sich Wincent mit seiner Band in den Kreis und endlich hieß es wieder “Ey...Büffel” und dann ging es auf die Bühne. Wincent rannte als letzter auf die Bühne und sog alles in sich auf. Die ganzen Leute, die vor der Bühne standen und ihm zujubelten. Er war voller Energie und hatte richtig Bock auf die Show die nächsten zwei Stunden. Steffi und Amelie schauten von der Seite der Bühne zu. Steffi war glücklich, ihn so auf der Bühne zu sehen. Genau dort gehörte er hin und das merkte man ihm an. Immer mal wieder warf er einen kurzen Blick an den Rand und lächelte sie an. Das Medley war ein voller Erfolg und mit seinen Sprüchen und seiner Zappeligkeit sorgte er mal wieder für richtiges Entertainment auf der Bühne. Nach dem Medley blieben Benni und Manni mit ihren Akustik Gitarren auf der Bühne sitzen und Wincent kündigte den nächsten Song an. “Ihr kennt ihn alle, aber wir werden ihn heute mal in einer etwas anderen Version spielen. Es geht um einen Wunsch, den ich mir irgendwann unbedingt erfüllen möchte, fast alle in meiner Band sind verheiratet und haben die ersten Racker bekommen. Wie ihr wisst, bin ich diesem Wunsch auch schon ein bisschen näher gekommen, denn es gibt jemanden in meinem Leben, mit dem ich genau diese nächsten Schritte gehen möchte. Und ich sag euch, ich kann es kaum erwarten.” Er warf einen kurzen Blick zum Bühnenrand und grinste Steffi an. Sie formte mit ihren Händen ein Herz und strahlte zurück. Und dann fing er an zu singen. Bei der Zeile “Deine Mama ist der Wahnsinn” zeigte er kurz zu ihr und zwinkerte. Dann ging er wieder an den Bühnenrand und sang gemeinsam mit dem Publikum. Auch wenn ihm die Akustikversion echt Spaß machte, war er doch froh, als der Song vorbei war. Die Wunden waren noch nicht ganz verheilt und das merkte er. Aber es gab ihm Kraft, dass Steffi dabei war und ihm vom Seitenrand zuschaute. 

[3] Als das Konzert zuende war, kam er völlig verschwitzt aber überglücklich und aufgedreht von der Bühne. “Leute, das war eine geile Show. Danke für den Auftakt.” Alle waren happy und schnell versammelten sie sich mit einem Bier im Backstagebereich. Wincent schnappte sich Steffi und wollte sie zu sich ziehen. “Du bist nass.” meckerte sie kurz, aber da hatte er sie schon in seine Arme gezogen. “Mir doch egal.” lachte er. “Das hat sooo Spaß gemacht, hab ich echt vermisst.” Dann drückte er ihr einen Kuss auf den Mund. Steffi musste lächeln. Auch verschwitzt sah er einfach immer noch so gut aus. “Das hat man dir angesehen. Aber willst du nicht doch gleich duschen?” sie rümpfte leichte die Nase und lachte. “Mh, ich dachte, das könnten wir gleich im Hotel machen?” zwinkerte er ihr zu. “Die anderen fahren ja gleich eh mit dem Nightliner los nach Nürnberg.” Gegen diese Idee hatte Steffi natürlich nichts, denn sie wusste, dass jetzt wieder die Zeit beginnen würde, in der sie ihre Zeit zu zweit ausnutzen sollten. Deswegen war sie auch froh, dass sie das Auto hier hatte und die beiden so noch die Nacht im Hotel verbringen konnten. Sie setzten sich noch für ein Getränk zu den anderen und verabschiedeten sich dann aber relativ schnell. “Aber ihr solltet auch auch ein bisschen schlafen.” zwinkerte Amelie den beiden zu, als sie gingen.